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Der Blaue Panther 2013: Diese 12 Schauspieler sind nominiert

Bayerns Medienminister Thomas Kreuzer hat am 18. April die Namen der Nominierten für die beste Schauspielerin und den besten Schauspieler in den Bereichen Fernsehfilm und Serien und Reihen des Bayerischen Fernsehpreises 2013 bekannt gegeben. Am 17. Mai 2013 steht fest: Der BLAUE PANTHER 2013 geht an Nadja Uhl, Robert Atzorn, Caroline Peters und Charly Hübner!

Die beiden bayerischen Tatort-Kommissare haben seit 2012 einen Blauen Panther im Regal stehen. Fotocredit: YouTube-Channel Bayerische Staatskanzlei

Die Preisträger und die weiteren Preisträger werden erst am Tag der Preisverleihung (17. Mai) bekannt gegeben. Der seit 1989 verliehene Bayerische Fernsehpreis ist eine der renommiertesten und begehrtesten Auszeichnungen im deutschen Fernsehen. Vergeben werden die Blauen Panther in fünf Kategorien, nämlich für Informationssendungen, Fernsehfilme, Serien und Reihen, Unterhaltungsprogramme sowie für Kultur- und Bildungsangebote. Nachstehende Schauspielerinnen und Schauspieler wurden von der Jury für den Bayerischen Fernsehpreis 2013 in den Kategorien Fernsehfilm und Serien und Reihen nominiert.

DER BAYERISCHE FERNSEHPREIS 2013 – Nominierungen

Nominiert als beste Schauspielerin in der Kategorie Fernsehfilm:

Nadja Uhl für ihre Rollen in „Operation Zucker“ (ARD / WDR, BR) und „Der Turm“ (ARD / MDR, BR, NDR, WDR, SWR, RBB)

Begründung der Jury:

Welche Rolle auch immer Nadja Uhl in einem Fernsehfilm spielt: Die Menschen, die sie verkörpert, bleiben oft noch Tage danach in den Gedanken. Da ist eine fast magische Wahrhaftigkeit und Eindringlichkeit, die sie den Rollen verleiht – und doch lässt sie den Figuren dabei auf ganz eigene Art und Weise ihre Geheimnisse. Dieses fast greifbare, aber doch nicht erfassbare Scheinen unter der Oberfläche des Spiels erzeugt eine große, seltene Faszination, die Nadja Uhl durchaus eine Einzigartigkeit verleiht.

Die Rolle der Ermittlerin Karin Wegemann in dem Kinderprostitutions-Drama „Operation Zucker“ ist äußerst anspruchsvoll. Muss die Figur doch, um ihre Arbeit erfolgreich zu Ende zu bringen, dem erschütternden Schrecken des Sujets mit äußerster Sachlichkeit begegnen. Diese innere Spannung ist in jeder Einstellung spürbar. Sie ist dem Zuschauer Hilfe, nimmt ihn bei der Hand bei seinem Eintritt in ein dunkle, nicht gekannte Welt. So wie dieser wertvolle Film mit seiner präzisen und sowohl würde- als auch gefühlvollen Darstellung eines weitgehend tabuisierten Themas eine nachhaltige gesellschaftliche Diskussion darüber anstieß, so bleibt die Ermittlerin nachhaltig bei uns, wenn der Abspann uns aus dieser dunklen Welt hinausbegleitet.

Ähnlich nachhaltig der Eindruck der Krankenschwester Josta Fischer in „Der Turm“, der Geliebten des Arztes Richard Hoffmann, mit dem sie in einer Art heimlichen zweiten Welt ein Kind, eine Familie hat. Die Aufrichtigkeit dieser Figur, die sich gerade in der bedingungslosen Wahrhaftigkeit ihrer Liebe zu Hoffmann zeigt, ist wie ein Leuchten in den immer auswegloseren Lügengebäuden, die Teil von Hoffmanns Leben sind. Und doch weist dieses Leuchten ihm keinen Weg, den er gehen kann. Die abgrundtiefe Verzweiflung über das Ende der Beziehung sowie die Konsequenz, mit der sie den endgültigen Schlusspunkt setzt, gehören zu den eindringlichsten Szenen eines an großen Szenen reichen Films.

