Für Medienunternehmen gelten aufgrund ihrer herausragenden Stellung in einer Demokratie höchste ethische Anforderungen. Doch können ethische Grundsätze und wirtschaftliche Rahmenbedingungen heutzutage noch optimal miteinander verknüpft werden? Mit diesem Thema präsentierte sich der Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern (VZB) auf seinem Spitzenpanel am 24. Oktober 2017 auf den Medientagen München. Geladen hatten Waltraut von Mengden, Erste Vorsitzende des VZB, und Geschäftsführerin Anina Veigel.
‚Geht es heute in Unternehmen nur noch um Gewinnmaximierung oder haben Manager und Geschäftsführer nicht auch eine Vorbildfunktion und eine hohe Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern und Shareholdern?‘ VZB-Präsidentin Waltraut von Mengden beginnt ein Thema immer sehr gern kontrovers und mit hochaktuellen Aspekten!
Zum Auftakt des Panels verwies Stefan Krüger, Moderator und geschäftsführender Gesellschafter von cocodibu, auf die von Gruner+Jahr-Verlagschefin Julia Jäkel geforderte Corporate Media Responsibility der werbungtreibenden Unternehmen gegenüber den klassischen meinungsbildenden und meinungsführenden Medien. Die Protagonisten diskutierten intensiv darüber, ob ethisches Handeln nur die Sache leitender Angestellte und Manager oder auch eines jeden Einzelnen sei, waren sich aber einig darüber, dass für einen bestimmten Aspekt des ethischen Handelns die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, wie z.B. die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens sicher zu stellen.
Wie finanziert man heute Qualitätsjournalismus?
Hier sind alle gefordert, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die auch in Zukunft unabhängigen Qualitätsjournalismus finanzieren können, um so die Pressefreiheit – die Basis unserer Demokratie – zu schützen und sicherzustellen. Waltraut von Mengden fasste zusammen: ‚Dieser sehr lebhafte Diskurs hat sehr viele interessante Perspektiven eröffnet, gleichzeitig aber auch gezeigt, dass das Thema „Ethik und wirtschaftlicher Erfolg‘ facettenreich ist und damit sehr viele Fragen aufwirft. Deshalb ist es unsere Pflicht, diese notwendige Debatte über das Thema weiterzuführen, um so gemeinsam ethisches Handeln ins Bewusstsein zu rücken, zu definieren und zu gestalten.‘
Die Medientage in München laufen noch bis Donnerstag in der neuen Messe München und stehen heuer unter dem Motto: „Media, Trust, Machines – Vertrauen in der neuen Mediengesellschaft.“ Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) eröffnet er am Dienstag mit dem Präsidenten der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien die die 31. Medientage.