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Kuba pur: Pasion de Buena Vista im Deutschen Theater

Vom 4. bis 16. Januar 2011 wird eine 10-köpfige Live Band  von alt eingesessenen kubanischen Unikaten, in Kuba umschwärmte Sänger und Tänzer der Extraklasse sowie eine einzigartige Bühnenkulissen mit atemberaubenden Projektionen mit  dem Humor und dem Temperament Kubas anstecken …


‚Jeder träumt von Kuba‘, schrieb der bekannte kubanische Autor Miguel Barnet vor Jahren. Bis heute hat die karibische Insel nichts von ihrer Magie und Anziehungskraft eingebüßt. Mit PASIÓN DE BUENA VISTA bringt das Deutsche Theater in München wieder einmal mehr das Lebensgefühl der Karibikinsel auf die Bühne.

DIE SHOW

Wenn es etwas gibt, das die kubanische Mentalität am besten widerspiegelt, so ist es die Musik. Heute in aller Welt bekannte Musikstile wie Rumba, Mambo, Cha-Cha-Cha und Salsa haben ihren Ursprung in vier Grundelementen. Außer Klanghölzern und Trommeln finden sich hier keine weiteren Instrumente. Unter Zugabe von melodischen Instrumenten entwickelte sich die heute kommerzialisierte Form des Rumba sowie weitere Modetänze wie der Mambo. Aus dem ‚Son‘, der an einem Wechselgesang zwischen Sänger und Chor zu erkennen ist, entwickelte sich der heutige Salsa. Der ‚Danzon‘ wurde lange Zeit von der Oberschicht nicht akzeptiert, ist heute jedoch der beliebteste Tanz in Cuba. Aus ihm entwickelte sich der Cha-Cha-Cha. Beim ‚Trova‘ sangen reisende Sänger traurige und schöne Balladen. Die Texte wurden in der Zeit der Revolution thematisch verändert und als Propaganda gebraucht. Später fanden die Musiker wieder zu ihren ursprünglichen Themen zurück.

Das, was Cuba – Reisende heute als kubanische Musik wahrnehmen, ist also eine Synthese afrikanischer Perkussion und Rhythmen mit spanischen Coplas und ihrer Instrumentierung. Der ‚Son‘ ist dabei eindeutig der Publikumsliebling. Entwickelt wurde er von den Zuckerarbeitern in Santiago in den 20er Jahren.

Anfangs war er ein Stück für 3 Personen, begleitet von der spanischen und lateinamerikanischen (drei Doppelsaiten) Gitarre. Claves und Maracas bildeten den Rhythmus. Im Zuge der rasanten Verbreitung des ‚Son‘ kamen mehr Instrumente hinzu: der Holzbass, Bongos, die Marimbula (Resonanzkörper mit Metall-Lamellen) und in den 40er und 50er Jahren Trompeten aus der amerikanischen Bigband-Tradition.

DIE AKTEURE

Maida Castaneda ist 1941 in Guisa, einer kleinen Stadt in der Sierra Maestra als Tochter des Direktors und Leiters des Orchesters in Guisa geboren. An Papas Seite lernte sie ihre Liebe zur Musik und den berühmtesten Komponist Cubas – Bennie Morae – kennen, welcher unter anderem Ernest Hemingways Lieblingslied geschrieben hat, war vom überragenden Talent des kleinen Mädchens begeistert und förderte ihre professionelle Gesangsausbildung in Bayamo. Beim Festival ‚Original de Manzallio‘ im Jahre 1989 trat Maida erstmals zusammen mit Ibrahim Ferrer auf, daraus entstand eine kollegiale Freundschaft, die bis zum Tod Ibrahim Ferrers hielt. Beim Festival Musica National in Bayamo erhielt sie über die Jahre 23 Pokale.

