Wie meistern Zeitschriftenverlage den digitalen Transformationsprozess? Mit einem prominent besetzten Panel zum Thema ‚Faszination Print‘ sorgte der Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern (VZB) auf den Medientagen München für ein volles Haus.

Wie allein schon die zahlreichen neu lancierten Zeitschriften zeigen, ist die deutsche Verlagsbranche agil, flexibel und innovativ. Ein neuer Mut ist entstanden, der auch mal ein Scheitern erlaubt. Gelernt haben die Verlage dabei auch von anderen Branchen wie beispielsweise der Konsumgüterindustrie.
Nach der Begrüßung des vollbesetzten Plenums durch Waltraut von Mengden, Erste Vorsitzende des VZB, folgte die Keynote-Speech von Philipp Welte (Verlagsvorstand Hubert Burda Media) zum Thema ‚Zukunft ist machbar‘. In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Jan Bayer (Vorstand BILD- und WELT-Gruppe, Axel Springer SE), Béatrice Guillaume-Grabisch (Chief Executive Officer, Nestlé Deutschland), Boris Schramm (Managing Director GroupM) und Keynote-Speaker Philipp Welte über Innovationen und Strategien der Printbranche. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Wirtschaftsjournalist Roland Tichy.
Die Interessen der Leser fragmentieren sich weiter und diese bedienen die Verlage mit neuen und thematisch hochspezialisierten Titeln. Sie befriedigen damit den Verbraucherwunsch nach Individualisierung und Personalisierung, erschließen zusätzliche und spitze Zielgruppen sowie neue, profitable Erlösquellen.

In Bezug auf die Vermarktung konstatierten die Panelteilnehmer eine stark wachsende Nachfrage nach strategischen Partnerschaften und hochindividualisierten Kommunikationslösungen zwischen werbetreibenden Unternehmen und Verlagen. Print sei hier geradezu prädestiniert, schließlich ist dies der einzige Werbeträger, der sprichwörtlich etwas transportieren kann und nachweislich für höchstes Leser-Involvement sorgt.
Die Protagonisten waren sich einig, dass die tragenden Erfolgssäulen der Zeitschriften heute wie auch in Zukunft sind: Leidenschaft, Emotionen, Nähe zu den Lesern, starke Medienmarken, qualitativ hochwertiger Journalismus und Innovationsfähigkeit. Entscheidend dabei sei, in neue Objekte zu investieren, ohne die bestehenden Marken zu vernachlässigen.
Das Schlusswort von Waltraut von Mengden: ‚Die Verlage haben in den letzten Jahren ihre traditionellen Wege und Komfortzone verlassen und sehr viele Veränderungsprozesse erfolgreich durchlebt. Dabei haben sie neue Chancen, neue Technologien und die Stärken von Print und den Zeitschriften wiederentdeckt. Aufbruchsstimmung in der Branche macht sich breit und Zeitschriften erleben eine neue Sexyness.‘
Die Antwort der Panel-Hauptfrage: ‚Zeitschriftenverlage meistern den digitalen Transformationsprozess innovativ und erfolgreich. Das war das einhellige Fazit auf den Medientagen München 2015.