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Welche Bauweise wird sich in Zukunft durchsetzen?

Der Schweizer Baustoffkonzern Holcim und die Norman Foster Foundation haben bei der Eröffnung der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig ihr Forschungsprojekt ‚Essential Homes‘ vorgestellt. Im Rahmen dieser Partnerschaft entwickelte die Norman Foster Foundation ein zukunftsweisendes Wohnraumkonzept. Holcim hat mit nachhaltigen Baulösungen zur Verwirklichung des Projekts beigetragen. Das CO2-arme, energieeffiziente Bauprojekt basiert auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und zeigt, wie sich nachhaltiges Bauen für alle realisieren lässt.

Wie Bauen wir in Zukunft?

Der Arbeitsentwurf des ‚Essential ist das Ergebnis einer monatelangen intensiven Zusammenarbeit mit Holcim.» Jan Jenisch, Verwaltungsratspräsident und CEO von Holcim: ‚Ich freue mich sehr über die grosse Wirkung, die diese Zusammenarbeit entfalten kann. Indem wir einige unserer CO2-armen, energieeffizienten und zirkulären Baulösungen einsetzen, schaffen wir lebenswichtigen Wohnraum und zeigen, dass nachhaltiges Bauen für alle möglich ist.‘

Ein physischer Prototyp vom Essential Home ist bis November 2023 im Giardini della Marinaressa ausgestellt. Die Ausstellung kann im Palazzo Mora besichtigt werden. Fotocredit: Chiara Becattini
Ein physischer Prototyp vom Essential Home ist bis 26. November 2023 im Giardini della Marinaressa ausgestellt. Die Ausstellung kann im Palazzo Mora besichtigt werden. Fotocredit: Chiara Becattini

Ziel des Forschungsprojekts «Essential Homes» ist eine grundlegende Debatte über die Notwendigkeit, nachhaltiges Bauen für alle zu ermöglichen, und eine Zukunft zum Wohle der Menschen und des Planeten zu schaffen.

Allgemeine Informationen Projektbezeichnung: Forschungsprojekt «Essential Homes»
Partner: Holcim, Norman Foster Foundation
Standort: Time Space Existence Exhibition, 20. Mai 2023 bis 26. November 2023, Venedig, Italien

Im Vital CAMP Bayerbach bei Bad Birnbach kann man in einem Tiny House Urlaub machen. Fotocredit: EM
Im Vital CAMP Bayerbach bei Bad Birnbach kann man in einem Tiny House Urlaub machen. Fotocredit: EM

Sieben aktuelle Bauweisen im Überblick

Wenn es um den Bau eines Hauses geht, ist nach wie vor das Budget oft ein maßgebender Faktor. Verschiedene Bauweisen bieten unterschiedliche Kostenvorteile, aber auch verschiedene Herausforderungen und Einschränkungen. Sieben Bauweisen im Vergleich:

1. Tiny House

Tiny Houses sind kleine, effiziente Wohnräume, die oft auf einem Anhänger gebaut werden. Sie bieten eine extrem kostengünstige Lösung für Bauherren, vor allem, weil sie weniger Materialien erfordern und die Grundfläche minimal ist. Trotz ihrer geringen Größe sind sie gut gestaltet, um den vorhandenen Raum optimal zu nutzen. Allerdings erfordern sie eine Anpassung an einen minimalistischeren Lebensstil und bieten begrenzten Platz.

2. Containerhaus

Containerhäuser sind eine weitere sehr günstige Option. Ausgediente Schiffscontainer werden hier als Basis für den Bau von Wohnräumen verwendet. Da die grundlegenden Strukturen bereits vorhanden sind und nur modifiziert werden müssen, bleiben die Kosten gering. Trotz der Kosteneffizienz müssen Bauherren bedenken, dass Containerhäuser in Bezug auf Größe und Design eher eingeschränkt sind.

Im Werksviertel Mitte in München gibt es ein Mini-Containerdorf. Hier wohnt niemand, aber die Container sind die Heimat von Shops, Cafés und Büros.

