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Netzwerklunch ‚only women‘ im Brandhorst Museum

Vor genau 10 Jahren hatte die Kunsthistorikerin Dr. Sonja Lechner die Idee, Frauen aus unterschiedlichsten Bereichen zu einem Netzwerklunch in ein Museum einzuladen. Der Ladies Art Lunch war schon im Lenbachhaus zu Gast, in der Villa Stuck, auf Herrenchiemsee, der Kunsthalle München und zahlreichen weiteren Kulturinstitutionen. Mittlerweile muss die Münchner Kunsthistorikerin Warteliste führen, sind ihre Einladungen ‚heiß begehrt‘! Auch ins Brandhorst-Museum folgten ihr viele erfolgreiche Frauen. 

Gastgeberin Dr. Sonja Lechner vor einem Monet, welcher zur aktuellen ‚La Vie en Rose‘-Ausstellung im Museum Brandhorst gehört. Fotocredit: Frank Rollitz / Agentur Schneider-Press

„Das Museum Brandhorst stand schon lange auf meiner Wunschliste“, erwähnte Dr. Sonja Lechner. Kein Wunder: Das Museum wurde 2009 eröffnet und ist einer der zentralen Orte der Gegenwartskunst in Deutschland. In Sammlungs- und Wechselausstellungen widmet es sich der Präsentation zeitgenössischer Kunst. Zudem beherbergt das Museum die mit Abstand größte Sammlung von Werken Andy Warhols in Europa. Weltweit einzigartig ist auch der Schwerpunkt auf dem Schaffen von Cy Twombly (1929-2011). Sein monumentaler „Lepanto“-Zyklus (2001) wird dauerhaft in einem Saal präsentiert, der eigens nach den Wünschen des Künstlers gestaltet wurde.

Seine Rosenbilder sind Icons der aktuellen ‚La Vie en Rose‘-Ausstellung, welche vom Brandhorst Museum als Beitrag zum aktuellen Flower Power Festival der Stadt München initiiert wurde.

Empathy Economy im Brandhorst Museum
Art Lunch Gäste: Gräfin Nicola von Keglevich (Ketterer Kunst), Gräfin Charlotte von Oeynhausen (PR Lady), Sabina Frohwitter (Rechtsanwältin). Fotocredit: Frank Rollitz / Agentur Schneider-Press

Vor der Kunst

Langjährige, von gegenseitiger Wertschätzung getragene berufliche Partnerschaften waren das Thema des Impulsvortrages von Dr. Lechner zum Thema Empathy Economy: „Ich unterteile mich nicht in einen Privatmenschen, der sein Gegenüber so zu behandeln versucht, wie er selbst behandelt werden möchte, und einen Berufsmenschen, der mit dem Eintritt ins Büro frühmorgens zu einer anderen Persönlichkeit mutiert, einer, die kein Mitgefühl kennt, sondern sich nur lenken lässt vom Gedanken der Gewinnmaximierung. Für mich war im Gegenteil der Gedanke der Gewinnmaximierung als Unternehmerin immer in der mitfühlenden Wertschätzung meines Gegenüber verortet: Wenn ich meine  KundInnen und MitarbeiterInnen in ihrer jeweils individuellen Situation wahrnehme und Kooperations- wie Arbeitsbedingungen schaffe, die ihnen entsprechen, wird sich mein Gewinn maximieren, weil ich zufriedene KundInnen und zufriedene MitarbeiterInnen habe.“

Immer mit dem Rekurs auf Kunst

Gestützt auf diverse Studien wies Lechner nach, dass Unternehmen, die Fürsorge, Mitgefühl und Wertschätzung zur Basis wirtschaftlicher Interaktionen erheben, nicht nur erhebliche Umsatzsteigerungen generieren, sondern dass diese Prämisse darüberhinaus gesamtgesellschaftliche Auswirkungen zeitige. Sie schloss mit dem Rekurs auf Kunst: „La vie en rose ist das Thema der aktuellen Ausstellung im Museum Brandhorst und in der Tat symbolisiert die Rose, dass sie alleine nicht existieren kann – erst im Zusammenwirken von Sonne, Regen und Boden kann sie erblühen. Alles auf der Welt ist miteinander verbunden. Ein ganzer Kosmos ist nötig, um eine Rose zum Blühen zu bringen, und unser aller Handeln ist nötig, um unser Wirtschaftsleben von Wertschätzung getragen werden zu lassen. Packen wir es an!“
Petra Mayer (Mayer’schen Hofkunstanstalt), Regisseurin Doris Dörrie, Dr. Gabriele Castegnaro (ehemals Konen) kamen zum Ladies Art Lunch ins Museum Brandhorst. Fotocredit: Frank Rollitz / Agentur Schneider-Press
Petra Mayer (Mayer’schen Hofkunstanstalt), Regisseurin Doris Dörrie, Dr. Gabriele Castegnaro (ehemals Konen) kamen zum Ladies Art Lunch ins Museum Brandhorst. Fotocredit: Frank Rollitz / Agentur Schneider-Press

Nach dem Lunch ging es dann noch zu drei Führungen durch das Museum. Der Direktor des Museum Brandhorst – Achim Hochdörfer – führte persönlich durch die Ausstellung „La vie en rose“. Diese beleuchtet ausgehend von der Werkserie von Cy Twombly die Mehrdeutigkeit von Blüten in der Malerei seit dem 16. Jahrhundert.

Die leitende Restauratorin Isabel Gebhardt stellte in der Führung „Von Andy Warhol bis Kara Walker“ Klassiker des Museums in einen Dialog mit Neuzugängen. Dabei berichteten sie von restauratorischen Herausforderungen.

Und Kuratorin Dr. Monika Bayer-Wermuth schließlich führte durch die Ausstellung „Nicole Eisenmann. What happened“, die erstmals die gesamte Bandbreite des drei Dekaden umfassenden malerischen wie bildhauerischen Werkes der New Yorker Künstlerin präsentiert.

Netzwerklunchgäste

Frauen in Führungspositionen aus verschiedensten Bereichen waren anwesend. Unternehmerinnen wie Corry Müller-Vivil (Vivil), Dr. Marcella Prior-Callwey (Callwey Verlag), Andrea Schoeller (Schoeller & Rehlingen). Vanessa Weber von Schmoller, über Entscheiderinnen im Kunst- und Kultubereich wie Laura Schieferle (Leitung Kunstareal), Katrin Stoll (Neumeister Auktionshaus). Frauen an der Spitze im Wirtschaftssektor wie Sandra Mohsni (GF Tiffany), Felicitas von Lovenberg (Piper-Verlag). Sportlerinnen wie Christina Tomcyk-Surer (Rennfahrerin) und Marie Jeanette Ferch (Springreiterin), u.v.m.

Judith Epstein (Jüdische Kulturtage), Gerswid Herrmann (Frau des Bayerischen Innneministers), Marianne Wille (Dallmayr), welche für Facebook viele iPhone-Fotos machte. Fotocredit: Frank Rollitz / Agentur Schneider-Press
„Nach dem Fest ist vor dem Fest“, so Lechner zum Abschluss: „Ich freue mich jetzt auf die Eröffnung des Kunstarealfestes nächste Woche, bei dem ich das Museum Brandhorst wieder besuchen werde!“

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