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Ladies and Gentlemen Art Lunch im Bergson

„Die Vision ist die Kunst, Unsichtbares zu sehen“, schrieb der irische Autor Jonathan Swift im 18. Jahrhundert. Visionen prägen nicht nur die Kunst, sondern auch die unternehmerische Initiative – ein Ansatz, den das Bergson Kunstkraftwerk in München eindrucksvoll verkörpert. Am 24. Februar traf man sich im Kunstkraftwerk zum Ladies and Gentlemen Art Lunch, eine Veranstaltung, die seit 2014 unter der Leitung der Kunsthistorikerin Dr. Sonja Lechner Macherinnen und Macher aus unterschiedlichsten Branchen zusammenführt.

Dr. Sonja Lechner mit Michael und Silvia Amberger beim Ladies and Gentlemen Art Lunch im Bergson. Foto: Frank Rollitz / ABR-Pictures
Dr. Sonja Lechner mit Michael und Silvia Amberger beim Ladies and Gentlemen Art Lunch im Bergson. Foto: Frank Rollitz / ABR-Pictures

Ein Lunch mit Geschichte

Was als „Ladies Art Lunch“ begann, entwickelte sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem etablierten Netzwerkformat, das Kunst, Wirtschaft und gesellschaftliche Themen verbindet. Ursprünglich exklusiv für Frauen konzipiert, ergänzte Lechner den Lunch später um ein Pendant für Männer. Seit 2023 sind beide Formate vereint, um den interdisziplinären Austausch weiter zu stärken. Traditionell fanden die Treffen in renommierten Münchner Museen statt, von der Pinakothek der Moderne über das Museum Brandhorst bis hin zur Glyptothek.

In diesem Jahr fiel die Wahl auf eine neue Art von Kulturlocation: das Bergson Kunstkraftwerk in Aubing. Einst ein Heizwerk aus den 1930er-Jahren, später eine verfallene Industrieruine und gelegentlich Schauplatz illegaler Techno-Raves, wurde das Gebäude 2005 von den Brüdern Christian und Michael Amberger entdeckt. Ihre Vision: das marode Bauwerk in einen pulsierenden Kultur-Hub zu verwandeln. Nach jahrelanger Planung begann 2021 der Umbau – im April 2024 öffnete das Bergson seine Türen vollständig.

„Früher waren es Hochöfen, heute sind es Kunst und Kultur, die das Bergson mit Energie füllen“, sagte Michael Amberger in seiner Begrüßung. „Hier treffen Hoch- auf Subkultur – ein Ort, an dem Vielfalt das Programm bestimmt.“

Für rund 200 Gäste wurde erstmals auf der Empore des Bergson Kunstkraftwerks eingedeckt – ein eindrucksvoller Rahmen für einen Nachmittag voller Kunst, Kulinarik und inspirierender Gespräche. Foto: Frank Rollitz / ABR-Pictures
Für rund 200 Gäste wurde erstmals auf der Empore des Bergson Kunstkraftwerks eingedeckt – ein eindrucksvoller Rahmen für einen Nachmittag voller Kunst, Kulinarik und inspirierender Gespräche. Foto: Frank Rollitz / ABR-Pictures

Kunst trifft auf Kulinarik – ein einzigartiges Event

Der diesjährige Art Lunch stand ganz im Zeichen der Ausstellung „Metaphor to Metamorphosis“, die in Zusammenarbeit mit der KÖNIG GALERIE auf 2.000 Quadratmetern präsentiert wird. Johann König selbst lobte das Bergson als „spektakuläre Architektur“ und betonte das Ziel, „den Münchner Kunstmarkt zu bereichern“.

Die Gäste wurden mit einem Champagnerempfang von Perrier-Jouët begrüßt – seit einem Jahrzehnt Partner der Art Lunches. „Die Verbindung zwischen Kunst und unserem Champagner ist tief verwurzelt. Diese Veranstaltungen bieten die perfekte Plattform, um Kunstgenuss und inspirierende Gespräche zu verbinden,“ erklärte Daniel Stühler, Luxury Relations Manager der Marke.

