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Thomas Ohrner: Neue Rollen im Timm Thaler Remake und bei Käpt’n Kasi

Ende der 70er Jahre wurde Thomas Ohrner als 14-Jähriger mit der Serie ‚Timm Thaler‘ zum Kinderstar. Und auch noch heute, Jahrzehnte nach diesem Erfolg, wird der mittlerweile 50-Jährige immer noch mit seiner ersten Rolle in Verbindung gebracht. Jetzt kehrt er zu Timm Thaler zurück: in der gleichnamigen Neuverfilmung, die 2016 ins Kino kommt, übernimmt er (klarerweise) nicht die Hauptrolle, wird aber in einer Gastrolle zu sehen sein. Gedreht wird in diesen Tagen in Berlin. Davor heuerte Ohrner aber noch einmal auf einem Hausboot an. Ebenfalls aus beruflichen Gründen: er stand für eine der insgesamt sechs Episoden der neuen History-Eigenproduktion ‚Käpt’n Kasi – auf hoher Spree‘ (zu sehen ab 16. November immer montags um 22 Uhr) vor der Kamera und leistet dort Käpt’n Kasi alias Tobias Kasimirowicz zu Wasser Gesellschaft. Wir haben ‚Tommi‘ Ohrner aus diesem Anlass zum Interview getroffen. Dort hat er mit uns über den Dreh auf dem Hausboot, seine Liebe zum Wasser und auch über das Remake von ‚Timm Thaler‘ gesprochen. Und verraten, was er sich von der Fortsetzung der Erfolgs-Serie erwartet und wie Timm Thaler sein Leben beeinflusst hat.

Thomas-Ohrner
Der ehemalige Kinderstar Thomas Ohrner und Tobias Kasimirowicz (re) sind bei Käpt’n Kasi mit an Bord! Fotocredit: Clemens Bilan/Getty Images

Herr Ohrner, wie kamen Sie zu Käpt’n Kasi aufs Boot? 

Thomas Ohrner: ‚Ich fand den Kerl ganz authentisch, obwohl ich bislang nur die alten ‚Rost’n’Roll‘-Folgen kannte, in denen Kasi in seiner Werkstatt herumfuhrwerkte. Ich war begeistert von der Idee, mit ihm auf einem Hausboot die Gegend um Berlin unsicher zu machen. Ich habe immer schon von einer Fahrt auf einem Hausboot geträumt, allerdings eher auf den Grachten in Holland. Aber leider konnte ich meine Familie nie dazu überreden, einen solchen Urlaub mit mir zu machen. Deswegen dachte ich mir: ‚Dann heuerst du eben bei diesem Knaben an.’ Es war eine schöne und interessante Erfahrung, eine Großstadt wie Berlin vom Wasser aus zu sehen. Bei Berlin denken viele ja zunächst an Hektik und Stress, aber auch Berlin hat viele Erholungsmöglichkeiten wie zum Beispiel den Müggelsee, wo Kasi und ich uns das alte Wasserwek angesehen haben. Kasi ist wirklich eine coole Socke. Schade, dass wir nur einen Tag miteinander verbringen konnten. Am Abend hat er mich leider schon wieder von Bord geworfen (lacht).

Welchen Bezug haben Sie zum Wasser? 

Thomas Ohrner: ‚Ich hatte über zehn Jahre lang ein eigenes Boot am Gardasee. Kein Segelboot, sondern ein zweimotoriges Motorboot – bloß keine Arbeit, sage ich immer nur (lacht). Wir haben es aber irgendwann aufgegeben, da es den Kindern mit zunehmendem Alter auf dem Wasser zu langweilig wurde. Und ich habe auch einen Bootsführerschein, den ich damals am Starnberger See gemacht habe. Der Bootsführerschein war vom Lernfaktor her ziemlich aufwändig, viel schwieriger als der PKW-Führerschein. Es hat aber beim ersten Anlauf geklappt. Insofern hätte ich das Steuer in der Sendung durchaus selbst übernehmen können. Ich bin nach wie vor Booten und Schiffen sehr zugeneigt. Wenn meine Frau und ich demnächst einmal ohne die Kinder Urlaub machen werden, dann werden wir auf alle Fälle ein kleines Boot mieten.‘

Das heißt also, dass Sie eher der Wasser- und nicht der Bergmensch sind? 

Thomas Ohrner: ‚Mich zieht es durchaus auch in die Berge. Ich bin ein begeisterter Skifahrer, und jetzt im Winter werde ich bestimmt auch einige Ski-Touren mit den Kindern unternehmen. Aber ehrlich gesagt ist mir das Mediterrane lieber, die Sonne und die Wärme. Das ist viel besser als oben auf dem Berg zu frieren.‘

Könnten Sie es sich vorstellen, irgendwann in den Süden auszuwandern? 

