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Zuhause auf der Maximilianstrasse – Axel Ludwig – Vier Jahreszeiten Kempinski im Interview

Das Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski in der mondänen Münchner Maximilianstrasse zählt zu einem der besten Hotels der Welt. Der Nordrhein-Westfale Axel Ludwig erfindet als Hoteldirektor das Grand Hotel seit fünf Jahren stetig neu. Mit dem Restaurant ‚Schwarzreiter‘ beginnt gerade ein neues Gourmet-Zeitalter. 

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Natürlich hat Kempinski-Hotel-Manager Axel Ludwig beim neuen Restaurant ‚Schwarzreiter‘ nur strategisch Hand angelegt. Die Silikon-Pistole zeigt allerdings, dass hier kein Stein auf dem anderen gelassen wurde. Christiane Wolff traf ihn nur ein paar Tage vor dem Opening.

Nach Hotel-Stationen wie St. Moritz, Berlin, Cairo sind Sie 2010 ins Kempinski nach München gekommen – war es für Sie eine Wunsch-Stadt?

Axel Ludwig: ‚Wenn man im Ausland gelebt hat, dann ist es einfach schön, wieder nach Deutschland zurück zu kommen. München bietet eine extrem hohe Lebensqualität. Das Beste ist, dass ich hier einen großen Freundes- und Bekanntenkreis habe und zusätzlich die große Ehre, das Hotel Vier Jahreszeiten zu leiten, das Flagship Hotel der Kempinski Gruppe! Für mich ist München definitiv eine Bereicherung! München ist wirklich traumhaft.‘

Was hat München, was andere Städte nicht haben?

Axel Ludwig: ‚München hat eine sehr angenehme Größe und eine interessante Mischung aus Weltstadt und der sympathischen, bayerischen Lebensart, die ich sehr gerne mag. Ich war schon als Kind eng mit Bayern verbunden, weil ich fast jede Sommerferien hier verbracht habe. Ich finde die Region sehr idyllisch und romantisch und fühle mich hier zu Hause. Auch die Nähe zu den Bergen und nach Italien bereichert das bayerische Lebensgefühl. Die Stadt bietet eine hohe Lebensqualität, die mich begeistert!‘

Fehlt München etwas?

Axel Ludwig: (Langes Schweigen ) ‚Ich vermisse eigentlich nichts.‘

Die Grand Hotel-Gründerfamilie Walterspiel wohnte in der sechsten von sieben Hotel-Etagen – haben Sie mit Ihrer Familie auch im Hotel gewohnt bevor Sie eine Wohnung gefunden haben?

Axel Ludwig: ‚Die Direktionswohnung war in der 7. Etage direkt unterm Dach. Dort haben meine Frau und ich auch im ersten Jahr gelebt. Eine Zeitlang ist es natürlich sehr angenehm die Vorzüge eines Hotelslebens zu genießen.  Mittlerweile sind wir in unseren eigenen vier Wänden am Gärtnerplatz zu Hause und sind froh uns dafür entschieden zu haben. Und wir sind ja nur zwölf Minuten vom Hotel entfernt.‘

1990 hat Kempinski das Grand Hotel von der Gründerfamilie übernommen – beschäftigt man sich als Hotel-Manager mit der Hotelgeschichte? Und wenn ja, was hat sie beeindruckt?

Axel Ludwig: ‚Als ich noch in der Ausbildung war, ich habe mit 16 Jahren in einem kleinen Restaurant Koch gelernt, habe ich mich natürlich an den großen Köchen orientiert. Das war 1986/87 und da war das Hotel Vier Jahreszeiten bereits eines der bekanntesten Hotels in Deutschland und das Restaurant Walterspiel eines der berühmtesten Restaurants. Ich erinnere mich noch, als ich mit meinen Eltern damals zum Skifahren nach Ruhpolding gefahren bin und wir bei unserem Zwischenstopp in München an der Maximilianstraße vorbei geschlendert sind. Ich bin damals mit meinem Papa vor dem Hotel stehen geblieben und habe gesagt: Papa, schau mal, das ist das Vier Jahreszeiten, eines der besten Hotels der Welt und das ist die Menükarte vom Restaurant Walterspiel. Als mein Vater vorschlug, in das Restaurant zu gehen, habe ich mich damals nicht getraut, schüchtern wie ich war. Nach meiner Ausbildung habe ich übrigens eine Bewerbung als Koch an das Hotel geschickt, jedoch leider eine Absage bekommen. Das Schreiben habe ich gerade vor ein paar Wochen wieder in der Hand gehalten… Kempinski ist für mich die führende Luxusmarke in der Hotelbranche, Kempinski hat die Luxushotellerie in Deutschland geprägt.‘

Hätten Sie sich jemals einen anderen Job außerhalb des Hotels vorstellen können?

Axel Ludwig: ‚Doch, es gab immer den Traum, Rockstar zu werden und hatte auch lange Jahre eine Band. Meine Luftgitarre habe ich immer noch gern dabei und glaube auch, dass ich Talent dafür hätte. (lacht) Ich bin ein kreativer Mensch und möchte etwas Neues gestalten, das ist für mich einfach wichtig.‘

Was gibt es Neues aus der Küche im Vier Jahreszeiten?

