Ein zerbrochenes Display, eine fehlerhafte Software oder ein nachlassender Akku – früher oder später steht man vor der Frage, ob sich eine Reparatur des Smartphones lohnt oder ob es besser ersetzt werden sollte. Wenn ein Gerät nicht mehr funktioniert und neue Modelle mit spannenden neuen Funktionen locken, fällt die Entscheidung nicht leicht. Von den Kosten bis zum Recht auf Reparatur haben wir die wichtigsten Punkte zusammengestellt, auf die man achten sollte, um einen Entschluss zu fassen.
1. Der Kostenfaktor
Eine Faustregel besagt, dass die Reparatur höchstens halb so viel kosten sollte wie die Neuanschaffung eines Smartphones, damit sie sich finanziell lohnt. Natürlich kommt es dabei auch darauf an, wie alt das Handy-Modell ist. So wird sich die Reparatur eines kaputten Displays bei einem Handy, das erst wenige Monate in Gebrauch ist, eher lohnen als bei einem Smartphone, das bereits seit mehreren Jahren genutzt und zeitnah weitere Schwächen zeigen wird.
Bei diesen Problemen kann sich eine Reparatur lohnen:
- sich zu schnell entladender Akku
- kaputtes Display
- kaputter Rahmen
- beschädigte oder nicht mehr funktionsfähige Lade- und Anschlussbuchsen
2. Wer repariert Handys?
Viele Reparaturen sind überraschend günstig. Um das Smartphone reparieren zu lassen, kann man sich an den Händler oder Hersteller wenden. Zudem gibt es allein für die Handy-Reparatur in München zahlreiche Werkstätten vor Ort und auch ein Reparaturversand ist möglich. Reparaturdienste sind damit leicht zugänglich und ein Kostenvergleich lohnt sich. Manchmal genügt es auch, einfach alte Anwendungen zu entfernen, damit ein Gerät besser und schneller läuft. Es ist in jedem Fall eine gute Idee, sich über die genauen Reparaturkosten zu informieren, bevor man sich nach einem neuen Smartphone umschaut. Hat das Handy einen Schaden, der sich mit geringem Aufwand beheben lässt, kann man mit einer Reparatur weit mehr aus der Gesamtinvestition in das Modell herausholen.
3. Gewährleistung, Garantie und Recht auf Reparatur
Die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung ist bei Neugeräten auf den Zeitraum von zwei Jahren nach dem Kauf begrenzt. Bei Gebrauchtwaren muss nur ein Jahr Gewährleistung gegeben werden. Die Gewährleistung greift, wenn ein Smartphone bereits beim Kauf Mängel aufweist. Die Händlergarantie ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. Meist wird jedoch eine Garantiefrist zwischen 1 und 2 Jahren gewährt. Vor allem, wenn noch die Garantie für ein Smartphone greift, kann sich die Reparatur lohnen. Die genauen Inhalte der Garantie richten sich allerdings nach den Bestimmungen des Händlers.
Übrigens: Die EU plant derzeit das „Recht auf Reparatur“. Das bedeutet, dass elektronische Geräte wie das Smartphone während der gesetzlichen Garantiezeit vom Verkäufer repariert statt ersetzt werden sollen, wenn die Reparatur gleich viel oder weniger kostet und machbar ist. Nach der Reparatur soll sich die Garantiezeit automatisch verlängern. Für die Dauer der Reparatur sollen Leihgeräte zur Verfügung gestellt werden.
4. Repariertes Smartphone als Zweithandy nutzen
Vor allem, wer sein Handy auch beruflich benötigt, tut sich eventuell schwer mit dem Gedanken daran, es reparieren zu lassen, statt ein neues Gerät zu kaufen. Das Smartphone muss im Alltag absolut zuverlässig funktionieren oder über bestimmte Anwendungen verfügen, die oftmals nur neue Modelle mit sich bringen. Das ist jedoch nicht unbedingt ein Grund, das alte Handy nicht reparieren zu lassen. Ein aufgefrischtes Smartphone kann beispielsweise sehr gut als Zweithandy für unterwegs genutzt werden. Vielleicht freut sich auch ein anderes Familienmitglied über das gebrauchte Handy. Für den Teenager im Haus muss es nicht immer das neueste Modell sein und oft ist man besser beraten, ein altes, gutes Handy reparieren zu lassen und an die nächste Generation weiterzugeben, anstatt ein günstiges neues Modell zu kaufen.
Die meisten Senioren sind mittlerweile technisch kaum weniger versiert als die jüngere Generation. Aber vielleicht gibt es ja ältere Menschen im Verwandten- und Bekanntenkreis, die sich über ein repariertes Handy freuen, um sich mit der Technik erst einmal vertraut zu machen. Ein repariertes Handy kann außerdem für soziale Projekte gespendet oder bei Tauschbörsen und im Secondhand-Handel angeboten werden.
Auf ein funktionstüchtiges Smartphone sind viele Menschen heute nicht nur privat, sondern auch beruflich angewiesen.
5. Ethik und Umweltschutzaspekte
Im Sinne des Umweltschutzes sollte es ein Ziel sein, möglichst wenig Elektroschrott zu verursachen. Doch allein im Jahr 2022 wurden Schätzungen zufolge gut 5 Milliarden Handys zu Abfall. Ein Smartphone ist nicht gerade biologisch abbaubar und belastet Deponien mit Schadstoffen. Darüber hinaus tragen auch Produktion und Vertrieb neuer Smartphones zur Umweltverschmutzung bei. Ein Smartphone plus Netzteil verursacht in der Produktion, einer Studie des Öko-Instituts Berlin zufolge, im Durchschnitt 100 kg CO₂. Wer umweltfreundlich handeln möchte, sollte auch aus diesem Grund sein Handy so lange wie möglich nutzen. Je länger die Nutzungsdauer, desto weniger CO₂ fällt auf die Jahre umgelegt an.
Auch der Rohstoffbedarf sinkt durch eine lange Nutzungsdauer entsprechend. Ein geringerer Rohstoffbedarf ist nicht nur aus Umweltschutzgründen, sondern auch aus Gründen der Ethik wünschenswert. So wird für die Herstellung von Mobiltelefonen das seltene Metallerz Coltan benötigt, das überwiegend in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut wird. Die Republik ist jedoch ein Bürgerkriegsgebiet. Viele Coltan-Minen zerstören nicht nur fruchtbares Land, sie stehen zudem unter der Kontrolle von Interessengruppen, die mit den Gewinnen die bewaffneten Konflikte befeuern.
6. Handy korrekt entsorgen
Wenn gar nichts mehr geht und die Entscheidung gegen eine Reparatur gefallen ist, sollte das alte Smartphone in jedem Fall korrekt entsorgt werden. Viele Bestandteile können ausgezeichnet recycelt werden und stellen wichtige und wertvolle Ressourcen für die Neuproduktion dar. Gold, Kupfer und Palladium können zurückgewonnen werden. Damit gehört das Handy auf keinen Fall in die Restmülltonne. Auch sollten alte Handys nicht ungenutzt in der Schublade liegen bleiben, denn auch das wäre eine Verschwendung von Ressourcen. Das alte Smartphone kann auf dem Wertstoffhof der Gemeinde abgegeben werden. Auch Fachhändler nehmen alte Geräte zurück. Seit 2022 können sogar in größeren Supermärkten alte Handys abgegeben werden.