Josefine Preuß für ihre Rolle in Das Adlon (ZDF)

Begründung der Jury:

Das Adlon. Drei Filme, die beinahe ein Jahrhundert umspannen. Darin ist die Figur der Sonja Schadt in größten Turbulenzen und ihr beispielloses Schicksal macht die Rolle zur enormen Herausforderung für Josefine Preuß, die diese grandios meistert.

In jeder entscheidenden Phase gelingt es Josefine Preuß, empathisch, glaubwürdig nuanciert und doch direkt Sonjas Schicksal nachzuzeichnen. Jedes Ereignis steht durch ihre Darstellung für sich und wird durch ihre Nahbarkeit zu einem Miterleben. Sie erzeugt eine intensive Bindung an die Geschichte und wird so der tragende, der emotionale Halt und Anker für den Zuschauer. Diese Leistung der Schauspielerin, eine Dramaturgie so tragfähig zu gestalten, die mit Zeitsprüngen über Jahrzehnte erzählt, ist beeindruckend. Josefine Preuß zeigt in dieser Familiensaga eine große darstellerische Leistung, sie zeugt von Hingabe und Intelligenz, einer sehr guten Inszenierung, aber vor allem einer inspirierten und sensiblen, meisterlichen Umsetzung im Spiel. Bravo!

Claudia Michelsen für ihre Rollen in ‚Und dennoch lieben wir (ARD)‘ und ‚Der Turm‘ (ARD / MDR, BR, NDR, WDR, SWR, RBB)

Begründung der Jury:

Zweimal Frauen, die von der Affäre ihres geliebten Mannes erfahren, zweimal Frauen, die aus dem Verrat und dem damit verbundenen Leid große Stärke, Würde und Menschlichkeit ziehen. Beide gespielt mit ergreifender Präsenz und Tiefe von der großen Schauspielerin Claudia Michelsen. In dem Familiendrama ‚Und dennoch lieben wir‘ ist Anne May eine Frau, deren glückliches bürgerliches Leben durcheinander gerät, als sie Carolin Winter, die Mutter des besten Freundes ihres Sohnes, kennenlernt. Zunächst hin- und mitgerissen von der Lebensfreude der Frau, erfährt sie, dass ihr Mann vor einiger Zeit ein Verhältnis mit Carolin hatte. Der Freund des Sohnes ist der Sohn ihres Mannes. Geschockt und verletzt muss sie sich bald einer neuen Situation stellen, die enorme Größe und Menschlichkeit von ihr verlangt. Mit faszinierender Präzision und Sensibilität gerade in leisen Szenen versieht Claudia Michelsen den emotionalen Grenzgang ihrer Figur – immer auf schmalstem Grad zwischen Beherrschung und Verzweiflung. Ihre preiswürdige Leistung macht diesen spannend inszenierten, wendungsreichen Film denkwürdig.

Auch am Glanz des großen TV-Zweiteilers „Der Turm“ hat Claudia Michelsen mit ihrem unverwechselbaren Spiel einen wichtigen Anteil. Hier ist sie Anne Hoffmann, die Frau der Hauptfigur Christian Hoffmann, welcher ein Doppelleben führt, das Anne schließlich entdeckt. In diesem dramatischen Moment wächst diese Frau, wird sozial und politisch aktiv. Wo sich ihr Mann mehr und mehr selbst verliert, findet sie ganz zu sich. Diese Wandlung lässt uns Claudia Michelsen auf grandiose Art und Weise miterleben. Der Schritt aus dem Schatten der Zurückhaltung, aus dem Dasein hinter dem erfolgreichen Mann, hinaus in das harte Licht eines neuen Lebens, wo aus der Verzweiflung die Stärke zum Vorschein kommt, die schon immer in ihr angelegt war, wird von ihr glaubwürdig und ergreifend gespielt.

Nominiert als bester Schauspieler in der Kategorie Fernsehfilm:

Jan J. Liefers für seine Rolle in „Der Turm“ (ARD / MDR, BR, NDR, WDR, SWR, RBB)

Begründung der Jury:

Die Figur des Christian Hoffmann in Uwe Tellkamps großem deutschen Roman „Der Turm“ gehört zu den eindrucksvollsten tragischen Figuren der jüngeren Literaturgeschichte: Im Krieg in Dresden zum Waisen geworden, baut sich dieser Mann mit großem Talent, Ehrgeiz und Selbstbewusstsein eine scheinbar unerschütterliche Existenz aus Erfolg, Familie, Freundschaft auf – bis Geheimnisse seiner Vergangenheit und auch seiner Gegenwart ans Licht kommen. Die darauf folgende, konsequente Kettenreaktion eines immer weiter fortschreitenden Zusammenbruchs lässt ihn nahezu alles verlieren, vor allem aber um ein Haar sich selbst.