Axel Ludwig: ‚Das neue Restaurantkonzept unter dem Namen Schwarzreiter ist eine Neuinterpretation der bayerischen Küche: leichter, neu, innovativer, kreativer – eben jünger. Wir sind Teil des Münchner Gesellschaftslebens und wollen ein kulinarisches Statement setzen. Die bayerische Küche bietet sich als eine der interessantesten Küchen der Welt mit eigener Geschichte und eigenem Charakter dafür perfekt an! König Ludwig als Genussmensch und Hedonist hat die bayerische Küche sehr geprägt und beeinflusst und sie mit der französischen Küche kombiniert. Wahrscheinlich eine der ersten Fusionküchen weltweit! Walterspiel hat damals als erster Sternekoch Deutschlands hier im Hotel bereits kulinarische Geschichte geschrieben. Das wollen wir jetzt fortsetzen. Wir glauben daran, ein Hotel Vier Jahreszeiten mit einem Münchner Flair sollte auch eine regionale Küche anbieten. Die bayerische Küche, wie sie heute ist, bietet uns mit regionalen und saisonalen Produkten verbunden mit innovativen Kochtechniken ganz neue Möglichkeiten und macht viel Spaß! Die Küche wird unter der Leitung von Christian Michel geführt und er war lange Zeit bei den Großen dieser Welt, unter anderem auch bei Dieter Müller. Wenn König Ludwig noch leben würde, würde er unsere Restaurantidee sicher gut finden.‘

Auch Ian Baker machte bereits 2012 Schlagzeilen als ausgefallenster Patissier Münchens – gibt es ein Dessert von ihm, welchem Sie nicht widerstehen können? 

Axel Ludwig: ‚Um ehrlich zu sein, kann ich fast keinem Dessert von Ian Baker widerstehen. Er macht nicht nur tolle Desserts sondern auch wahnsinnig tolle Kuchen, Torten und Törtchen. Wir haben die Himbeeren Walterspiel wieder revitalisiert mit einer ganz interessanten Kombination aus Vanilleeis, Himbeeren und Macarons am Tisch mit Stickstoff zubereitet, das es nur so raucht, eine wahre Sensation und Riesenshow und dazu schmeckt es auch toll! Es macht Spaß sich von seiner Kreativität überraschen zu lassen. Er wurde ja auch als Patissier des Jahres ausgezeichnet und seine Bühne ist die Lobby!‘

In Zeiten von Internet & Co. kann man von jedem bewertet werden – machen Ihnen da Hotel-Kritiker noch Kopfschmerzen?

Axel Ludwig: ‚Nein, das ist eher ein Ansporn für uns. Das Geschäft hat sich durch das Internet extrem verändert. Gäste teilen ihre Meinung und ihre Erfahrungen. Wir antworten jedem  Einzelnen und freuen uns über konstruktive Kritik, aber natürlich auch über Anerkennungen. Wichtig ist aber der Respekt und das Niveau bei den Beiträgen – es gibt leider auch Menschen, die nutzen diese Tools, um uns unter Druck zu setzen. Manchmal geht es auch unter die Gürtellinie, besonders wenn beispielsweise Mitarbeiter namentlich genannt werden. Ich würde mir wünschen, dass die Gäste uns während Ihres Aufenthalts ansprechen, wenn etwas nicht stimmt. Wir sind immer für unsere Gäste ansprechbar und freuen uns, wenn Gäste direkt und vor Ort Kontakt mit uns aufnehmen.‘

2013 wurden Sie zum ‚Hotel-Manager des Jahres‘ gewählt. Was ist der nächste Schritt?

Axel Ludwig: ‚Ich bin ab sofort nicht nur für das Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski zuständig sondern ab dem 1. Mai auch für das neu zur Kempinski Gruppe gehörende Kempinski Berchtesgaden. Das werden wir mit einem alpinen Lifestyle Konzept in unser Portfolio aufnehmen und unvergessliche Erlebnisse für unsere Gäste kreieren. Wir wollen das Hotel ganz klar als Alpen Lifestyle Resort positionieren mit einem unheimlichen Erholungswert. Mit der idyllischen Lage des Hotels bieten wir wirklich etwas Einzigartiges!‘

Wenn für Modejournalisten der Film ‚Der Teufel trägt Prada‘ ein Kult-Film ist‚ wie beurteilen Sie den Film ‚Grand Hotel Budapest‘? Ein MUSS für Hotel-Direktoren?

Axel Ludwig: ‚Inspirierend waren für mich eher die Serie ‚Hotel‘ oder der Film ‚Pretty Woman‘. Die zeigen für mich realistische Ausschnitte vom Hotelleben. Grand Hotel Budapest ist natürlich ein Meisterwerk, unter anderem in Deutschland gedreht und der Film hat ja auch gerade einen Oscar gewonnen.‘

Bei den World Travel Awards wurde das Kempinski Istanbul gerade zum besten Hotel der Welt gewählt, welches bereits Auszeichnungen für das weltbeste Penthouse sowie Europas bestes Hotel abgesahnt hatte. Welche Auszeichnung wollen Sie mit München erreichen?

Axel Ludwig: ‚Es gibt viele interessante Awards, die einem Hotel helfen, sich zu positionieren und es bekannter zu machen. Wir waren letztes Jahr Hotel des Jahres in Deutschland, wir haben einen 5 Star Diamond Award und sind Deutschlands Leading Business Hotel. Wir arbeiten jedoch nicht für die Auszeichnungen, sondern für den Gast. Für mich ist die höchste Auszeichnung, wenn der Gast zufrieden ist. Wir bewerten unsere Gästezufriedenheit auf unterschiedlichen Wegen und unser Hauptaugenmerk ist, uns stets zu verbessern. Wir freuen uns natürlich über jede tolle Bewertung eines Journalisten oder über eine Auszeichnung, aber die höchste Auszeichnung ist und bleibt ein glücklicher Gast!‘

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