Tomas Sanchez (geb. 1948) liegt die Musik im Blut. Als viertes Kind einer Sängerin und eines Tres-Gitarre-Spielers begleiteten ihn die lebensfrohen Klänge und Rhythmen kubanischer Musik schon im Säuglingsalter. Er startete mit Congas, studierte Trompete, spielte in mehreren Bands – unter anderem in der ‚Sierra Maestra‘ von Juan de Marcos Gonzáles, und entdeckte schließlich den Gesang für sich. In den 80er Jahren schrieb er zusammen mit dem legendären Compay Segundo Geschichte. Auf einer Reise zu einem von  50 gemeinsamen Konzerten in zwei Jahre entstand das weltbekannte ‚Chan-Chan‚. Mit diesem Hit reiste Compay 1989 in die USA und wurde von einer Plattenfirma unter Vertrag genommen.

Pachin Inocencio war nach Familienüberlieferungen schon kurz nach seiner Geburt im Dezember 1933 am fröhlichsten, wenn er in seiner Wiege bei den Bandproben seiner Eltern dabei sein durfte. So früh infiziert vom Musikfieber griff er schon als Sechsjähriger zu Percussions-Instrumenten, teilte aber schon bald mit seiner Mutter die Vorliebe für den Gesang. Er lernte alle Instrumente der kubanischen Musik, die er bis heute spielt. Pachin traf schon früh die ganz Großen der kubanischen Musikszene, bevor er selber gefeierter Star wurde: Mit 13 freundete er sich mit dem damals 19-jährigen Ibrahim Ferrer, mit dem er jahrelang gemeinsam musizierte.

Antonio Castro, Gründer und Bandleader der Formation ‚La Idea‘ wurde 1967 geboren. Seine Oma, eine begeisterte Tres-Gitarristin, und sein Opa, ein Virtuose an der Percussion, entführten den kleinen Antonio schon früh ins Land der Musik. Mit drei Jahren tanzte er bei den öffentlichen Auftritten seiner Großeltern, mit neuen spielte er schon begnadet Bassgitarre. Als 15-Jähriger begann er sein Studium der Musik – eine lebenslange Liebe zu Trompete und Piano begann. Die Trompete spielt der landesweit gefragte Musikprofessor auch bei ‚La Idea‘, das Piano nutzt er  heute vor allem für seine Kompositionen.

Die Band ‚La Idea‘ wurde 1995 gegründet. Was als lockerer Zusammenschluss von professionellen Musikern begann ist über die Jahre eine eingeschworene, elfköpfige Gemeinschaft geworden – sechs der Gründungsmitglieder spielen bis heute mit. Über ihre mitreißenden Auftritte in Hotels, Bars´, beim Karneval und bei offiziellen Anlässen wird oft noch tagelang gesprochen. Hatte sich die Band zuerst nur der traditionellen kubanischen Musik verschrieben, so ist das Repertoire heute erweitert um eine interessante und spannende Mischung des traditionellen Sons und des so genannten Salsa American.

Francisco Blanco Prada, genannt ‚Villa‘, wurde 1971 in Niquero geboren. Seit er mit drei Jahren zum ersten Mal seine Füße im Takt kubanischer Musik bewegte. Er tanzte in verschiedenen Tanzensemblen, vor allem für südamerikanischen und kubanischen Tanz, bis er 1985 Choreograph wurde. Heute ist er Chefchoreograph des Theaters in Niquero und leitet ‚el Groupo Tropicana Niquero de Beile Cubano‘. Die Vermischung des traditionellen, kubanischen Tanzes mit anderen Stilen wie Ballett und Break Dance eröffnet ungeahnte Möglichkeiten!

All diese Möglichkeiten auszuschöpfen ist das erklärte Ziel von Caridad Sosa-Varona und Jamilet Gonzàles-Campusano. Nachdem die beiden professionellen Tänzerinnen über drei Jahre im Tropicana in Havanna die Gäste aus dem In- und Ausland mit ihren Bewegungen begeisterten, wollen sie nun mit ‚Pasion de Buena Vista‘ ebenfalls Europa erobern.

Länge: ca. 110 Minuten, ab 20 Uhr, Eintritt: 54 €

Bis 2012 ist das Deutsche Theater München in Fröttmaning, Werner-Heisenberg-Allee 11, 80939 München-Fröttmaning, Tel. +49 89 552340

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