In Christian Schwochows grandioser Verfilmung dieses Sittengemäldes der späten DDR verleiht Jan Josef Liefers dieser zerrissenen Figur eine solche Wahrhaftigkeit, dass sie einen zutiefst und mitten ins Herz trifft. So geschieht, dass man mit dem Mann, auf den man am Anfang wegen seiner Überheblichkeit vielleicht sogar wütend ist, am Ende Tränen vergießt. Eine große Tragödie kann nur durch große Schauspieler zu einem großen Filmerlebnis werden und Jan Josef Liefers’ Interpretation des Christian Hoffmann ist meisterlich, weil sie einer nicht auf den ersten Blick sympathischen Figur große Menschlichkeit und Würde verleiht. Unter den vielen großen Rollen, die dieser große Schauspieler schon spielte, gewiss eine der beeindruckendsten.

Tobias Moretti für seine Rolle in Mobbing (ARTE / BR, SWR)

Begründung der Jury:

Wohl noch nie zuvor wurde in einem Fernsehfilm so eindringlich dargestellt, was das gesellschaftlich immer bedeutendere Thema „Mobbing“ für einen Menschen tatsächlich bedeuten kann, wie in Nicole Weegmanns beeindruckendem, gleichnamigem TV Drama: Jo Rühler, gespielt von Tobias Moretti, führt mit seiner Frau Anna (Susanne Wolff) und seinen Kindern ein beschauliches und erfülltes Leben in einer Kleinstadt, in der Jo in der Kommunalverwaltung arbeitet. Dort sieht er sich plötzlich dem Mobbing einer neuen Chefin ausgesetzt und es beginnt für ihn eine tragische innere Reise, in der er diejenigen, die ihn lieben, mehr und mehr von sich stößt und scheinbar jede Achtung vor sich selbst verliert.

Es ist ebenso faszinierend wie berührend, wie Tobias Moretti diesen fatalen Weg darstellt von zunächst ausgeprägtem Kampfgeist, dann ersten Gereiztheiten, Zweifel, Rückzug, bis zu Ausbrüchen subtiler verbaler Gewalt gegen andere und sich selbst. Die feinen Brüche, in denen das Netzwerk der Familie, des Selbstbewusstseins und der persönlichen Identität nach und nach reißt, spielt er mit einer emotionalen Präzision, die einem in einigen Szenen schier den Atem verschlägt, weil sich der Schrei der Verzweiflung nach innen richtet. Kein Wunder, dass ein Kritiker diesen leisen, glänzend, weil gnadenlos zwingend und konsequent erzählten Psychothriller als „Horrorfilm“ bezeichnet. Dabei wird der Schrecken des Mobbings in keiner einzigen Szene im Büro, sondern ausschließlich zuhause in seiner Wirkung auf den Betroffenen und seine Frau gezeigt. Dass das so beeindruckend funktioniert, liegt am Spiel der Hauptdarsteller und herausragend an dem Spiel von Tobias Moretti.

Robert Atzorn für seine Rolle in Der Fall Jakob von Metzler (ZDF)

Begründung der Jury:

Robert Atzorn hat viel riskiert. Aber er schafft es, die Herausforderung der schwierigen Rolle zu meistern – als Mann der Polizei, der das Leben des entführten Jungen retten will, dem aber die Hände aufgrund der Umstände gebunden sind, und der trotzdem nachvollziehbar klar denken und handeln muss. Er zeigt glaubhaft, dass er Gefühle ebenso wie rechtliche Zweifel hintenan stellen muss, um etwas durchzuziehen – in der Hoffnung, das Allerschlimmste zu verhindern. Man spürt, so wie er selbst, dass er das Recht nicht sicher auf seiner Seite weiß.

Robert Atzorn lässt als oberste Instanz der Sondereinheit den Zuschauer miterleben, dass dieser Konflikt unlösbar ist, für ihn aber der Opferschutz absoluten Vorrang hat. Das teilen wir mit ihm, das teilt er mit uns. Und das ist beeindruckend gespielt. Atzorn macht seinen Auftritt in der Gerichtsverhandlung zum Höhepunkt des Films, wenn er uns absolut glaubwürdig klar macht, dass er nicht gebrochen ist – weil er aus tiefster Überzeugung gehandelt hat. Gesehen und gefühlt und geglaubt – mit Gänsehaut!

