Zuletzt war der Andrang auf die Gesprächskonzerte der Jazzmusiker und Dozenten Andreas Kissenbeck und Michael Keul so groß, dass man beschloss, von der Black Box im Gasteig in den wesentlich größeren Carl-Orff-Saal umzuziehen. Eine glückliche Fügung hinsichtlich des eingeschränkten Platzangebots in Coronazeiten – und auch, weil die nächste Ausgabe von „Jazz & Talk“ besonders großes Interesse wecken dürfte!
‚To make words sing is a wonderful thing. Because in a song words last so long‘, zitiert August Zirner den Dichter Langston Hughes. Zirner ist überzeugt davon, dass es beides braucht, um eine Geschichte zu erzählen: Musik und Worte.
Jazz und Literatur
„Für mich sind das zwei Ausdrucksmittel, die sich wunderbar ergänzen, sogar einander brauchen“, sagt der Schauspieler und Querflötist. Auf die Auseinandersetzung mit „Jazz & Literatur“ ist Zirner bestens vorbereitet: „Ich habe wirklich viele Biographien und Autobiographien von Jazzgrößen wie Louis Armstrong, Thelonious Monk, Duke Ellington oder Charly Mingus gelesen“, sagt er.
„Die Autobiographien von Jazzmusikern zeigen eine ganz eigene Sichtweise auf den Jazz und werden bei unserem nächsten Jazzkonzert in jedem Fall eine Rolle spielen. Zugleich waren viele Schriftsteller vom Jazz und seiner Freiheit fasziniert und haben ihn in ihren Werken beschrieben“, sagt Pianist und Jazz & Talk-Initiator Andreas Kissenbeck. Gemeinsam mit Jazzhistoriker Michael Keul, Studierenden der Hochschule und Special Guest Zirner will man anhand von Lesungen und Musik die Wechselbeziehung von Jazz und Literatur erkunden.
Kostenfreie Eintrittskarten sind am Veranstaltungstag bei München Ticket und unter muenchenticket.de erhältlich. Bei direkter Abholung vor der Veranstaltung bitte ausreichend Zeit einplanen.
Mehr zu Jazz & Talk Protagonisten
August Zirner wurde 1956 in Urbana, Illinois (USA) als Sohn österreichischer Emigranten geboren. 1973 zog es ihn nach Wien, um am Max Reinhardt Seminar Schauspiel zu studieren. Von 1981 bis 1989 war Zirner Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele. Viele kennen ihn aus den zahlreichen Produktionen für Film und Fernsehen. Seit 1998 widmet sich August Zirner verstärkt seiner musikalische Seite und dem Querflöten-Spiel. Er wirkt als Sprecher bei Konzerten mit, z.B. „Invisible Man“ nach Ralph Ellison, das er zusammen mit seinem Lehrer Jim McNeely und der hr-Bigband entwickelte. So entstanden Projekte wie „Diagnose:Jazz“, „Der Kleine Prinz“ für Sprecher, Querflöte und Kontrabass (mit Kai Struwe) oder „Transatlantische Geschichten“ mit Sven Faller (Kontrabass).
Andreas Kissenbeck spielte als Pianist und Hammond-Organist Konzerte, Tourneen und Festivals im In- und Ausland. Er lehrte an verschiedenen deutschen Hochschulen u. a. Jazzpiano, Komposition und Arrangement. Seit 2010 unterrichtet Kissenbeck an der Hochschule für Musik und Theater München.
Michael Keul studierte Schlagzeug an der Swiss Jazz School in Bern bei Billy Brooks. Im In- und Ausland ist Michael Keul ein gefragter Dozent auf Jazz-Workshops. Seit 2010 ist er Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und Theater München.