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Von der Wand ins Herz: Die ARTMUC 2025 macht Kunst zum persönlichen Erlebnis

Seit über einem Jahrzehnt begeistert die ARTMUC mit einer klaren Mission: Kunst zugänglich machen – ohne elitäres Gehabe, aber mit internationaler Vision. Raiko Schwalbe, der kreative Kopf hinter dem Format, setzt dabei nicht nur auf Vielfalt und Qualität, sondern auch auf Haltung. Im Interview spricht er mit uns über die Kraft des ersten Bildes, neue Talente – und warum ein Besuch auf der ARTMUC mehr ist als ein Messebummel!

ARTMUC Kunstmesse Gründer Raiko Schwalbe. Fotocredit: Yolanda NG Photography
ARTMUC Kunstmesse Gründer Raiko Schwalbe. Fotocredit: Yolanda NG Photography

Was macht ein Kunstwerk zu deinem Kunstwerk? Wenn es nicht nur gefällt, sondern etwas auslöst – ein Lächeln, ein Staunen, vielleicht sogar eine neue Leidenschaft. Die ARTMUC 2025 setzt genau hier an: Sie bringt Kunst nahbar, mutig und emotional auf die Bühne. 

Warum ist es Dir wichtig, Künstler:innen aus über zwölf Ländern nach München zu holen – und welchen Mehrwert bringt diese internationale Ausrichtung für die ARTMUC?

„Wir haben als regionale Messe angefangen, aber Kreativität kennt keine Grenzen, erklärt Schwalbe. „Gerade durch das Internet sehen wir, wie vielfältig künstlerischer Ausdruck weltweit ist. Ich selbst habe lange im Ausland gelebt und finde: Wenn man die Welt verstehen will, muss man wissen, was andere Kulturen denken, fühlen und schaffen.

Dass sich die ARTMUC mittlerweile über Bewerbungen aus den USA, Südafrika oder Japan freuen darf – ganz ohne gezielte Akquise – unterstreicht den internationalen Stellenwert der Messe.

Der Kunstmarkt entwickelt sich zunehmend von elitär hin zu emotional. Welche konkreten Veränderungen beobachtest Du – und was bedeutet das für Messen?

„Ein Teil des Kunstmarkts ist noch immer elitär. Aber wir erleben einen spürbaren Wandel, so Schwalbe. „Menschen wollen Kunst, die berührt – die eigene Wohnung, ein leerer Raum, der Wunsch nach Individualität. Social Media hat dafür eine neue Sensibilität geschaffen.

Kunstmessen erleben laut Schwalbe ein Comeback – nicht als elitäres Event, sondern als multisensorisches Erlebnis. „Online fehlt die echte Begegnung. Auf der Messe treffen sich Blick, Stimme, Emotion.

Die ARTMUC gilt als besonders niederschwellig. Wie gelingt es Dir, Berührungsängste gegenüber Kunst abzubauen und ein breiteres Publikum zu erreichen?

„Viele haben keine Berührungsängste – sie glauben nur, Kunst sei nicht für sie gemacht, so Schwalbe. „Dabei ist Kreativität überall: in Design, Werbung, Kleidung. Wir zeigen mit der ARTMUC, dass Kunst greifbar ist – auch für Menschen, die sonst keine Messen besuchen.

Durch Kooperationen mit internationalen Partnern – zuletzt etwa mit der India Art Fair in Delhi – gelingt es, neue Zielgruppen für die Kunst zu gewinnen.

Ein zentrales Element der ARTMUC ist der direkte Kontakt zwischen Künstler:innen und Besucher:innen. Warum ist dieser Austausch so entscheidend?

„Wir wollen kein System mit roten Punkten und Galerie-Eliten. Bei uns kann man Kunst kaufen, direkt mitnehmen – und mit dem oder der Künstler:in sprechen. Das schafft echte Beziehungen. Oft entstehen daraus Folgekäufe oder Atelierbesuche.

Manche Besucher kommen sogar mit dem Kombi – um gleich mehrere Werke zu transportieren. Die ARTMUC ist eben auch ein Statement: Kunst gehört ins Leben.

Gibt es bei der Nachfrage nach Kunst als Investment oder Sammlerobjekt bestimmte Strömungen oder Käufertypen?

„Kunst als Invest ist ein komplexes Thema. Klar gibt es Menschen, die gezielt sammeln. Aber unser Fokus liegt auf der Emotionalität: Man gönnt sich ein Werk, weil es anspricht – nicht, weil es morgen das Dreifache wert ist.

Und manchmal – wie bei Tattoos – beginnt ein kleiner Kauf mit einer lebenslangen Leidenschaft. „Viele kaufen ihr erstes Bild, zeigen es stolz – und wollen bald mehr.

In diesem Jahr unterstützt die ARTMUC das Projekt „Stopp Female Genital Mutilation“ der Soroptimistinnen. Wie kam es zu diesem Engagement – und welche Rolle spielt gesellschaftliche Verantwortung für die Messe?

„Ich bin der Meinung: Wer Ressourcen hat – und damit meine ich nicht nur Geld – sollte Verantwortung übernehmen. Seit ich Vater bin, engagiere ich mich aktiv für soziale Projekte, sagt Schwalbe.

2025 steht eine stille Auktion im Mittelpunkt. Werke von Künstler:innen werden versteigert, der Erlös geht an ein internationales Netzwerk gegen weibliche Genitalverstümmelung. „Kunst kann bewegen – und Bewusstsein schaffen. Das ist unsere Mission.

Zur Jubiläumsausgabe überrascht Ihr die Besucher:innen mit einem limitierten Kunstdruck von FinDAC. Wer darf sich genau auf das Urban-Aesthetics-Werk freuen – und was steckt hinter dieser Aktion?

„FinDAC ist ein international gefeierter Urban Artist. Ich kenne ihn seit zwölf Jahren – genauso lange wie es die ARTMUC gibt. Für uns war klar: Zum Jubiläum soll es etwas Besonderes geben, erzählt Schwalbe.

Alle Gäste, die am Eröffnungstag (1. Mai) ein 4-Tagesticket kaufen, erhalten ein exklusives A2-Kunstposter geschenkt. „Das ist unsere Art zu feiern – mit Kunst für alle.“ 

Fazit der ARTMUC Kunstmesse:

Kunst soll berühren, bewegen und verbinden – dafür braucht es Räume wie die ARTMUC. Und Menschen wie Raiko Schwalbe, die den Mut haben, sie immer wieder neu zu denken.

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