Thomas Ohrner: ‚Die Toskana sagt mir und meiner Frau sehr zu. Wir lieben das Essen und die Landschaft. Wir könnten es uns gut vorstellen, dort irgendwann ein eigenes kleines Ferienhäuschen zu haben, es muss auch gar nicht direkt am Meer liegen. Im Norden wäre Hamburg für mich die einzige Alternative. Das wäre die einzige Stadt, die ich gegen München tauschen würde.‘

Viele Ihrer Kollegen aus dem Showgeschäft sind aus beruflichen Gründen nach Berlin gegangen. War das für Sie nie eine Alternative?

Thomas Ohrner: (lacht) ‚Die sollen ruhig alle nach Berlin gehen, denn dann gibt es wieder mehr Jobs in München. Im Ernst: Ich habe vier Kinder und habe mir irgendwann gesagt: ‚Du musst deiner Familie Wurzeln bieten. Du kannst es ihnen nicht zumuten, dir immer dorthin zu folgen, wo deine Arbeit gerade ist’. Ich bin in München geboren und hier aufgewachsen, war dann aber lange Zeit an anderen Orten wie Luxemburg, Berlin, Düsseldorf und Köln. Ich bin durch meinen Job viel herumgekommen. Aber irgendwann mit den Kindern haben wir uns gesagt: Jetzt bleiben wir hier in München. Daran gibt’s jetzt auch nichts mehr zu rütteln. Für einen Job holen Sie dich schon, wenn sie dich brauchen, egal wo du bist. Außerdem ist meine Frau ebenfalls berufstätig, sie verdient genauso Geld wie ich. Insofern sind wir gleichberechtigt. Ich würde niemals von ihr verlangen, ihren Job aufzugeben. Wenn dann muss eben ich ein bisschen mehr durch die Gegend fliegen.‘

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Was gibt es sonst beruflich Neues? 

Thomas Ohrner: ‚Hauptberuflich bin ich nach wie vor beim Bayerischen Rundfunk, mittlerweile schon seit zwölf Jahren, und moderiere dort meine Radio-Sendungen. Nachdem ich kürzlich für History mit Käpt’n Kasi gedreht habe, arbeite ich derzeit auch an Timm Thaler, der Neuverfilmung fürs Kino. Am Wochenende beginnen für mich die Dreharbeiten dazu in Berlin. Es macht mir großen Spaß zu sehen, wie es mit Timm Thaler weitergeht, nachdem ich ja selbst in der Serie gespielt habe. Bei der Neuverfilmung handelt es sich um eine Produktion der Constantin Film und ich bin sehr gespannt, was sie daraus machen.‘

Welche Rolle übernehmen Sie? 

Thomas Ohrner: (Lacht) ‚Auf keinen Fall die des Timm Thaler, das würde nicht funktionieren. Es ist eine Gastrolle, mehr darf ich noch nicht verraten. Das Drehbuch ist noch geheim.‘

Finden Sie es gut, dass Timm Thaler jetzt neu aufgelegt wird? Oder sagen Sie sich vielleicht: ‚Das kann nur ein Abklatsch werden’?

Thomas Ohrner: ‚Es ist egal ob man ein Buch zwei- oder dreimal verfilmt. Die Frage ist vielmehr: Wie setzt man es qualitativ um? Der Kinofilm wird die Story ganz anders umsetzen. Ich glaube, dass die neue Version von Timm Thaler eine sehr anspruchsvolle sein wird und nicht nur für Kinder geeignet ist, sondern auch für Erwachsene. Wir haben Timm Thaler damals nur für Kinder umgesetzt, es war eine reine Kinder- und Jugendserie. Jetzt daraus auch ein Stück für Erwachsene zu machen, das ist etwas anderes und macht es auch nicht mit der ursprünglichen Serie vergleichbar. Ich denke, der Kinofilm wird seine ganz individuelle Note haben.‘

Früher waren Sie der Hauptdarsteller, jetzt haben Sie nur noch eine Nebenrolle. Ärgert Sie das nicht? 

Thomas Ohrner: ‚Ich kann mich darüber doch gar nicht ärgern. Ich habe mit Timm Thaler damals 20 Millionen Zuschauer erreicht. Ich würde mich freuen, wenn der neue Timm Thaler ein oder 2 Millionen Zuschauer im Kino bekommt. Ganz im Gegenteil: Ich finde es lustig und amüsant. Damals mit 13 hätte ich mir es nie vorstellen können, dass dieser Film irgendwann ins Kino kommt. Jetzt schließt sich der Kreis, in sehr positivem Sinne, zumal ich zu Timm Thaler immer ein sehr positives Verhältnis gehabt habe. Ich habe Timm Thaler viel zu verdanken, eigentlich alles was ich im Leben erreicht habe. Ohne Timm Thaler hätte ich alle Türen und Tore niemals durchschreiten können. Ich hätte ein ganz stinknormales und langweiliges Leben gehabt. Alles was ich danach machen durfte, verdanke ich Timm Thaler, bis zum heutigen Zeitpunkt. Insofern gibt es da eine große Dankbarkeit.‘

Viele der früheren Kinderstars sind komplett von der Bildfläche verschwunden, oder aber abgestürzt. Wie erklären Sie es sich, dass Sie sich so lange in diesem Business gehalten haben?