Dr. Sonja Lechner und Daniel Stühler vom Champagnerhaus Perrier-Jouët. Foto: Frank Rollitz / ABR-Pictures
Dr. Sonja Lechner und Daniel Stühler vom Champagnerhaus Perrier-Jouët. Foto: Frank Rollitz / ABR-Pictures

Auch der langjährige Sponsor Premium Cars Rosenheim war wieder präsent: Drei Range Rover-Modelle wurden spektakulär inszeniert – eines davon per Hebebühne auf die Belletage des Bergson gehievt. „Diese Veranstaltung verbindet die Faszination für automobile Eleganz mit der Kunstwelt auf einzigartige Weise,“ so Josef M. Eder, Geschäftsführer von Premium Cars Rosenheim.

Gesellschaftliche Themen im Fokus

Neben Kunst und Networking sind es stets gesellschaftliche Debatten, die Dr. Sonja Lechner in ihren Reden anspricht. In diesem Jahr plädierte sie für ein verpflichtendes Schulfach zur Medienkompetenz:

„Wie sollen Jugendliche mit der Bilderflut umgehen, die ihnen täglich suggeriert, dass das Leben der anderen immer großartiger erscheint? Wir brauchen ein Fach, das ihnen vermittelt, kritisch mit digitalen Inhalten umzugehen, den verantwortlichen Umgang mit persönlichen Daten lehrt und Manipulation durch KI erkenntlich macht.“

Angesichts jüngster politischer Entwicklungen forderte sie zudem eine Transparenzpflicht für KI-generierte Inhalte: „Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzeug, das unser Leben verbessern kann – aber nur, wenn es ethischen Richtlinien unterliegt. Sonst riskieren wir Manipulation in einem Ausmaß, das wir kaum absehen können.“

Hochkarätige Gäste und inspirierende Gespräche

Beim anschließenden dreigängigen Menü – mit Saibling und Hirsch oder Gelber Beete und Brioche – entwickelte sich eine angeregte Debatte unter den 120 Gästen, die aus den Bereichen Kunst, Wirtschaft, Politik, Medien und Sport kamen.

Juana Schwan und Dr. Alexander Künkel (beide Kunstmesse Highlights)
Juana Schwan und Dr. Alexander Künkel (beide Kunstmesse Highlights). Fotocredit: Frank Rollitz – ABR Pictures

Dr. Alexander Kunkel (Kunkel Fine Art und Highlights Kunstmesse) fasste die Bedeutung der Art Lunches treffend zusammen: „Dr. Sonja Lechner versteht es wie kaum jemand anderes, Menschen zusammenzubringen, die sich gegenseitig inspirieren. Das stärkt die Münchner Kunstszene weit über die Stadtgrenzen hinaus.“

Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehörten unter anderem:

  • Kunst und Kultur: Dr. Roger Diederen (Direktor Kunsthalle München), Prof. Bettina Reitz (HFF-Präsidentin), Juana Schwan (Direktorin Messe Highlights)
  • Wirtschaft: Fritz Esterer (Vorstand WTS)
  • Politik: Georg Eisenreich (Bayerischer Justizminister), Daniel Artmann (2. Bürgermeister Rosenheim)
  • Luxusmarken: Nathalie Seier (Cartier), Silke Scheele (Ole Lynggaard) oder Miriam Reitmeier (La Mer)
  • Sport: Christina Tomczyk-Surer (Ex-Rennfahrerin), Marcus Burghardt (Radrennfahrer)
Prof. Bettina Reitz (HFF) mit Moderatorin Andrea Lauterbach. Foto: Frank Rollitz / ABR-Pictures

Nach dem Lunch folgten exklusive Führungen durch das Bergson. Blick hinter die Kulissen inklusive. Ob für Kunst, Musik oder Kulinarik: Das Bergson hat sich als einzigartiger Kulturhotspot etabliert. Erst kürzlich besuchte der New Yorker Kunstmarkt-Experte Markus Resch das Bergson Kunstkraftwerk in München und zeigte sich begeistert – ein derart einzigartiges Konzept finde man selbst in den USA nur selten, so Resch zu Unternehmer Michael Amberger.

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