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Nachtleben München: Interview mit Party-Grandseigneur Norbert Schmitz

Norbert Schmitz zählt zu den wichtigsten Partyszene-Gastgebern in München, welcher seit Ende der siebziger Jahre ‚dick‘ im Geschäft ist. Schmitz selbst bezeichnet sich als ‚Rheinische Frohnatur‘. Er wohnt mitten im Geschehen, im Glockenbachviertel. ‚Ich kann quasi alles zu Fuß unternehmen‘, sagt er. Und er hat ein exzellentes Gespür was schöne Orte angeht: Seine ‚Luna Party‘ im Blue Spa auf der Dachterrasse des Hotels Bayerischer Hof ist legendär. Die Location könnte kaum schöner sein. Seit Mai 2017 ist er dazu Host der exklusiven Kuffler Suite. Was ihm zum Nachtleben München Experten macht? Lest das Interview!

Nachtleben München: Luna Party Fotocredit: Epic-Moments.de
Norbert Schmitz mittendrin im Party-Volk! (3.v.l.). Fotocredit: Epic-Moments.de

Gratuliere: Die Party hat erst vor 30 Minuten angefangen und läuft schon auf Hochtouren – das ist in München ungewöhnlich…

Norbert Schmitz: ‚Das ist immer so! Wir fangen pünktlich um 18 Uhr an und hören schon kurz vor Mitternacht auf – die Leute wollen die Party auskosten und kommen daher schon sehr früh.‘

Was ist Ihr persönlicher Bezug zum Vollmond?

Norbert Schmitz: ‚Schon immer finde ich den Vollmond toll: Es sind einfach ganz besondere Nächte. In der Gastronomie, so heißt es, wird an Vollmondnächten auch besonders viel getrunken. Man weiß nicht genau warum es so ist, aber es ist wirklich so. Die Leute, so nenne ich das Phänomen, sind mondsüchtig.‘

Wie lange gibt es schon Ihre „Luna Parties“?

Norbert Schmitz: ‚Seit knapp fünf Jahren, allerdings nummeriere ich die Parties nicht durch. Die Idee für die Party habe ich mit Innegrit Volkhardt vom Bayerischen Hof zusammen entwickelt. Schön ist, dass wir regelmäßig einmal im Monat feiern, egal wie das Wetter ist.‘

Wie viele Leute kommen im Schnitt?

Norbert Schmitz: ‚Das ist ganz unterschiedlich. Dadurch, dass die Luna Party auch im Winter läuft und wir trotzdem auf dem Hoteldach feiern, kommen weniger Leute als im Sommer in den Veranstaltungsort Blue Spa. Aber es kann auch mit 100 Leuten toll sein. Ich bin da kein Zahlenmensch, denn Masse ist nicht gleich Klasse, oder?‘

Wann ist die nächste ‚Luna Party‘?

Norbert Schmitz: ‚Am Montag, den 7. August machen wir ein Spezial ‚Luna meets Trader Vic’s‘. Zum einen ist es eines meiner Lieblingslokale, zählt zur Gastronomie hier im Hause und es feiert gerade sein 44-Jähriges, was ich unglaublich finde. Wir werden oben im Blue Spa eine extra Cocktailbar im Tiki-Stil installieren und planen die ein oder andere Überraschung.‘

Was für ein Publikum kommt zu Ihren ‚Luna Parties‘?

Norbert Schmitz: ‚Leute so ab 30, ganz bunt gemischt. Es sind auch viel jüngere da aber auch viel ältere und noch ältere. Die Party lebt von dieser besonderen Mischung, darauf lege ich als Gastgeber auch ganz großen Wert. Es gibt keinen Dresscode, denn die Leute ziehen sich sowieso anders an, wenn sie in den Bayerischen Hof gehen. Aber am allerwichtigsten finde ich, dass sich die Gäste wohlfühlen.‘

Die beste Musik fürs Nachtleben München?