Nominiert als beste Schauspielerin in der Kategorie ‚Serien und Reihen‘:

Caroline Peters für ihre Rolle in „Mord mit Aussicht – Die Venus von Hengasch“ (ARD)

Begründung der Jury:

Gegen ihren Willen wurde die Kommissarin Sophie Haas in der skurrilen Hauptabendserie „Mord mit Aussicht“ von Köln in die Provinz versetzt und muss dort nun schon in der zweiten Staffel den unorganisierten Verbrechen zwischen Niederrhein und Schiefergebirge nachgehen. Caroline Peters gibt mit ihrem Spiel dieser immer etwas chaotischen Polizistin mit den eigenwilligen Ermittlungsmethoden Leben, Wärme und eine unverwechselbare Kontur. Souverän und unprätentiös meistert sie die Rolle der Sophie zwischen Verbrecherjagd und den täglichen, oft komischen Konflikten auf der Polizeiwache und im privaten Leben. Caroline Peters hat einen ganz wesentlichen Anteil daran, dass „Mord mit Aussicht“ inzwischen auf gutem Weg ist, Kultstatus zu erlangen.

In „Die Venus von Hengasch“ macht Sophies Vater Hannes ihre Pläne zunichte, nach Köln zurückzukehren, indem er hinter ihrem Rücken ein altes Forsthaus in Hengasch kauft. Jetzt muss sie nicht nur die Verbrecher jagen, sondern sich auch um den Vater kümmern – ein Spagat, den Caroline Peters mit viel Humor und Nonchalance hervorragend meistert.

Stefanie Stappenbeck für ihre Rolle in ‚Im Alleingang – Elemente des Zweifels‘ (Sat 1)

Begründung der Jury:

Stefanie Stappenbeck spielt in der Fernsehreihe „Im Alleingang“ die Anwältin Maria Schwadorf, die nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist.

Stefanie Stappenbeck spielt diese Rolle natürlich und authentisch, voller Kraft und Anmut, so dass man als Zuschauer den Rollstuhl und die Behinderung ausblendet und eine ehrgeizige Anwältin sieht, die für Gerechtigkeit kämpft. Stappenbeck gelingt mit ihrem fulminanten Spiel eine präzise Charakterzeichnung. Sie verfügt über eine außergewöhnliche Vielschichtigkeit, die ihr die Verkörperung der selbstbewussten, rationalen und ehrgeizigen Anwältin bis hin zur empfindsamen und empathischen Frau ermöglicht. Es ist eine Freude, Stefanie Stappenbeck in der Figur der Maria Schwadorf zu sehen. Kurz: Sie hat in dieser Rolle gezeigt, was eine gute Schauspielerin ausmacht!

Maria Simon für ihre Rolle in ‚Polizeiruf 110 – Eine andere Welt‘ (ARD / RBB)

Begründung der Jury:

Längst ist der Polizeiruf 110 zu einer erfolgreichen und in ganz Deutschland beliebten Krimiserie avanciert. Die Folge „Eine andere Welt“ ist ein in sich geschlossener Film, dem Maria Simon als Kommissarin Olga Lenski zu einer ganz eigenen, sinnlichen und emotionalen Intensivität verhilft. Ihr großartiges Spiel sticht neben den begeisternden Leistungen vieler junger Schauspielerinnen und Schauspieler ganz besonders heraus. Maria Simon verleiht der Protagonistin nicht nur Wärme, sondern auch eine ans Herz gehende Zerbrechlichkeit und Emotionalität angesichts der erschütternden Verbrechen, die sie aufzuklären hat. Mit ihrer Schauspielkunst lässt sie den Schmerz der Ermittlerin angesichts der unfassbaren Taten für den Zuschauer in jeder Szene unmittelbar spürbar werden.

Nominiert als bester Schauspieler in der Kategorie ‚Serien und Reihen‘:

Josef Bierbichler für seine Rolle in ‚Verbrechen – Fähner und Tanatas Teeschale)‘ (ZDF)

Begründung der Jury:

In der Verfilmung von Ferdinand von Schirachs Buch „Verbrechen“ verteidigt der Anwalt Friedrich Leonhardt in sechs Folgen Menschen, die schuldig geworden sind.

