Jedes Jahr aufs Neue startet die Wiesn – und schon stolpern viele Besucher ins erste Fettnäpfchen. Meistens beim Outfit: Während Münchner Wert auf hochwertige Tracht legen, erscheinen Touristen in Polyester-Lederhosen und Billig-Dirndln. Für Gesprächsstoff sorgte zuletzt das „Dirndlkleid“ von Adidas – zwischen Shitstorm und Schmunzeln. Klar ist: Wer beim Oktoberfest München ernst genommen werden will, sollte auf Qualität setzen. Kein Wunder, dass der Hashtag #gegendenwiesnfasching gerade viral geht. Schließlich ist die Wiesn mehr als ein Kostümfest – sie ist Kultur, Tradition und ein Stück bayerische Identität. In den 1980er-Jahren trugen viele Münchner zur Wiesn schlicht Jeans und Jankerl. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten entwickelte sich das Dirndl und die Lederhose zum Must-have – heute gilt die Tracht als unverzichtbarer Teil der Oktoberfest-Kultur.

Wiesn-Outfit & Reservierungstricks: So gelingt der Start ins Oktoberfest München
Die richtige Kleidung entscheidet maßgeblich über den Wohlfühlfaktor. Traditionelle Tracht ist zwar kein Muss, aber definitiv empfehlenswert – rund 70 Prozent der Besucher tragen Dirndl oder Lederhose. Besonders schöne Damen-Outfits für das Oktoberfest reichen von klassischen Dirndln in gedeckten Farben bis zu modernen Interpretationen mit Stickereien. Exklusiv wird der Look mit Designer-Dirndln aus Münchner Ateliers oder luxuriösen Accessoires.
Auch die Schleifen-Position am Dirndl will gelernt sein: Links gebunden bedeutet ledig, rechts verheiratet, mittig jungfräulich und hinten verwitwet oder Kellnerin.
Reservierungen sind das A und O, besonders an Wochenenden. Viele Zelte öffnen ihr Buchungssystem bereits im Frühjahr – die besten Plätze sind oft in Stunden vergeben. Ein Geheimtipp: Wer früh kommt, findet vormittags bis 15 Uhr auch ohne Reservierung noch Platz. Die Anreise sollte unbedingt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen – die U-Bahn-Stationen Theresienwiese und Schwanthalerhöhe sind am besten geeignet.
Oktoberfest München Öffnungszeiten:
Die besten Zeiten fürs Festzelt
Das Oktoberfest in München dauert traditionell 16 bis 18 Tage und beginnt an einem Samstag im September. Festzelte öffnen werktags um 10 Uhr, am Wochenende um 9 Uhr. Bierausschank ist bis 22:00 Uhr erlaubt, Zelte schließen um 22:30 Uhr – nur Käfer’s Wiesn-Schänke und das Weinzelt haben bis 1 Uhr geöffnet.
Ein Highlight für Familien: der Dienstag als Familientag mit ermäßigten Preisen bei Fahrgeschäften und Snacks.
Dos & Don’ts im Festzelt: Etikette beim Oktoberfest München
Auch auf der Wiesn gelten eigene Regeln. Auf den Bänken stehen ist erlaubt, aber nur, wenn die Kapelle Stimmung macht. Auf den Tischen tanzen? Sofortiger Rauswurf. Beim Anstoßen gilt: Glasboden an Glasboden, Blickkontakt und „Prost“ sagen.
Trinkgeld ist Pflicht – mindestens 10 Prozent, bei gutem Service gerne mehr. Ein Maßkrug kostet zwischen 13 und 15 Euro, Tendenz steigend. Interessant ist eine studentische Analyse des Oktoberfests: Im Schnitt verweilen Besucher vier Stunden pro Zelt und trinken etwa 1,2 Maß. Mehr Insider-Wiesn-Tipps und wer wo feiert.
Kulinarik auf der Wiesn: Von Hendl bis Gourmet im Weinzelt
Die Wiesn ist ein Fest für Genießer. Die Ochsenbraterei ist berühmt für ihren Grill-Ochsen, das Fischerzelt für Steckerlfisch. Klassiker wie Hendl, Schweinshaxe und Obatzda dürfen ebenso wenig fehlen wie vegetarische Alternativen – legendär sind die Käsespätzle im Augustiner-Zelt. Im Vorfeld gab es diverse Artikel über das teuerste Steak auf der Theresienwiese. Im Wiesnzelt Braurösl soll es ca. 229 € kosten, doch Michael Käfer hat mit über ca. 400 € (Auf Vorbestellung und im Menü!) wahrscheinlich in seiner legendären Käferschänke das teuerste Fleisch auf der Wiesn im Angebot.
Süße Highlights: gebrannte Mandeln, Lebkuchenherzen und Dampfnudeln. Für Feinschmecker lohnen Käfer’s Wiesn-Schänke und das Weinzelt – dort wird das Oktoberfest München kulinarisch auf ein neues Niveau gehoben.
Sicher feiern auf dem Oktoberfest München: Tipps für Besucher
Die Sicherheit auf der Wiesn ist hoch. Taschenkontrollen am Eingang sind Standard, Glasflaschen und große Rucksäcke sind verboten. Wertgegenstände sollten eng am Körper getragen werden.
Besonders wichtig: Die „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ – ein spezielles Schutzkonzept mit eigenem Security-Point unterhalb der Bavaria-Statue. Das Münchner Rote Kreuz ist mit über 100 Helfern täglich im Einsatz. Und: Wer zu betrunken ist, kommt nicht mehr ins Zelt. Maßhalten ist die Devise.

Fazit: Warum das Oktoberfest München ein Erlebnis fürs Leben ist
Das Oktoberfest München ist mehr als nur ein Volksfest – es ist ein kulturelles Erlebnis, das Tradition, internationales Flair und bayerische Lebensfreude vereint. Mit der richtigen Vorbereitung, dem passenden Outfit und etwas Insider-Wissen wird der Wiesn-Besuch zu einem unvergesslichen Highlight.
Ob im Dirndl, in der Lederhose oder in der VIP-Loge: Die Mischung aus bayerischer Gemütlichkeit, globaler Aufmerksamkeit und gelebter Tradition macht die Wiesn einzigartig. O’zapft is!