Norbert Schmitz: ‚Severin S legt meistens bei uns auf. Er arbeitet im Sommer immer auf Ibiza und fliegt extra für die Party her. Ich möchte eigentlich und das ist mir ganz wichtig, dass er nicht die typische After-Work-Musik spielt. Ich möchte kein „Patapata“ hören. Deshalb legt er House und Deep-House auf. So hört man zum Beispiel auch Klassiker wie „In The Music“ von Deepswing.‘

Nachtleben München: Einmal im Monat findet die Luna Party auf der Dachterrasse vom Hotel Bayerischer Hof statt!
Einmal im Monat findet die Luna Party auf der Dachterrasse vom Hotel Bayerischer Hof statt! Fotocredit: Epic-Moments.de

Sie sind kein unbekannter am Münchner Partyfirmament. Welche Stationen gab es?

Norbert Schmitz: ‚Angefangen hat alles 1978 im Henderson. Im neuen P1 war ich vom ersten Tag an sehr lange, dann habe ich die Babalu Bar in Schwabing gemacht, im Park Café gearbeitet, das Nachtwerk habe ich mit eröffnet, dann sieben Jahre Pacha, darauf fünf Jahre Paradiso und das 8 Seasons. Dazu habe ich noch in München den „Blub Club“ veranstaltet. Zwischen all dem hatte ich drei Jahre lang eine Bar in London. Dort gingen Leute wie Sade oder David Bowie ein und aus …‘

Aktuell sind sie Host in der Kuffler Suite. Was macht sie besonders?

Norbert Schmitz: ‚Die Kuffler Suite gibt es seit Mai 2017. Sie ist für mich ein Stadtwohnzimmer. Wir sind vis à vis zur Oper. In den von Klenze gestalteten Arkaden sitzt man mit herrlichem Blick auf das Treiben der Maximilianstraße. Auch im Winter werden wir geöffnet haben. Manchmal beschweren sich die Leute, dass wir etwas schwerer zu finden sind, denn unser Eingang ist nicht direkt auf der Maximilianstraße, sondern um’s Eck im Hofgraben 9. Aber ich denke, wenn wir ein Hermès Store wären, hätten die Gäste kein Orientierungsproblem …‘

Was tun Sie als Ausgleich zum Nachtleben?

Norbert Schmitz: ‚Ich habe immer zwei Jobs gehabt: Einen tagsüber, einen nachts. Ich habe in Agenturen gearbeitet, mache Art-Work für Flyer. Ich finde es sehr wichtig, dass man sowohl Tag- als auch Nacht-Leute trifft. Beide Seiten will ich kennen und immer am Boden bleiben. In meiner Freizeit fahre ich sehr gerne raus, am liebsten an den Starnberger See. Auch Reisen ist für mich ein ganz, ganz wichtiges Thema. Und um fit zu bleiben trinke ich – tagsüber und nachts – keinen Alkohol, sondern nur Kaffee und Wasser.

Was entgegnen Sie allen, welche sagen, dass München kein Nachtleben hätte bzw. mit dem Vorurteil leben muss, dass gegen 12 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden!?‘

Norbert Schmitz: ‚Das mit 12 Uhr ist ein altes Vorurteil. Es stimmt einfach nicht. Nur im Sommer geht der Münchener gerne früher nach Hause, um den nächsten Tag voll ausnützen zu können. Am See oder an der Isar oder im Biergarten! Die Jungen zieht es Outdoor und im Winter, während der Woche, will doch niemand mehr um die Häuser ziehen. Da gibt es jetzt Tinder etc..‘

Luna Party jeden Monat bei Vollmond. Adresse: Auf der Dachterrasse vom Hotel Bayerischer Hof, Promendeplatz 2 – 6

Neu im Nachtleben München: Kuffler Suite Dienstags bis Samstags ab 18 Uhr, Adresse: Am Hofgraben 9

Autor: Birgit Ackermann

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