Das Paradies für alle Kaninchenliebhaber und die wahre Heimat des Osterkaninchens liegt zwar neun bis elf Flug-Stunden von uns entfernt. Dieser Aufwand ist die Reise allemal wert – und nicht nur zu Ostern ein absolutes Highlight! Alles über die Kaninchen Insel in Japan!
Die wahre Heimat des Osterkaninchens
Das Paradies für flauschige Vierpfoten-Liebhaber ist die kleine, zwei Kilometer lange „Kaninchen – Insel“ Okunoshima, die noch zur Stadt Takehara und der Präfektur Hiroshima gehört und im ruhigen Seto-Inland Sea liegt. So erfreut sich diese, wie alle Regionen, die nahe dem Seto-Inland Sea angesiedelt sind, einer üppigen und reichhaltigen Flora und Fauna – dank des milden mediterranen Klimas.
Gerade jetzt, im Frühling, verströmen die Kirschblüten ihren betörenden Duft überall in der Region. Das rosige Blütenmeer verwandelt die Landschaft in ein pittoreskes, schon fast kitschiges Postkartenmotiv aus einer anderen Zeit. Auf Okunoshima findet man inmitten des rosigen Blütenmeers aber auch einzelne bunte, flauschige Fellbällchen – in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Größen. Denn die Insel beheimatet rund 400 wild lebende Kaninchen, daher auch der Name „Kaninchen – Insel“, da dort weder giftige Schlagen noch andere Fressfeinde leben, können sie in Ruhe wachsen und sich vermehren.
Entspannte Anreise zu den Osterkaninchen
Von Hiroshima aus lässt es sich gemütlich mit dem Zug nach Tadanoumi fahren (etwa 1 Stunde) und von dort, nach einem kurzen Fußmarsch mit der Fähre auf die Insel übersetzen (etwa 15 Minuten). Wer früh am Tag anreist, trifft auf aktive Kaninchen in freudiger Erwartung, weniger auf die Besucher als auf die von ihnen mitgebrachten Speisen. Doch auch im späteren Verlauf des Tages sind viele plüschige Vertreter ihrer Art anzutreffen, wohl eher faul und satt in der Sonne liegend.
Kaninchen Insel in Japan mit Geschichte
Um die Insel entspannt zu entdecken, lohnt es sich ein Fahrrad auszuleihen und die Insel damit zu erforschen. Wichtig dabei ist, immer achtsam und langsam zu fahren, um die Einwohner der Insel nicht zu gefährden. Ein kleiner Berg in der Mitte der Insel belohnt für den 30 Minuten langen Anstieg. Hier hat man die beste Aussicht über die Seto-Inland Sea sowie die komplette Insel.
Überragt wird die Insel von zwei Masten einer 220-kV-Hochspannungsleitung, die die Inseln verbindet. Diese beiden 1962 errichteten Masten sind mit 226 Metern Höhe die höchsten Freileitungsmasten in Japan und waren zum Zeitpunkt ihrer Errichtung die zweithöchsten der Welt.
Kaninchen Insel in Japan mit düsterer Geschichte
All der Niedlichkeit und dem weichen liegt der Inseleine düstere Vergangenheit zugrunde. Während der Zeit von 1926 – 1945 wurde auf der Insel an Giftgasen geforscht, um sie gegen Feinde, einsetzen zu können. 1938 wurde die Insel zum militärischen Sperrgebiet erklärt, man strich sie aus allen Registern, Seekarten, Geschichtsbüchern und Atlanten gestrichen. 1945 beschloss man schließlich die Sprengung der Giftgasproduktionsanlagen, alle Akten wurden vernichtet, das Militär verließ die Insel und die Kaninchen wurden in die Freiheit entlassen. Ein kleines Museum auf der Insel, in dem die ganze Geschichte aufgearbeitet wurde, ist garantiert einen Besuch wert.
‚Ägäis des Orients‘ in Japan
Die Region Setouchi liegt am Seto-Binnenmeer im Südwesten Japans. Sieben Präfekturen (Hyogo, Okayama, Tokushima, Kagawa, Hiroshima, Ehime, Yamaguchi) liegen hier. Japan ist in 47 Präfekturen unterteilt. Rund dreitausend grüne Inseln erheben sich aus dem 450 Kilometer langen Binnenmeer. Eine Landschaft mit karibischen Flair, welche deshalb den Beinamen „Ägäis des Orients“ trägt.
In Japan nennt man die Region wegen ihres milden und regenarmen Klimas „Hare-no-kuni – das Land des schönen Wetters“. Drei UNESCO Weltkulturerbestätten sind hier beheimatet. Die Burg Himeji, der Atomic Bomb Dome in Hiroshima und der Itsukushima Schrein in Miyajima. Der Korakuen Garten in Setouchi wird zu den drei schönsten Gärten Japans gezählt.
Traditionelle Handwerkskünste wie das Schmieden von Samurai Schwertern werden hier zum Beispiel immer noch ausgeübt. Setouchi gilt auch als Sake-Hochburg Japans, außerdem weiden hier die von Feinschmeckern hoch geschätzten Kobe Rinder und Fugu gilt als lokale Delikatesse. Ein beeindruckendes Naturschauspiel ist der Naruto Strudel, der durch starke Gezeiten-Strömungen entsteht.