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Mandarin Oriental lud zur Weihnachtsvernissage

Nur ein kleiner Kreis von Sammlern wurde eingeladen. Die Tische waren nach europäischen Hauptstädten benannt, vielleicht, um der Sehnsucht Ausdruck zu verleihen, wieder unbeschwert reisen zu können. Kleine Tafeln hat der Generaldirektor des Mandarin Oriental Dominik Reiner in seinem Hotel in der Lobby aufbauen lassen, mit großem Abstand zueinander, um auch in diesen Zeiten ein Feiern zu ermöglichen. 
Weihnachtsvernissage im Mandarin Oriental
Angela und Dominik Reiner. Fotocredit: Stefan Heigl

Kunst im Hotel hat Tradition

Normalerweise wird eine Vernissage nicht mit einem solchen Aufwand zelebriert, doch besondere Zeiten erfordern eben besondere Maßnahmen. Die drei Bildhauerinnen Ronja Berg, Xenia Fumbarev und Keiyona Stumpf sind es, welche die Kuratorin Dr. Sonja Lechner ab dem 15.12. im Mandarin Oriental zeigt. Lechner, die bereits das Kunstkonzept des gesamten Hauses verantwortete, präsentiert drei Mal jährlich Ausstellungen im Hotel. Nach den Malereien von Iris von Carnap und Jungmin Park nun also Skulpturen. Wobei, korrekterweise müsste es Plastiken heissen, sind doch die Arbeiten der Künstlerinnen allesamt gegossen – aus Kunststoff, Beton oder Glas.

Zwei der drei Künstlerinnen: Xenia Fumbarev (li.) und Keiyona Stumpf im Mandarin Oriental, München. Fotocredit: Stefan Heigl
Zwei der drei Künstlerinnen: Xenia Fumbarev (li.) und Keiyona Stumpf im Mandarin Oriental, München. Fotocredit: Stefan Heigl

Kunst als Geschenk

Die Lobby ist so weihnachtlich geschmückt, dass es aussieht, als feierte man bereits Weihnachten. Nachdem das Mandarin Oriental in München in der Reihe „Die 101 besten Hotels Deutschlands“ als bestes Hotel Deutschlands ausgezeichnet worden ist (2020 kam das Hotel auf Platz 5), wollte man eine ganz besondere Feststimmung kreieren. Und was gäbe es besseres zu verschenken als Kunst an Weihnachten?

„Aus meiner Sicht als Kunsthistorikerin ist Kunst zu jedem Anlass das beste Geschenk. Kunst ist immer unikär und unvergleichlich, ein Werk, das es so nur in dieser einen Form gibt. Ein wirklich individuelles Präsent also, das zeigt, dass der Schenkende sich Gedanken gemacht hat, und das dem Beschenkten vielerlei Freuden eröffnet: intellektuelle, haptische, philosophische – oder einfach nur ästhetische, weil er sich am Blick auf Kunst erfreuen kann! In der Ausstellung von Ronja Berg, Xenia Fumbarev und Keiyona Stumpf geht es preislich schon bei 450,- Euro los“, erwähnt die Kuratorin Sonja Lechner nicht ohne Grund und schmunzelt.

Kunst im Hotel
Bringt Kunst ins Hotel: Dr. Sonja Lechner. Fotocredit: Stefan Heigl

Kunst als nachhaltiges Weihnachtsgeschenk

Auch Natalie Schmid (Donner & Reuschel) plädiert für Kunst also Weihnachtsgeschenk: „Weil man mit Kunst nicht nur einen materiellen Wertgegenstand, sondern vor allem nachhaltige Werte verschenkt, die immer mit Emotionen und Erinnerungen verbunden sein werden. Und genau das ist es, was Weihnachten ausmacht.“

Für Vanessa Weber von Schmoller (Filmemacherin) bereichert Kunst über Weihnachten hinaus jeden einzelnen Tag: „Für mich ist Kunst Teil meines Lebens. Ganz besonders ist es für mich, wenn ich auch die Künstler*innen dahinter kenne. Dann ist es sogar eine persönliche Beziehung.“

Petra Winter (Madame) bringt es poetisch auf den Punkt:„Ein Kunstwerk ist die Manifestation von Kreativität, zu der idealerweise Wagemut, Übermut und auch manchmal Wankelmut gehört. Es ist eine Verdichtung von Ideen und Emotionen. Als solches ist es ein sprechendes Geschenk mit dem Potenzial, einen wichtigen Platz im Leben des Beschenkten einzunehmen.“ 

Und Veronika Rost, Geschäftsführerin von Estee Lauder Deutschland ergänzt: „Ich halte es da mit Pablo Picasso – Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“ 

Kuratorin Dr. Sonja Lechner über die Arbeiten der Künstlerinnen

Nach so viel Schwärmen von Kunst würdigte Dr. Sonja Lechner die Künstlerinnen dann in ihrer Rede: „Kunst ist konzentrierte Natur“, hat Honoré des Balzac einst auf den Punkt gebracht. Natürliche Formen konzentriert in Plastik wiederzugeben, scheint auf den ersten Blick eine contradictio in adiecto zu sein und trifft doch den Kerngedanken der Künstlerin Ronja Berg genau: Sie vereint organische Konfigurationen mit dem Material, welches unsere Gesellschaft aus ihrer Sicht am treffendsten beschreibt – Kunststoff.
Xenia Fumbarev hingegen wählt den Siebdruck, um Formationen der Natur, die sich auf Gebäuden spiegeln, auf ihre Betonobjekte zu drucken. Der Künstlerin gelingt es somit, eine fotografische Augenblicksaufnahme der Außenwelt in die bildliche Permanenz der Innenwelt zu überführen. 
Auch Keiyona Stumpf bedient sich des Siebdruckes, ihr Bildträger jedoch ist Glas. Dieses zerbrechliche Material ist der ideale Grund für Ihre Motive. Diese wirken zerbrechlich, als seien Blütenformationen verweht worden und hätten einen neue Heimat gefunden in der Formgebung der Künstlerin.
„Kunst ist die Schöpfung parallel zur Natur.“ Ein Zitat von Paul Cézanne – im Werk der drei Künstlerinnen kann man sehen, wie recht er hatte.“

Beim ‚Kunst im Hotel‘-Event mit dabei:

Fritz Esterer (Vorstand WTS), Betina von dem Knesebeck (Verlag), Stefan Lehmann (Vorstand arte Generali)Charlotte Gräfin von Oeynhausen (PR), Petra Reinbold (Franziskaner), Prof. Bettina Reitz (Präsidentin der HFF). Prof. Dr. Thilo Schenck (Direktor Geisenhofer Klinik). Julia Springorum (artists for kids), Gerhard Wöhrl (Wöhrl), Tobias Graf von Woitzik (Victorian House).

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