3. Fertighaus

Fertighäuser bieten eine Kombination aus Kosteneffizienz und Geschwindigkeit. Wer ein Einfamilienhaus bauen möchte, hat einige Vorteile gegenüber dem klassischen Hausbau mit Bauträger & Co. So werden Fertighäuser in Fabriken vorgefertigt und dann zur Baustelle geliefert, wo sie schnell montiert werden können. Dies reduziert nicht nur die Bauzeit, auch die Arbeitskosten sind punktgenau kalkulierbar. Bei Fertighäusern kann es allerdings zu Einschränkungen in Sachen Individualität und Materialqualität kommen.

4. Massivhaus

Massivhäuser werden aus massiven Materialien wie Stein, Beton oder Ziegel gebaut, die eine hohe Langlebigkeit und Wärmeisolierung bieten. Obwohl sie eine teurere und zeitaufwendigere Bauweise darstellen, bieten sie eine höhere Qualität und ermöglichen eine individuelle Gestaltung.

5. Energiesparhaus

Energiesparhäuser sind zunächst in der Anfangsinvestition teurer, bieten aber langfristige Einsparungen bei den Energiekosten. Durch hocheffiziente Dämmung und moderne Haustechnik wird der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen auf ein Minimum reduziert. Trotz höherer Anfangskosten kann sich durch die erheblichen Energieeinsparungen über die Jahre bei den Energiepreisen sich finanziell lohnen.

6. Andere Bauweisen / Architektenhaus

Häuser, die von Architekten entworfen und individuell geplant werden, können während der Bauphase noch zu erheblichen Kosten führen, wenn . Während sie das Potenzial haben, ästhetisch ansprechend und einzigartig zu sein, sind die Kosten für Architektengebühren, individuelle Materialien und spezielle Bauverfahren oft höher als bei standardisierten Bauweisen. Ein Beispiel sind Natursteinhäuser oder Blockhäuser sowie Häuser aus anderen Materialien oder mit besonderen Bauweisen.

7. 3D-gedrucktes Haus

3D-gedruckte Häuser sind eine aufstrebende Technologie, welche das Potenzial hat, die Kosten und die Bauzeit erheblich zu reduzieren. Der 3D-Druck erlaubt eine flexible Gestaltung und kann Materialverschwendung minimieren. Allerdings sind die Anfangskosten für die notwendige Technik und das spezielle Baumaterial noch hoch, und es gibt Einschränkungen in Bezug auf die Größe und Komplexität der Bauten.

Die Technik wird bereits in Afrika für ganze 3-D-gedruckte Siedlungen genutzt. Produziert vom Schweizer Holcim-Konzern und so schließt sich wieder der Kreis zur Architektur-Biennale gerade in Venedig. Mit Holcims ECOCycle® kommen im Sinne des Kreislaufprinzips recycelte Bau- und Abbruchmaterialien zum Einsatz, um die «Essential Homes» besonders resistent gegen Witterungseinflüsse zu machen. Das zirkuläre Design mit modularen Einheiten bewirkt, dass alle Komponenten der ‚Essential Homes‘ am Ende der Nutzungsdauer wiederverwendbar oder wiederverwertbar sind. Ziel des Forschungsprojekts ist eine grundlegende Debatte über die Notwendigkeit, nachhaltiges Bauen für alle zu ermöglichen, und eine Zukunft zum Wohle der Menschen und des Planeten zu schaffen.

Fazit

Die Zukunft bleibt spannend, denn jede Bauweise bietet ihre eigenen Vor- und Nachteile in Bezug auf Kosten, Zeit und Qualität. Fertighäuser stellen einen guten Mittelweg dar, Massivhäuser und Energiesparhäuser bieten maximale Flexibilität, sind aber in der Regel teurer. Besonders extravagant aber auch besonders teuer sind alternative Bauweisen, Architektenhäuser und (noch) 3D gedruckte Immobilien. Ob das ‚Essential Home‘ von Holcim und Norman Foster in Serie geht, wird sich zeigen. Auf jeden Fall gibt es genügend Diskussionsstoff für die Zukunft im Bau.

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