<Gstaad> (cat). Am Wochenende hat sich ein Drama ereignet: Der Lebemann, Playboy und Fotograf Gunter Sachs ist tot. Der 78-jährige erschoss sich in seinem Haus in der Schweiz, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dapd am Sonntag mitteilte. Die Familie veröffentliche nohc am Sonntag seinen Abschiedsbrief.
Grund für seinen Freitod soll die Angst vor einer ‚ausweglosen Krankheit“ gewesen sein. Der Ururenkel des Opel-Gründers Adam Opel hatte 1962 eine Liaison mit der persischen Exkaiserin Soraya und war drei Jahre mit der französischen Filmdiva Brigitte Bardot verheiratet. Sachs‘ Privatsekretär habe den Selbstmord in einem Telefongespräch bestätigt, erklärte die Bardot-Stiftung in Paris. Bardot sei ‚am Boden zerstört‘. Sie habe auch nach ihrer Scheidung im Oktober 1969 weiter sehr enge Beziehungen zu Sachs unterhalten. In Sachs Abschiedsbriefs, welcher von der Familie veröffentlicht wurde, heißt es: Er stelle ‚heute noch in keiner Weise“ ein Fehlen oder einen Rückgang seines logischen Denkens fest. Eine wachsende Vergesslichkeit, die rapide Verschlechterung seines Gedächtnisses und dem seiner Bildung entsprechenden Sprachschatzes würden aber schon jetzt zu ‚gelegentlichen Verzögerungen in Konversationen‘ führen. ‚Jene Bedrohung galt mir schon immer als einziges Kriterium, meinem Leben ein Ende zu setzen‘, erläuterte er seinen Entschluss.
Die Angst, die geistige Kontrolle zu verlieren, beherrschte in den letzten Tagen Gunter Sachs besonders. Am Ende seines Abschieds-Briefes heißt es: ‚Ich danke meiner lieben Ehefrau und meiner engsten Familie sowie meinen in tiefer Freundschaft verbundenen Weggefährten, mein Leben wundervoll bereichert zu haben.‘ Seine Familie bat, ihre Privatsphäre zu respektieren. ‚Er war eine einmalige Persönlichkeit, die stets gradlinig und mit Herz für seine Familie und Freunde da gewesen ist‘, heißt es in ihrer Mitteilung. Auch Willy Sachs, der Vater von Gunter Sachs hatte 1958 den Freitod gewählt.