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Sabrina Fox: Barfuß in München

Wer die Münchnerin Sabrina Fox in eine Schublade stecken will, wird kläglich scheitern. Schreiben, Vorträge, Bildhauen und Singen – sie ist ein Multitalent! In ihrem aktuellen Buch geht es um Wechseljahre und neuerdings liest man über sie von Barfuß-Exkursionen in der Münchner Innenstadt. Grund für uns, Sabrina Fox zu fragen, was es damit auf sich hat!

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Sabrina Fox zeigte uns auch ihre neuen Kunstwerke.

Würdest Du Dich als ‚normale’ Münchnerin bezeichnen oder was liegt Dir besonders am Herzen?

Sabrina Fox: ‚Ich bezeichne mich weniger als Münchnerin, sondern fühle mich eher als Europäerin. München ist mir wichtig. Ich habe zum Beispiel in den letzten Jahren bemerkt, dass es den Münchner Grandler nicht mehr gibt. Ich habe den seit ewigen Jahren nicht mehr gesehen – und er fehlt mir auch nicht wirklich (lacht). Früher war das vielleicht eine Abwehrreaktion, damit nicht noch mehr Menschen zu uns kommen. Ich behandle das Außen wie ein verlängertes Wohnzimmer – ich sammle z.B. Müll auf und ich betrachte die Menschen und die Stadt mit einem liebevollen Blick. Nicht blind, aber liebevoll. Wenn wir die Welt als unser Wohnzimmer betrachten, dann sind wir mit allem sorgfältiger: Mit den Menschen, wie den Tieren, unserer ganzen Umwelt. Das macht ja eine Umgebung lebenswert und je mehr sich daran beteiligen, desto schöner wird es.‘

Neuerdings liest man, dass Du barfuß gehst – was verbirgt sich dahinter?

Sabrina Fox: ‚Ja, ich gehe seit Juli barfuß. Natürlich nicht lange unter 0 Grad. Das geht dann nur noch ein paar hundert Meter. Inspiriert dazu hat mich ein Buch von Carsten Stark: ‚Füße gut, alles gut‘ und da wollte ich das einfach mal ausprobieren, was das mit einem macht. Da geht ein völlig neues Sensorenfeld auf, wenn die Füße aufgeweckt werden. Wir Münchner sind ja die Nackerten im Englischen Garten gewöhnt – aber nackte Füße? Da merkt man erst, dass wir Schuhe als Notwendigkeit betrachten, obwohl sie es nicht sind.‘

Du bist ein waschechtes Münchner Kindl – was sind Deine Lieblingsplätze in München und warum?

Sabrina Fox: ‚Ich liebe den Eisbach, da in der Nähe würde ich gerne wohnen wollen und natürlich den Englischen Garten. Und den Suckfüll in der Türkenstraße (lacht). Glühbirnen, Töpfe, Türgriffe, Schrauben – da gibt es einfach alles. Beim Suckfüll ist jeder Mitarbeiter ein Experte. Ich finde es toll, dass es so etwas noch in Schwabing gibt!‘

Durch Deine Hochzeit hast Du 1988 für sechzehn Jahre in L.A. gelebt – was hat L.A., was München nicht hat und umgedreht?

Sabrina Fox: ‚Das Wetter ist in Los Angeles sehr angenehm. Und das Schulsystem hat mir gefallen. Kinder erfahren dort viel Anerkennung und Zuspruch und Individualität wird gefördert. Das ist ja auch das Rührende an ‚meinen‘ Münchnern: Ein bisschen Sonnenschein und wir sitzen in Decken eingepackt vor dem Café. München hat diese wahnsinnige Radlerqualität – das fehlt L.A. Ich lebe ja in Schwabing und ich kann alles mit dem Radl oder zu Fuß machen. München ist eine Großstadt mit der Beweglichkeit einer Kleinstadt. Das finde ich sehr lebenswert!‘

Glaubst Du, dass es eine Rolle spielt, in welcher Stadt man wohnt?

Sabrina Fox: ‚Garantiert! Wie Deine Familie und alles andere in Deiner Umwelt auch eine große Rolle spielen. Ich komme aus dem Münchner Norden, aus dem sozialen Wohnungsbau und habe mit meinen beiden Schwestern in der Küche geschlafen. In unserer Gegend gab es kein Gymnasium und die Eltern hatten alle nicht studiert. Und da ist natürlich auch Deine Möglichkeiten eingeschränkt was Du glaubst, schaffen zu können.‘

Möchtest Du jetzt in München bleiben?

