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Die spektakulärsten Strafrechtsfälle in München

Strafrechtsprozesse können unterschiedliche Gründe haben, darunter Mord, Betrug, Korruption und viele andere Straftaten, und sie erregen oft große öffentliche Aufmerksamkeit. Aufsehenerregende Strafrechtsfälle bewegen das ganze Land bewegen und sind oft eine echte Herausforderung für Strafverteidiger. In diesem Artikel gibt es einen Überblick über die spektakulärsten Fälle in der bayerischen Landeshauptstadt.

Goldene Statue der Göttin Justitia steht im Neuen Rathaus am Marienplatz. Fotocredit: Helen Siegel
Goldene Statue der Göttin Justitia steht im Neuen Rathaus am Marienplatz. Fotocredit: Helen Siegel

Steuerhinterziehung: Alfons Schuhbeck und Uli Hoeneß

Fachanwälte für Strafrecht, wie Strafverteidiger Alexander Kraffczyk in München, setzen sich täglich beruflich mit Themen wie Insolvenzstraftaten oder Steuerhinterziehung auseinander. Die zwei folgenden Fälle sind aufgrund ihrer Dimensionen und der Prominenz der Täter aber auch für sie nicht alltäglich:

  • Alfons Schuhbeck: Der Star-Koch wurde im Oktober 2022 wegen Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten verurteilt. Er soll insgesamt 2,3 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben, indem er Einnahmen aus seinen zahlreichen Geschäften nicht korrekt angegeben hat. Das ganze funktionierte, weil ein Computerprogramm eingesetzt wurde, um die Umsätze in den Kassen zu manipulieren. Alfons Schuhbeck legte Revision ein, die jedoch vom Bundesgerichtshof überwiegend abgewiesen wurde. Schuhbeck, der früher noch öffentlich für sein Lebenswerk geehrt wurde, trat seine Haft im August 2023 an. Wie der prominente Fußball-Manager Uli Hoeneß muss auch der Starkoch seine Strafe in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech absitzen.
  • Uli Hoeneß: Der ehemalige Präsident des FC Bayern München wurde 2014 wegen Steuerhinterziehung in Höhe von insgesamt 28,5 Millionen Euro verurteilt. Er bekam eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren. Hoeneß trat daraufhin von seinen Ämtern beim FC Bayern zurück. Seine Verteidigung hatte versucht, eine Bewährungsstrafe für ihren Mandanten zu erreichen, indem sie auf dessen Selbstanzeige, sein soziales Engagement und seine Verdienste für den deutschen Fußball verwies. Hoeneß trat seine Haft im Juni 2014 in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech an. Anfang 2016 wurde er vorzeitig entlassen. Eine weitere Besonderheit war bei ihm, dass er tagsüber das Gefängnis verlassen konnte, was man als Freigänger bezeichnet.

Ein Justizskandal und Mord: Gustl Mollath und Rudolf Mooshammer

Während es bei Strafrechtsfällen im Bereich Steuerhinterziehung immerhin “nur” zu finanziellen Schäden kommt, bewegten die folgenden zwei Fälle ganz Deutschland vor allem wegen ihrer Grausamkeiten:

  • Gustl Mollath: Der Fall Mollath ist einer der umstrittensten Justizskandale in Deutschland. Mollath wurde 2006 in Nürnberg wegen angeblicher Gemeingefährlichkeit in die Psychiatrie eingewiesen, nachdem er seine Frau angeblich misshandelt und mehrere Autos beschädigt haben soll. Er behauptete jedoch, dass er Opfer einer Verschwörung sei, weil er Schwarzgeldgeschäfte seiner Frau und ihrer Bank aufgedeckt habe. Nach jahrelangem Kampf wurde Mollath 2014 freigesprochen. Er forderte daraufhin Schadensersatz vom Freistaat Bayern in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Das Landgericht München I sprach ihm letztlich nur 600.000 Euro für die ‚verlorenen‘ acht Jahre zu.
  • Rudolph Moshammer: Der bekannte Modezar wurde im Januar 2005 in seinem Haus in Grünwald ermordet aufgefunden. Er war mit einem Kabel erdrosselt worden. Der Täter war ein damals 25-jähriger Iraker namens Herisch A., welchen Moshammer als Callboy kennenlernte. Er gab an, dass er Moshammer getötet habe, weil dieser ihm 2000 Euro für Sex geboten habe und es danach Streit um das Geld gegeben habe. Er wurde im November 2005 zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Anwälte hatte eine geringere Strafe für seinen Mandanten gefordert, da sie auf Totschlag statt auf Mord plädierten. Es wurde auch Revision eingelegt, die aber vom Bundesgerichtshof verworfen wurde. 2023 wurde Herisch A. aus der Haft entlassen und in den Irak abgeschoben.

Während die genannten Fälle für bundesweite Aufmerksamkeit sorgten, gibt es in München natürlich auch jedes Jahr zahlreiche Strafrechtsfälle, die von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden. Allein auf dem Oktoberfest, bei dem es in diesem Jahr neue Modetrends gibt, kommt es laut des Statistikportals statista jährlich zu rund 1.000 angezeigten Straftaten.

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