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Hyaluronsäure – das steckt hinter dem Beauty-Wundermittel

Hyaluronsäure ist zum echten Favoriten der Beautybranche geworden. Als vermeintlicher Anti-Aging-Superwirkstoff kommt sie in Seren, Cremes und anderen Beautyprodukten zum Einsatz. Zudem sind Injektionen des Wunderwirkstoffs beliebt wie nie. Dennoch wissen nur die wenigsten Verwender, was Hyaluronsäure wirklich ist und welche Form am besten wirkt.

Hyaluronsäure. Photo by freestocks on Unsplash
Seit Jahren setzt die Beauty-Industrie auf Hyaluron. Fotocredit: freestocks on Unsplash

Trendwirkstoff Hyaluron

Kaum ein Wunsch ist so alt wie jener, niemals zu altern. Trotz größter Bemühungen in der Medizin lässt sich der Alterungsprozess bisher aber noch nicht aufhalten. Viele Menschen konzentrieren sich deshalb vorerst auf ein anderes Ziel: Wenn sich das Alter selbst nicht aufhalten lässt, sollen zumindest die äußeren Zeichen der Zeit weniger sichtbar sein. Um dieses Ziel zu erreichen, verlassen sich einige auf die Schönheitstipps von Promis und Bloggern. Andere lenken von vermeintlichen Altersmakeln mit glamourösen Looks ab.

Noch beliebter als diese Tricks ist in den letzten Jahren allerdings ein anderes Mittel im Kampf gegen das Alter geworden: Hyaluronsäure. Als Creme aufgetragen oder beispielsweise von einem Spezialisten in München injiziert, soll sie Falten mindern und jugendliches Aussehen verleihen. Während Injektionen dabei Sofortwirkung zeigen, ist der aufpolsternde Effekt bei der Verwendung von Kosmetikprodukten mit Hyaluronsäure aber anders. Das hängt schlichtweg damit zusammen, dass Hyaluronsäure unterschiedlich wirkintensiv sein kann. Die Intensität des Aufpolster-Effekts in Kosmetik hängt nämlich mit der Molekülgroße der Hyaluronsäure zusammen.

Hyaluronsäure: Wundermittel mit natürlichem Ursprung

Hyaluron ist ein Bindegewebs-Bestandteil und kommt natürlicherweise im menschlichen Körper vor. Außerdem ist Hyaluron ein Wassermolekül und weist erstaunliche Eigenschaften auf: Es ist dazu in der Lage, etwa das 1000-Fache seines Eigengewichts in Form von Feuchtigkeit zu binden. So kann Hyaluron im Körper unter anderem als Feuchtigkeitsspeicher dienen.

Üblicherweise befindet sich etwa die Hälfte des körpereigenen Hyalurons in der Haut. Es dient dort insbesondere dazu, freie Radikale abzuwehren, bestimmte Fasern zu schützen und die Haut zu polstern. Allerdings nimmt der Hyaluronsäuregehalt in der Haut mit fortschreitendem Lebensalter schrittweise ab. Bereits im Alter von etwa 50 Jahren ist der natürliche Hyaluronsäuregehalt der Haut meist um die Hälfte geschrumpft.

Folgen des Hylauronsäureverlusts sind dann: eine nachlassende Hautelastizität, weniger Spannkraft oder auch Hauttrockenheit. Außerdem werden Linien und Falten aufgrund des nachlassenden Hyaluronsäuregehalts der Haut deutlicher sichtbar.

Mittlerweile ist es aber möglich, Hyaluron industriell herzustellen. Hierdurch besteht die Möglichkeit, es der Haut von außen zuzuführen. Das ist sowohl über Kosmetikprodukte wie Cremes oder Seren als auch mittels einer Injektionen möglich. Da Hyaluron ohnehin von Natur aus im Körper vorkommt, treten durch die Zufuhr von außen quasi keine Nebenwirkungen auf. Allerdings variiert die Wirkintensität je nach Art des Hyalurons durchaus.

Hyaluron-Cremes und -Masken schützen und bewahren die Haut vor Feuchtigkeitsverlusten.
Hyaluron-Cremes und -Masken schützen und bewahren die Haut vor Feuchtigkeitsverlusten. Foto von Andrea Piacquadio von Pexels

Die passende Hyaluron-Alternative in Kosmetik

Gerade in der Kosmetik ist Hyaluron nicht gleich Hyaluron. Schließlich gibt es verschiedene Hyaluronsäure-Molekülgrößen, die in Kosmetikprodukten zum Einsatz kommen können. Prinzipiell kann dabei zwischen zwei verschiedenen Molekülgrößen unterschieden werden, die in Hyaluron-Kosmetik zum Einsatz kommen: nieder- sowie hochmolekulare Hyaluronsäure.

