Die Günther Rid Stiftung präsentierte im Literaturhaus München den zweiten Band ihrer Reihe „Erfolgsgeschichten aus dem bayerischen Einzelhandel“ – ein Nachmittag, der deutlich machte: Echter Wandel braucht Menschen, Vision und Unterstützung.
Im ehrwürdigen Literaturhaus München wurde mehr als ein Buch gefeiert. Die Günther Rid Stiftung stellte die zweite Ausgabe ihrer Buchreihe „Erfolgsgeschichten aus dem bayerischen Einzelhandel“ vor – mit Porträts von zehn Unternehmer:innen, die den stationären Handel neu denken: lokal, nachhaltig und mit unternehmerischer Tiefe.

Michaela Pichlbauer, Vorständin der Stiftung, betonte in ihrer Begrüßung: „Wir wollen die Geschichten der Menschen hinter den Unternehmen erzählen – und zeigen, wie vielfältig, mutig und kreativ der bayerische Einzelhandel ist.“
Mit dieser Reihe setzt die Stiftung nicht nur ein Zeichen – sie schafft Sichtbarkeit für diejenigen, die mit Haltung und Innovationskraft unsere Innenstädte prägen. Dabei muss man wissen: Die Programme der Rid Stiftung sind für die Einzelhändler:innen kostenlos – ein Angebot, das in Deutschland einzigartig ist.
Der Handel als Stadtgestalter
Dr. Christian Scharpf, Wirtschaftsreferent der Landeshauptstadt München, unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung des stationären Handels für lebenswerte Städte:
„Der Einzelhandel ist mittelständisch, vielfältig und hochinteressant. Die Menschen, die ihn gestalten, halten unsere Innenstädte lebendig – und das ist ein wahnsinnig hohes Gut.“
Zudem kündigte Scharpf eine neue Auflage der Münchner City-Befragung an, welche die Bedürfnisse von Händler:innen und Konsument:innen analysieren und in die Stadtentwicklung einfließen soll. Die Ergebnisse werden im Januar 2026 erwartet.
Erfolgsgeschichten bayerischer Einzelhandel:
Von HOLZ-LEUTE bis GÈRARD Caravaning
Die vorgestellten Erfolgsgeschichten zeigen: Stationärer Handel ist alles andere als veraltet. Ganz im Gegenteil.
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HOLZ-LEUTE am Viktualienmarkt verbindet Handwerkstradition mit Design und Digitalisierung. Für das Familienunternehmen hat Architektin Stephanie Strobl ihren Job in L.A. an den Nagel gehängt. „Natürlich habe ich auch den Duft einer Blumenwiese vermisst,“ sagt sie – heute gestaltet sie Produkte, Räume und Prozesse mit ebenso viel Ästhetik wie Bodenhaftung.
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GÈRARD Caravaning in Peißenberg steht exemplarisch für Female Leadership im ländlichen Raum. Mit digitaler Kompetenz und klarer Vision hat Marie Gérard den Familienbetrieb neu ausgerichtet. Die anstehende Werkstatt-Erweiterung wird der nächste große Schritt – auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Erlebniswelt für mobiles Reisen.
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Mit der KAFFEEMANUFAKTUR Würzburg beweist Wein-Sommelière Carina Schneider, wie man als Quereinsteigerin zur Qualitätsbotschafterin wird. Sie berichtete von ihren Reisen nach Peru, wo sie die Kaffee-Erzeuger persönlich kennengelernt hat – nicht nur, um die Herkunft ihrer Bohnen zu verstehen, sondern auch, um ihren Kund:innen einen echten Mehrwert zu bieten. „Wenn man weiß, woher die Kaffeebohne kommt, hat man den nötigen Bezug zum Produkt.“
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Und mit Rupprich – Das Wohnwerk in Markt Schwaben zeigen Sophia und Daniel Lauton, wie wohngesunde Einrichtung inszeniert werden kann.
Als Zukunftsthema steht das Konzept aktuell im Fokus des „Future Retail Store“ – am Wiener Platz in München. Mit der tatkräftigen Unterstützung der Rid Stiftung, die das Unternehmen seit über einem Jahrzehnt begleitet. Ein Beispiel dafür, wie aus Beratung echte Partnerschaft auf Augenhöhe entsteht.

Mehr als ein Buch: Ein System mit Wirkung
Die Buchreihe ist nur ein sichtbarer Teil eines größeren Engagements. Seit über 30 Jahren begleitet die Rid Stiftung Einzelhändler:innen mit kostenlosen Weiterbildungen, Netzwerken und strategischer Beratung.
„Wir waren überzeugt, dass diese Geschichten raus in die Welt müssen“, so Michaela Pichlbauer.
In der Corona-Zeit entstand die Idee, die Geschichten in Buchform zu gießen – um zu zeigen, dass Innovation und Menschlichkeit im Handel kein Widerspruch sind, sondern die Zukunft selbst.
Die Rid Stiftung macht sichtbar, was den bayerischen Einzelhandel auszeichnet: Menschen mit Mut, Unternehmer:innen mit Weitblick und Läden mit Charakter. Wer diesen Nachmittag im Literaturhaus erlebt hat, weiß: Erfolg im Handel ist kein Zufall – sondern eine Frage der Haltung.Und vielleicht ein Vorbild für ähnliche Initiativen über Bayerns Grenzen hinaus.
Buchtipp: „Erfolgsgeschichten aus dem bayerischen Einzelhandel“ – Band 2, Herausgegeben von der Günther Rid Stiftung. Mehr zu den Händlern und der Rid Stiftung unter diesem Link!