Josef Bierbichler stellt diesen Anwalt mit seiner besonderen Herangehensweise an die „Fälle“ überzeugend dar. In jeder der Geschichten wird er mit den Abgründen des Menschen konfrontiert und begegnet ihnen doch in eindrücklicher Zuwendung und Menschlichkeit. Die nachdenkliche Gelassenheit und Wärme, die Bierbichler in seiner Rolle ausstrahlt, lassen die Figur des Anwalts zum ruhenden Pol in diesen ungewöhnlichen Kriminalgeschichten werden. Josef Bierbichler verkörpert den Strafverteidiger mit sparsamer Mimik und Gestik, mit einer Authentizität, die ihn die immer wiederkehrenden Fragen von Strafe, Recht und Sühne mit einem hintergründigen Augenzwinkern und dennoch großem Ernst formulieren lässt. Seinen Anspruch, „er könne nicht spielen, was er in sich nicht finde. Alles, was er spiele, sei also wahr und gerade nicht gespielt“, löst Josef Bierbichler in „Verbrechen“ in großartiger Weise ein.

Heino Ferch für seine Rolle in Spuren des Bösen – Racheengel (ZDF)

Begründung der Jury:

Heino Ferch spielt als Psychologe Brock im Zentrum dieses Krimis eine Figur, die messerscharf wahrgenommen wird, die sich einbrennt und von der wir mehr sehen wollen. Brock handelt, denkt und beobachtet anders als ein Polizist. Ferch gibt dem Zuschauer das richtige Gefühl, dass es um etwas anderes geht als um ein Alibi. Es geht um Menschen, ihre Gefühle, ihre Motive und ihre Abgründe, die er aufspürt. Mit einem organischen Wechsel aus Reduktion und Beobachtung und dann wieder Initiative und Provokation erscheint uns das Profil des Menschenforschers Brock nie unglaubwürdig und immer fesselnd dargestellt. Nie altklug oder überheblich. Eine Spannung, die aus Ernsthaftigkeit und Reife entsteht, die in dem Spiel liegt. Es entsteht eine Verabredung zwischen dem Zuschauer und dem Protagonisten und man weiß, dass er einen nicht alleine lassen wird, auch wenn er mal auf Abwegen ist oder man einen Gedankengang nicht sofort erahnen soll. Heino Ferch ist versiert, aber nie routiniert . Er ist unmittelbar, aber nie simpel. Er ermittelt nicht, er sondiert – und wir folgen ihm gerne – durch jede seelische Hintertür. Wir fühlen uns dabei auch noch bestens unterhalten. Großartig!

Charly Hübner für seine Rolle in Polizeiruf 110 – Fischerkrieg (ARD / NDR)

Begründung der Jury:

Das Team der Kripo Rostock sorgt seit 2010 für frischen Wind beim Sonntagskrimi und hat alle Unkenrufe, der Polizeiruf sei tot, auf das Lebendigste widerlegt: Das Krimi-Update ist höchst erfolgreich geglückt.

Neben seiner Kollegin, der LKA-Profilerin Katrin König, gespielt von Anneke Kim Sarnau, spielt Charly Hübner eine ungemein reizvolle Mischung aus Bulle und Bösewicht: Hauptkommissar Alexander Bukow stand als junger Mann vor der Entscheidung, die kriminelle Laufbahn fortzusetzen oder die Seite zu wechseln. Man merkt ihm immer noch an, wie schwer es ihm auch jetzt noch fällt, eine klare Grenze zwischen beiden zu ziehen. Er setzt bewusst seine kriminelle Vergangenheit ein und nutzt sie, um mit seinen Gegenspielern, wie Hübner das selbst nennt, auf einer Kante zu stehen. Für Charly Hübner ist ein Film gut, wenn das, was darin passiert, fast real erscheint. Wie in einer Dokumentation, sagt er. Er selber versuche, in seinen Rollen auch so zu wirken. Dies gelingt Charly Hübner auf bravouröse Weise.

Die Entscheidungen über den Bayerischen Fernsehpreis trifft eine unabhängige Jury. Im Jahr 2013 gehören ihr an: Prof. Dr. Klaus Schaefer (Vorsitz), Andreas Bartl, Dr. Ulrich Berls, Sven Burgemeister, Dr. Stefan Gärtner, Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner, Dr. Friedemann Greiner, Dr. Carolin Kerschbaumer, Gisela Marx und Wilfried Scharnagl.

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