Sabrina Fox: ‚Mich zieht es immer wieder weg. Ich lebe ein Viertel des Jahres bei meiner Tochter in L.A. und ich mag auch sehr gerne Hamburg – aber ich komme immer nach München zurück und glaube, dass ich hier schon auch weiterhin eine Bleibe haben werde.‘

Wenn Deine Tochter zu Besuch in München ist – wohin geht Ihr aus? Was zeigt man einer 25jährigen, so alt müsste sie ja jetzt sein?

Sabrina Fox: ‚Wir schauen uns gemeinsam immer wieder die Restaurants um den Elisabethmarkt an. Mein Partner, der Maler Stanko, lebt auf dem Land – da gibt es nicht so viel Auswahl – das genießen wir hier. Abends gerne in das Lustspielhaus, da wird man wirklich nie enttäuscht. Wir mögen auch die Impro-Szene, die ist in München sehr aktiv. Und den Chai-Tea für mich und Cappuccino für sie in der Lenibar. Das ist ein Muss bei jedem Besuch von ihr.‘

In Deinem aktuellen Buch geht es um das Thema Wechseljahre ‚Kein fliegender Wechsel‘ und Dein Verlag sagt, dass es Dein intimste Buch ist – siehst Du das auch so, immerhin hast Du auch schon über Engel und einsame Nächte im Wald geschrieben?

Sabrina Fox: ‚Ich glaube schon, da es wie eine Art Tagebuch ist. Ich habe aus tiefster Frustration angefangen zu schreiben. Ich erkannte mich einfach nicht wieder. Ich war ohne Energie und Lebenslust. Es war wie eine Vorstufe zum Sterben. Da kam die Sorge: Werde ich jetzt zu dieser langweiligen Person, die ihren Hintern nicht mehr hochbekommt? Ich hatte das am Anfang nicht mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht, denn mit den Hitzewallungen kam ich gut zu Recht. Früher erlebten viele die Wechseljahre überhaupt nicht oder sind nach dem Wechsel stark gealtert. Heute wollen wir aber auch danach noch aktiv sein. Und der Körper braucht etwas Zeit bis er merkt: Wir haben eine Saison hinzugewonnen.‘

Was wird Frauen aus dem Buch besonders überraschen?

Sabrina Fox: ‚Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, etwas zu tun. Wir Frauen werden gezwungen uns in den Wechseljahren um uns zu kümmern und das fällt vielen nicht leicht. Auch wird zum Beispiel ‚offiziell‘ kein Unterschied gemacht zwischen bioidentischen und synthetischen Hormonen, die aus der Packung kommen. Das sind einfach nicht Deine Hormone, die Du zu Dir nimmst. Da fehlt es einfach noch an Aufklärung und an Hilfe.‘

Ist es auch ein Buch für Männer – biologisch gesehen kommen ja auch Männer in die Wechseljahre!?

Sabrina Fox: ‚Es ist natürlich auch für Männer – einfach auch, um uns Frauen besser zu verstehen! Bei Männern verläuft es einfach viel langsamer ab.‘

Du wirst als Ikone der spirituellen Frauenszene bezeichnet -siehst Du Dich aus so?

Sabrina Fox: ‚Das sieht mein Verlag so (lacht).‘

Du zeigst in den verschiedensten Ausstellungen Deine Skulpturen – sind diese thematisch mit Deinen Büchern verbunden?

Sabrina Fox: ‚Nein, gar nicht. Ich mache Bildhauerei seit über 20 Jahren. Das ist mir sehr wichtig. Schreiben, Vorträge, Bildhauen und Singen sind meine vier Bereiche, die ich brauche und die sich ergänzen.‘

Nina Ruge beendete ihre Moderationen immer mit ‚Alles wird gut’, was ja auch eine Art Lebensmotto ist. Was sind Deine Zauberworte, um Dich selbst zu motivieren?

Sabrina Fox: ‚Ich bin eine unendliche Seele, die eine menschliche Erfahrung macht.‘ Ich habe in jedem Augenblick die Wahl: Sehe ich das Leben durch die Augen meiner Seele oder durch die Augen meiner Persönlichkeit. Und ich versuche, es durch die Augen meiner Seele zu betrachten.‘

 Arbeitest Du schon an Deinem nächsten Buch und wenn ja, welche Thematik sprichst Du hier an?

Sabrina Fox: ‚Auf freiem Fuß‘ – meine Erfahrungen nach einem Jahr barfuß laufen, kommt im Oktober raus. Und eine spannende Erfahrung verrate ich jetzt schon: Wir Münchner sind so tolerant und großzügig geworden. Das hat mich sehr berührt. Ich war vor kurzem in Hamburg – es war so um die 2, 3 Grad – und das Restaurant hat kollektiv die Luft angehalten, als ich barfuß reinkam (lacht).‘

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