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Die neuesten Trends von der Mailänder Möbelmesse: Evolution statt Revolution beim Salone del Mobile 2010

Ganz Mailand ist jedes Jahr im April im Möbelmessen-Fieber, wenn die Designer aus aller Welt ihre neuen Kreationen präsentieren.

Wer 2010 frischen Wind in seine eigenen vier Wände bringen und dabei auf jeden Fall ‚up to date‘ sein möchte, findet die besten Trends wohl auf der Mailänder Möbelmesse, zu welcher sich jedes Jahr im April alles trifft, was im Wohn- und Interior-Bereich Rang und Namen hat. Ob Licht, Möbel, Raumkunst oder Interior – über 2.300 Aussteller zeigten auch 2010 ihre Wohnobjekte. Aber hier ist auch der ideale Platz, mit den Designerin ein privates Wort zu sprechen. Der Münchner Architekt Wolfgang Tröger war für uns auf der renommiertesten Messe im Wohnbereich unterwegs und hat ein paar Trends mitgebracht. Sein diesjähriger Streifzug führte ihn in die Tona Tortona, ein altes Industriequartier nahe dem Stadtzentrum, in die neue Messe außerhalb der Stadt, sowie in diverse Showrooms direkt in der Innenstadt.

Megatrends von den internationalen Designern suchte man vergeblich, dafür fand man jede Menge Veränderungen in homöopathischen Dosen und der Münchner Architekt brachte es kurzum auf den Punkt: ‚Evolution statt Revolution‘. Ein paar Trends konnte er ausmachen, wie zum Besipiel die Aufarbeitung bzw. Erinnerung an nach wie vor erhältliche Originalentwürfe in ursprünglichen Originalfarben und -materialien wie bei Cassina (Le Corbusier), Fritz Hansen (Paul Kjaerholm) und Neuinterpretation bzw. Größenanpassung bei Vitra (Eames Loungechair nun auch für Basketballer). Coverversions von Originalentwürfen wie bei Established & Sons (Landi-Stuhl) werden eigentlich jedes Jahr von einer der Möbelfirmen vorgestellt. Aber auch erfolgreiche Entwürfe aus der Vergangenheit werden von zahlreichen Designern zitiert bzw. als deutliche Inspirationsquelle herangezogen. Auch die derzeitige wirtschaftliche Situation von potentiellen Käufern nahmen einige zum Anlass, die Preise durch vereinfachte Herstellungstechniken anzupassen, vor allem bei Polstermöbeln wie bei B&B (Patricia Urquiola) oder bei Zanotta (William). Positiv überrascht haben viele Möbel aus Papier und Pappe, nachwachsende Rohstoffe und höhere Anteile an natürlichen Materialien in der Zusammensetzung von Produkten wie zum Beispiel die Leuchte ‚w101‘ von Wästberg aus 100 % Pappmaschee.

Best of show: Ein Hybrid zwischen einer Abendvorstellung von Josephin Baker und dem Hochhaus von Lord Norman Foster in London empfand Wolfgang Tröger das Wohnobjekt ‚Hut‘ – ‚Basthütte (n) bzw. ein Regal von Fernando und Humberto Capana, welches er am Stand von Edra aufspührte.

 

Bereits 1995 gegründet, sieht das Münchner Architekturbüro von Architekt Wolfgang Tröger Planen und Bauen als ein Gesamtes und nicht nur als die Summe einzelner Aufgaben. Dabei arbeitet man mit Kommunikationskultur, Beratungsqualität, prozessorientiertem Denken und Handeln interdisziplinär an einfachen und komplexen Zusammenhängen. Der Wunsch des Menschen nach Freude und Sinnlichkeit wird dabei nicht vergessen: www.troegerarchitekten.com

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