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Olympische Spiele 1972: Außergewöhnliches Kunstprojekt für 17 Tage in München

Vom 26.08. – 11.09. 2012 täglich 16 bis 18 Uhr, wenn sich die Spiele zum 40. Mal jähren, werden 40 Protagonisten in der Münchner Innenstadt unterwegs sein, um mit ihrer Präsenz und Performances den Zeitgeist von damals zu neuem Leben zu erwecken. Sie tragen Kostüme der Designerin Anna Sophie Howoldt in Orange, Gelb, Grün, Himmelblau und Silber – zeitgenössische Interpretationen der Outfits, die André Courrèges für die Mitarbeiter der Olympiade entworfen hatte. Entlang wechselnder Routen entstehen Interaktionen, die sich an den Handlungsanweisungen der Ordnungskräfte von 1972 orientieren.

Von 26. August bis 11. September werden Ihnen vermehrt Menschen mit hellblauen, grünen, orangen, gelben und silbernen Outfits in der Münchner Innenstadt auffallen, welche zum Kunstprojekt 'Reconstructing Future' gehören.

RECONSTRUCTING FUTURE ist eines von zwei diesjährigen Projekten des Kulturreferats im öffentlichen Raum der Stadt München zum Thema Design. Aus mehr als 260 Bewerbungen für den Kunstwettbewerb ‚Aspekte der Gestaltung und des Designs im öffentlichen Raum‘ wählte man ein Thema um die Olympischen Spiele 1972 aus, welche einen Wendepunkt im Umgang mit dem öffentlichen Raum markieren.

Die Berliner Künstler Dellbrügge & de Moll erinnern – exakt zur Zeit der Spiele vor 40 Jahren – an deren besondere weltoffene und friedliche Atmosphäre und das frühe Ende einer möglicherweise ganz anderen Entwicklung des öffentlichen Raums. 40 Akteure tragen hellblaue, grüne, orange, gelbe und silberne Outfits, welche die Olympiakleidung von André Courrèges und die Gestaltung Otl Aichers neu interpretieren. Wie das Olympiapersonal damals gehen sie mit nonverbalen Zeichen und Choreografien auf die Menschen zu.

1972 – alles schien möglich. Die Zukunft stand weit offen und leuchtete in den Farben des Regenbogens. Als ‚heitere Spiele‘ konzipiert, schufen die XX. Olympischen Spiele ein neues Deutschlandbild: jung, spontan und gewaltfrei. Nie zuvor hatte es ein so umfassendes visuelles Gesamtkonzept gegeben. Von Architektur und Städteplanung reichte es bis ins kleinste Detail des Corporate Design. Im ganzheitlichen Anspruch des Designers Otl Aicher und in den psychologischen Strategien der Münchner Polizei ging es nicht um Ordnung um jeden Preis, sondern und eine gelöste Atmosphäre. Was sich als Wechsel von einem autoritativen zu einem emanzipatorischen Umgang mit dem öffentlichen Raum und seinen Nutzern ankündigte, fand durch den Anschlag auf die israelischen Sportler ein jähes Ende. Innenpolitische Hardliner gewannen die Oberhand. Der deutsche Herbst brach herein, eine bleierne Zeit.

Vom 26. August bis 11. September 2012, täglich zwischen 16 und 18 Uhr (außer 5. September) auf dem Odeonsplatz, Marienplatz, Königsplatz, Gärtnerplatz und angrenzenden Straßen, Olympiapark u.a.Basisstation im MaximiliansForum vom 01. bis 11. September 2012 erinnern 40 Menschen in farbenfrohen Overalls an die Spiele von einst. Die Intervention verweist auf den Verlust einer möglichen Zukunft und macht bewusst, dass gesellschaftliche Wirklichkeit relativ und verhandelbar ist.

 

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