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Slow Food: Terra Madre Salone del Gusto

Slow Food kämpft täglich zusammen mit vielen Bauern, Kleinerzeugern, Verbänden, Bewegungen und Institutionen in 160 Ländern dafür, gerade die lokale Wirtschaft und die Landwirtschaft in kleinem Maßstab zu stärken. Ein Marsch von 7.000 Bauern, Lebensmittelhandwerkern, Fischern, Indigenen, Aktivisten und führenden Mitgliedern von Slow Food, schlichten Bürgern aus 143 Ländern zog gestern am späten Nachmittag durch die Innenstadt von Turin. Fünf Tage lang, vom 22. bis 26. September 2016, war die piemontesische Hauptstadt Kulturhauptstadt der weltweiten Lebensmittelvielfalt, denn Terra Madre Salone del Gusto fand zum elften Mal hier und zum ersten Mal als Freiluftveranstaltung im Zentrum statt.

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Slow Food Party in Turin. Fotocredit: Tullio M. Puglia/Getty Images for Slow Food Terra Madre

Die Welt der Landwirtschaft besteht aus multinationalen Großkonzernen, aber auch aus über 500 Millionen Familienbetrieben, die sich Tag für Tag dafür einsetzen, die biologische Vielfalt zu verteidigen, autochthones Saatgut zu fördern, auf lokaler Ebene gesunde, saubere Wirtschaftssysteme aufzubauen. Diese Vielzahl fördert konkret ein alternatives Modell und zeigt mögliche Zukunftsperspektiven auf, in denen die Ernährungssouveränität verbreitete Realität ist und das Essen nicht von einem gesichtslosen, ungebremsten Markt versklavt wird. In Turin begann ein Weltmarsch von allen, welche Mutter Erde – Terra Madre – lieben.

Carlo Petrini, Präsident von Slow Food: ‚Die Macht der multinationalen Großkonzerne der Agrarindustrie steigt immer mehr, und Finanzspekulationen auf unsere täglichen Nahrungsmittel bestimmen über das Leben und Überleben von Millionen Bauern in aller Welt. Demgegenüber steht eine Vielzahl an Menschen entschlossen auf: Sie wollen die Regeln einer Wirtschaft, die das Leben der Schwächsten umwälzt, von unten verändern – und sie haben die Macht dazu.‘

‚Die Fusion von Bayer und Monsanto in jüngster Zeit ist ein sehr schwerwiegendes Beispiel dafür‘, bestätigt der französische Bauer und Aktivist José Bové in seinem Beitrag zu einer Konferenz im historischen Teatro Carignano, ‚denn hier entsteht vor unseren Augen ein riesiges Unternehmen, das gleichzeitig Saatgut, Düngemittel, Herbizide und Pestizide kontrolliert – und dazu die Arzneimittel, um die eventuellen Folgen für die menschliche Gesundheit zu behandeln‘. Die Menschenvielfalt von Terra Madre ist auf die Straße gegangen und hat verkündet, dass unser Essen nicht von den Entscheidungen abhängen kann, die Verwaltungsräte hinter verschlossenen Türen allein mit dem Blick auf Umsatzmaximierung, Profit und Gewinne treffen. Vor dem Marsch fand im Teatro Carignano eine Zeremonie im Beisein des Staatspräsidenten Sergio Mattarella statt, der die Delegierten von Terra Madre ehrte. Eine davon war die Mexikanerin Dalí Nolasco Cruz aus der indigenen Volksgruppe Nahua, Koordinatorin des Slow Food Presidio Serrano-Chili aus Tlaola im Südosten Mexikos: ‚Wir haben diese traditionelle Sorte bewahrt und sie zu einer wirtschaftlichen Alternative für die indigenen Bäuerinnen aus unserer Gemeinschaft gemacht. Diese Bäuerinnen wurden seit jeher dreifach diskriminiert: als Frauen, als Eingeborene und weil sie arm sind.‘

Was ist Slow Food?

Slow Food ist eine internationale Organisation, die sich dafür einsetzt, dass alle Menschen gute Lebensmittel kennen und schätzen lernen können: gut für alle, die sich davon ernähren, die sie anbauen und für die Umwelt. Slow Food bezieht über eine Million Anhänger, Köche, Fachleute, Jugendliche, Erzeuger, Fischer und Akademiker in 160 Ländern ein – auch in München ist Slow Food als Verein tätig. 100.000 Mitglieder sind in 1.500 lokalen Gruppen organisiert, die durch ihre Mitgliedschaft zur Finanzierung des Vereins beitragen und an den zahlreichen Events in den einzelnen Regionen teilnehmen. Zu den Mitgliedern kommen die 2.400 Lebensmittelgemeinschaften von Terra Madre, die für eine nachhaltige Agrar- und Lebensmittelproduktion in kleinem Maßstab vertreten.

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