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Münchener Fashion Talk mit der Grande Dame des Cashmere Iris von Arnim

Hinter jeder Erfolgsgeschichte verbirgt sich eine Geschichte, welche nur das Leben in seinen Facetten schreiben kann. Iris von Arnim mit ihrem gleichnamigen Cashmere-Label (Gründung 1976) hat so eine Geschichte und sie ist in einem Alter, wo man nicht mehr über das Alter spricht. Da ihr Sohn Valentin von Arnim das Unternehmen mittlerweile führt, lud Markus Höhn – geschäftsführender Gesellschafter von LODENFREY – gleich beide Fashion-People zu einem lockeren Event in die Schumanns Tagesbar. Lange war Iris von Arnim auf der Suche nach ihrer beruflichen Passion. Der erste Cashmere-Pullover war eher ein Zufallsprodukt – zum Glück für uns alle!

Fast alle in Cashmere (v.l.n.r.): Valentin von Arnim (Sohn), Charles Schumann, Iris von Arnim und Markus Höhn (GF LODENFREY). Foto: BrauerPhotos / G. Nitschke

In den frühen siebziger Jahren lebte Iris von Arnim in München und bewunderte Schauspielerinnen wie Iris Berben oder Fotomodelle wie Ursula ‚Uschi‘ Obermaier. ‚Ich hatte nur ein Problem, ich sah bei weitem nicht so gut aus wie die Beiden‘, erzählt Iris von Arnim.

Lodenfrey-CEO Markus Höhn legte seine Moderationskarten schnell weg, plauderte Iris von Arnim aus dem Stehgreif über ihr Leben in den frühen siebziger Jahren in München. Auf der Suche nach ihrer Berufung unter anderem als Journalistin und Fotografin erlebte sie Schwabing, wie es früher mit Sex and Drugs and Rock and Roll eben war.

Iris von Arnim mit Elke Cecilia Riehl von Lodenfrey, welche die 'Iris von Arnim'-Stücke für das Department-Haus auswählt. Foto: BrauerPhotos / G. Nitschke
Iris von Arnim mit Elke Cecilia Riehl von Lodenfrey, welche die ‚Iris von Arnim‘-Stücke für das Department-Haus kuratiert. Foto: BrauerPhotos / G. Nitschke

Cashmere Businessidee aus Zeitvertreib heraus

Nach einem schweren Autounfall verbringt Iris von Arnim einige Monate im Krankenhaus. Um die Klinikzeit zu verkürzen, begann sie zu stricken. Sie kann sich noch gut an ihren ersten Ringelpullover erinnern, welcher von ihren Mitarbeitern kopiert werden musste! ‚Ich strickte das Original, doch für den Verkauf mussten wir viele Cashmere-Pullover pro Woche stricken!‘

Aus einem Zeitvertreib wird eine Businessidee. 1976 gründet die Designerin ihr gleichnamiges Unternehmen in Hamburg. Aus dieser besonderen Unternehmensgeschichte zieht Iris von Arnim auch heute die unerschöpfliche Inspiration für ihre Arbeit. Und es war nicht Lodenfrey, welche das Cashmere-Label als erster Modestore in München verkauften. Iris von Arnim kann sich noch gut an das Modehaus Maendler erinnern, welche nach 77 Jahren ihr Geschäft in der Theatinerstraße/Ecke Maffeistraße aufgeben mussten.

Inhabergeführte Luxusmarke als Familienunternehmen

‚Luxus werde immer inklusiver, demokratischer und mehr casual‘, sagte erst Valentin von Arnim bei einem Event im Mai 2022 in München. Früher arbeitete er bei Goldman Sachs in USA, doch für das Familienunternehmen kam er 2006 nach Deutschland zurück. Die neuen Probleme unserer Zeit: Hohe Qualität, Tradition, Design und ein hoher Preis reichen für ein Luxusprodukt nicht mehr aus. Auch Nachhaltigkeit und Transparenz gingen mit dem heutigen und zukünftigen Begriff von Luxus Hand in Hand – besonders von der jungen Generation getrieben.

Iris von Arnim, welche heute noch laute Musik während des Arbeitsprozesses braucht :-), war gar nicht begeistert, als ihr Sohn mit der Idee einer Cashmere-Kollektion für Männer kam. Der Erfolg gab ihm recht und heute ist das Familienunternehmen eine der wenigen inhabergeführten Luxusmarken in Deutschland, die international erfolgreich sind.

Seit fast zwei Jahrzehnten führt LODENFREY die Kollektionen von Iris von Arnim, welche inzwischen neben Cashmere, Knits, Ready to Wear und Outerwear für Damen auch eine Kollektion für Männer hat.

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