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Verleihung des 3. ECHO Jazz am 3. Juni 2012 in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen

Der ECHO Jazz mausert sich zu einem echten Klassiker. Zum bereits dritten Mal wurde am Sonntag im Rahmen einer glanzvollen Gala in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden der ‚ECHO Jazz‘ vergeben. Eine Auszeichnung der Deutschen Phono-Akademie, die damit herausragende und erfolgreiche Leistungen nationaler und internationaler Künstler auf dem Gebiet des Jazz auszeichnet.

Collien Ulmen-Fernandes hielt die Laudatio für den Jazz-Vokalisten Kurt Elling. Extra aus München angereist: Dr. Gunter Greffenius mit Frau Waltraud. Rechts: Nadja Auermann. Foto: BrauerPhotos für Volkswagen

Auch Jazz hat Glamour – das wurde an diesem Abend deutlich. Im Sekundentakt brachten 30 Volkswagen-Shuttles – der Wolfsburger Autobauer war wie im Vorjahr Partner der Veranstaltung – die Stars zum roten Teppich.

Unter anderem Schauspielerin Jasmin Tabatabei (in ‚Lala Berlin‘), denn auch sie durfte in diesem Jahr eine der begehrten Trophäen entgegen nehmen. Sie wurde für ihre allererstes Jazz-Album ‚Eine Frau‘ in der Kategorie ‚Sängerin des Jahres national‘ ausgezeichnet. ‚Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich denke immer noch, die versteckte Kamera kommt gleich um die Ecke. Ich war seltsamerweise auch total aufgeregt, obwohl ich ja schon wusste, dass ich diesen Preis bekomme‘, so die Schauspielerin, die ihren ECHO vor lauter Freude auf der Bühne küsste. Sie bedankte sich nicht nur beim Produzenten des Albums, David Klein, sondern auch bei ihrem Lebensgefährten Andreas Pietschmann, der sie an diesem Abend begleitete, sowie ihren beiden Kindern: ‚Ohne Eure Unterstützung und Eure Liebe könnte ich nichts von allem was ich tue machen.‘ Welche Rolle spielt der Jazz in ihrem Leben? ‚Jazz ist eine ziemlich große Liebe von mir. Ich mache seit 20 Jahren Musik, und ich mag auch Pop und Rock sehr gerne. Aber das Schöne am Jazz ist, dass es handgemachte Musik ist. Es ist eine völlig unaufgeregte, entspannte und entschleunigte Musik – was in der heutigen Zeit sehr wichtig ist. Und ich darf mit wunderbaren Musikern arbeiten. Für mich als Sängerin ist das ein Fest.‘ In welchen Situationen hört sie am liebsten Jazz? ‚Ich kann Jazz immer hören: beim Autofahren, beim Joggen und beim Putzen. Am Besten ist es aber, Jazz einfach ganz pur zu geniessen.‘ Ihre Karriere als Schauspielerin will sie trotz ihres musikalischen Erfolges nicht an den Nagel hängen: ‚Ich sehe mich als singende Schauspielerin. Aber sowohl die Schauspielerei als auch die Musik sind große Lieben von mir. Ich werde beidem treu bleiben‘, so Jasmin Tabatabei, die an diesem Abend auch eine Kostprobe ihres musikalischen Könnens gab.

Laudatorin für Jasmin Tabatabei war Katja Riemann (in ‚Nanna Kuckuck‘): ‚Sie ist eine Frau – sie ist meine Freundin. I love you, ‚Jazzy‘. Herzlichen Glückwunsch‘  – mit diesen Worten überreichte Katja Riemann ihr die Auszeichnung. Eine Überraschung für die Preisträgerin, sie hatte bis um Schluss nichts von der Anwesenheit ihrer Kollegin gewusst: ‚Wo hast Du dich den ganzen Abend über versteckt?‘, rief sie ihr zu.

Götz Alsmann nahm den Preis als ‚Sänger des Jahres national‘ für sein Album ‚In Paris‘ mit nach Hause – und bedankte sich passenderweise mit einem ‚Merci beaucoup‘. Zudem dankte er Hans-Joachim Kuhlenkampff: „Hätte er nicht 1967 in seiner Sendung Gilbert Bécaud zu Gast gehabt, dann hätte ich dieser großertigen Musik niemals so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Für den Entertainer und Musiker war es der zweite Jazz-ECHO: ‚Die Freude über diese zweite ECHO-Auszeichnung ist groß, denn die Situation vor acht Jahren ist mit der heutigen nicht zu vergleichen. Der Jazz-ECHO damals eine Art Anhängsel beim ECHO-Pop, eine einzelne, kleine Kategorie. Es ist wunderbar, dass es mittlerweile einen eigenständigen Jazz-ECHO gibt. Diese Veranstaltung sollte auf keinen Fall im Mitternachtsprogramm eines dritten Fernsehprogramms verschwinden.‘ Er ist schon von kleinauf Jazz-Fan: ‚Ich habe schon als kleiner Junge Musik von Louis Armstrong gehört und am Klavier nachgespielt. Das Schöne am Jazz ist, dass jeder Interpret sich einbringen kann. Das hat mich schon als Kind fasziniert.‘