Hochmolekulares Hyaluron

Bei hochmolekularem Hyaluron handelt es sich quasi um die Hyaluron-Form mit den größten Molekülen. Die großen Hyaluron-Moleküle (Masse: 1.500 kD) sind nicht dazu in der Lage, die menschliche Hautbarriere zu durchdringen. Werden sie in Form von Kosmetik aufgetragen, bleiben sie quasi auf der Haut liegen. Hier sind sie aber dazu in der Lage, gemeinsam mit dem hauteigenen Keratin eine Art Schutzfilm zu bilden. Dieser bewahrt die Haut vor Feuchtigkeitsverlusten und schützt sie. Allerdings baut sich der Schutzfilm nicht dauerhaft auf – er wird einfach weggewaschen. Eine Langzeitwirkung kann daher nicht eintreten. Dennoch ist die Verwendung angenehm und hautschützend.

Niedermolekulares Hyaluron

Niedermolekularem Hyaluron ist es aufgrund seiner kleineren Molekülgröße (50 kD) möglich, in die Haut einzudringen. Hier speichern die Hyaluronmoleküle dann Feuchtigkeit im Bindegewebe. Das erhöht den Feuchtigkeitsgehalt der Haut und führt dazu, dass die Haut insgesamt straffer wirkt. Auch Falten werden so weniger deutlich sichtbar. Auch dieser Effekt ist jedoch nicht dauerhaft, sodass die Behandlung täglich wiederholt werden muss.

Für wen ist Hyaluronsäure-Kosmetik geeignet?

Seren, Cremes und Gele mit Hyaluronsäure sind mittlerweile in fast jeder Drogerie zu finden. Zudem werden Masken, Hand- und Fußcremes sowie viele weitere Hyaluronsäure-Produkte angeboten. Obwohl diese Produkte keine Langzeitwirkung erzielen können, können sie die Haut dennoch vor Feuchtigkeitsverlust schützen. Ein kurzzeitiger Aufpolsterungseffekt ist mit dem verbesserten Feuchtigkeitsgehalt der Haut verbunden und ein angenehmer Nebeneffekt. Erfreulicherweise ist die Verwendung von Hyaluron außerdem besonders verträglich und für viele Hauttypen geeignet.

In seiner reinen Form tut Hyaluron nämlich nichts anderes, als Feuchtigkeit zu binden. Gleichzeitig wirkt es nicht aggressiv oder irritiert die Haut. Dementsprechend lassen sich hochwertige Hyaluron-Kosmetikprodukte auch von Menschen mit empfindlicher Haut oder Problemhaut verwenden. Auch Wechselwirkungen mit anderen Produkten sind – anders als etwa bei Retinol – nicht zu erwarten. Das macht die Anwendung besonders unkompliziert.

Hyaluronsäure-Injektion für deutliche Aufpolsterungseffekte

Mithilfe von Seren und Cremes kann Hylauron nur relativ oberflächlich auf die Haut aufgebracht werden. Bei einem spezialisierten Arzt hingegen lässt es sich mittels Injektion auch direkt in die Haut einbringen. Hierbei wird eine kleine Hyaluronsäure-Menge in Gelform direkt in die betroffene, aufzupolsternde Hautstelle injiziert. Zur Anwendung kommt das Hyalurongel dabei insbesondere im Gesichts- oder Dekolletébereich.

Wird das Hyalurongel direkt in die Haut injiziert, bildet es keinen Schutzfilm auf der Haut, die vor Feuchtigkeitsverlusten schützt. Allerdings ist der injizierte Hyaluron-Filler dazu in der Lage, auch tiefere Falten sichtbar zu glätten und aufzufüllen. Die Ergebnisse sind sofort erkennbar und die Haut wirkt üblicherweise praller und rosiger.

Die Ergebnisse der Hyaluron-Unterspritzung halten deutlich länger als die nach Verwendung eines Hyaluron-Kosmetikprodukts. Allerdings baut sich auch das injizierte Hyaluron nach einiger Zeit wieder ab – das bedeutet, dass auch eine Unterspritzungsbehandlung regelmäßig nach einigen Monaten zu wiederholen ist.

Ob sich dieser Aufwand auch finanziell lohnt, muss jeder Verwender für sich selbst entscheiden. Besonders wichtig ist es aber immer, eine Hyaluron-Injektion von einem Spezialisten durchführen zu lassen. Anders als bei dem Nervengift Botox gelten für Hyaluron-Injektionen nämlich weniger strenge Vorgaben. Hyaluron darf deswegen von allen Ärzten injiziert werden. Es lohnt sich allerdings, sich bei einer Unterspritzung auf einen ausgewiesenen Spezialisten bzw. einen Dermatologen zu verlassen.

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