Thomas Ohrner: ‚Ich denke, es liegt vielleicht daran, dass man sich gerne an diejenigen erinnert, die scheitern. Man zieht ja immer gerne alles an den schlechten Beispielen auf. Ich kenne auch Schauspieler, die erst mit 25 Jahren angefangen haben und mit 45 auch keine Jobs mehr hatten. Ich glaube deshalb, dass es gar nichts mit dem Thema ‚Kinderstar oder nicht‘ zu tun hat. Es gibt labile Menschen, die am Erfolg oder auch an sich scheitern. Und es gibt Menschen, die keinerlei Gespür für Geld oder Erfolg haben. Ich persönlich habe mir nie etwas darauf eingebildet, Schauspieler zu sein. Ich habe nach Timm Thaler erst einmal die Schule weitergemacht. Und dann habe ich eine Ausbildung gemacht und war derjenige, der den anderen ein Glas Wasser gebracht hat. Ich habe mich nie über den Erfolg definiert, sondern über die Arbeit als solche. Insofern gibt es mich heute immer noch, weil ich nämlich Spaß an meiner Arbeit habe. Und wenn andere scheinbar immer noch Spaß daran haben, mit mir zusammen zu arbeiten. Ich habe die Dinge niemals überschätzt und ich war immer ziemlich geraderaus. Ich habe noch nie in meinem Leben erwartet, dass ich aufgrund meines Erfolgs einen Tisch im Restaurant freigeräumt bekomme. Vielleicht hat mich das vor dem Drogensumpf oder vor dem finanziellen Absturz bewahrt. Ich glaube, dafür war ich dann doch zu normal. Ich denke, dass ich durchaus sehr geerdet bin. Das sagt auch meine Familie.‘

Das heißt, Sie tragen zu Hause auch mal den Müll raus?

Thomas Ohrner: ‚Wenn ich zu Hause bin, dann koche ich auch. Ich bin derjenige, der die Küche schmeißt. Dabei fällt mir doch kein Zacken aus der Krone! Das macht doch auch Spaß.‘

Was sagen Sie zu den ‚Kinderstars‘ der heutigen Zeit, zu den YouTube- und Blogger-Stars? 

Thomas Ohrner: ‚Ich glaube, dass es die Kinderstars heute viel schwerer haben, denn heute bekommst du schon mal den ein oder anderen Shit-Storm ab. Deshalb muss man viel besser auf das, was einen erwartet, vorbereitet werden. Ich wurde damals überhaupt nicht vorbereitet. Ich habe die Serie gemacht und bin danach wieder zu Schule gegangen. Dann wurde die Serie gesendet und du wurdest vielleicht an der Bushaltestelle erkannt. Aber das war auch nicht weiter schlimm. Heute gibt es ganz andere Mechanismen. Es ist wichtig, dass die Menschen um dich herum es gut meinen. Es gibt auch viele, die nur auf ihren eigenen Vorteil aus sind. Das macht es gefährlich. Du musst genau aufpassen, dass du nicht wie eine Zitrone ausgepresst und danach weggeworfen wirst. Insofern bin ich glücklich, dass keines meiner vier Kinder bislang gesagt hat: ‚Papa, ich will in die Medien’. Sie sind 24, 18, 15 und neun Jahre alt.

Sie haben in diesem Jahr Ihren 50. Geburtstag gefeiert. Nervt es da nicht, für viele immer noch der Kinderstar aus Timm Thaler zu sein? 

Thomas Ohrner: ‚Wenn die Leute mit mir sprechen, dann merken sie ja durchaus, dass ich 50 Jahre alt bin. Ich habe ja in der Zwischenzeit viel gemacht, beim Fernsehen und beim Radio. Das haben die Leute registriert. Meine Generation ist mit mir älter geworden. In den Köpfen bleibt natürlich immer der erste große Erfolg haften. Dass Tim Thaler bis heute nicht vergessen wurde, bei diesem großen Erfolg, war klar. Ich sehe das aber als Auszeichnung.‘

Gibt es etwas, was Sie gerne noch einmal spielen oder moderieren würden? 

Thomas Ohrner: ‚Ich habe weder den Traum, im ‚Tatort‘ den Kommissar zu spielen, noch um 20.15 Uhr ‚Wetten, dass…‘ aufleben zu lassen. Aber es werden bestimmt noch einige spannende Projekte auf mich zukommen.

Text: A. Vodermayr

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