Auch Moderatorin und Neu-Mama Collien Ulmen-Fernandes war nach Dresden gekommen. Nämlich um den Preis an den Jazz-Vokalisten Kurt Elling (‚Sänger des Jahres international‘) zu überreichen. Ist sie Jazz-Fan? ‚Ich war es eigentlich nicht – bis mein Mann irgendwann in unserem Touareg Jazz-Radio laufen ließ. Seither höre ich beim Autofahren immer Jazz. Jazz hat etwas sehr Beruhigendes – und mein Fahrstil hat sich seither positiv verändert.‘

Nicholas Müller und Sascha Eigner, Sänger und Gitarrist der ‚Volkswagen Sound Foundation Family Band‘ Jupiter Jones, waren ebenfalls Laudatoren – und betraten Neuland: ‚Was den Jazz angeht sind wir bislang kaum bewandert – auch wenn es eine faszinierende Musikrichtung ist. Aber es ist schön, dass sich hier auch Musiker aus anderen Genres treffen.‘

Prominenter Jazz-Fan im Publikum: Top-Model Nadja Auermann. ‚Freunde haben mich hierher mitgeschleppt‘, erzählte sie. ‚Ich mag Jazz aber sehr gerne, vor allem Musik von Ted Baker oder Miles Davis.‘ In welchen Situationen hört sie Jazz? ‚Vor allem dann wenn ich mich entspannen will.‘

Jazz-Fans kamen voll auf ihre Kosten. Preisträger Kurt Elling (‚Sänger des Jahres international‘; bedankte sich auf Deutsch für den ECHO) , einer der besten Jazz-Vokalisten weltweit, stand auf der Bühne und performte unter anderem mit dem ‚Ensemble des Jahres national‘, dem Tingvall Trio.

Sichtlich stolz über die gelungene Veranstaltung zeigte sich ECHO-Erfinder Prof. Dieter Gorny (Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Musikindustrie): ‚Der Echo Jazz hat die Aufgabe, das Genre Jazz populär zu machen. Das ist ein ambitioniertes Unterfangen. Aber der Jazz hat es verdient. Ich wünsche es mir, dass vom Echo Jazz ein starkes Signal ausgeht. Denn Jazz ist die Grundlage aller populären Musik.‘

Noch mehr Preise und Preisträger: der deutsche Komponist Claus Ogermann (Lebenswerk-Preis), das Lisbeth Quartett (Newcomer des Jahres national), Münchner Christian Elsässer, der sich über die Auszeichnung als ‚Instrumentalist des Jahres Piano/Keyboards national‘ freuen durfte und von seiner Mutter Rosi Elsässer und seiner Freundin Veronika Zunhammer begleitet wurde, der finnische Pianist Iiro Rantala (‚Instrumentalist des Jahres Piano/Keyboards international‘), Magnus Öström (‚Instrumentalist/in des Jahres international Drums/Percussion‘), Johannes Enders (‚Instrumentalist des Jahres national Saxophon/Woodwinds‘), Jonas Burgwinkel (Instrumentalist des Jahres national Drums/Percussion; kam mit Freundin Lisa Baum), André Nendza (Instrumentalist des Jahres national Bass/Bassgitarre; kam mit Frau Susanne Wittelsbürger und Tochter Siri), Joo Kraus (Instrumentalist des Jahres national Blechblasinstrumente), Max Frankl (Instrumentalist des Jahres national Gitarre), der luxemburgische Jazz-Vibraphonist Pascal Schumacher (Instrumentalist des Jahres international besondere Instrumente/Vibraphon), Christiane Böhnke-Geisse (Jazzclub Unterfahrt), die den Preis in der Kategorie Förderer des Jazz entgegen nahm.

Nach der zweistündigen Verleihung wurde in der Volkswagen-Lounge bei der mittlerweile kultigen Currywurst sowie Spargelcremsüppchen, Gemüseravioli und Maispoulardenbrust gefeiert.

Außerdem unter den 450 Gästen: Moderator Dieter Moor, der wie im Vorjahr durch den Abend führte (‚Diese Veranstaltung entwickelt sich immer mehr zu einem Fest des Jazz‘), Sänger Clueso, der den Preis an Götz Alsmann überreichte und ihn mit einer musikalischen Laudatio überraschte, Jazzmusiker Nils Landgren (Laudator für Iiro Rantala), Soul-Sänger Flo Mega (war ebenfalls Laudator), Winfried Lehmann (Oberbürgermeister Stadt Dresden) mit Frau Maria, Dr. Gunter Greffenius mit Frau Waltraud aus München.

Text: Andrea Vodermayr
Fotos: Sabine Brauer Photos

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