Wann habt Ihr das letzte Mal den Löwen an der Residenz berührt? Sie sind Pilgerstätten für Millionen und jeder fasst sie an: Statuen, Figuren oder Säulen. Die Legenden zufolge sollen sie beim Berühren Glück bringen. Der Körperkontakt von mittlerweile unzähligen Nationalitäten hinterlasst selbst Spuren an den Denkmälern, fallen die berührten Stellen sofort auf. Deshalb sind sie auch ein Sammelsurium für unterschiedliche Bakterien. Ob diese Denkmäler tatsächlich Glück bringen – zumindest angesichts ihrer bakteriellen Oberfläche – ist fraglich.
Die beiden Löwen vor der Residenz gehören zu den vier Glücks-Denkmälern, an welchen auch jede Menge Bakterien haften. In München wurden noch der sitzende Keiler und die Wels-Bronzeskulptur untersucht. Fotocredit: Atlas Biomed
Zu Beginn des Projekts haben die Mikrobiom-Experten von Atlas Biomed mit sterilen Abstrichtupfern Proben von den Stellen der “Glücks-Denkmäler” entnommen, die berührt werden sollen und vermeintlich Glück bingen. Anschließend wurden die Proben anhand der 16S rRNA-Sequenzierungstechnologie in einem Labor analysiert. Insgesamt 29 verschiedene Bakteriengattungen wurden in allen Proben identifiziert, darunter einige mit überraschendem Ursprung.
Gefährliche Bakteriengattung auf Löwen vor der Residenz in München entdeckt
Mehrere Bakterien der Gattung Xanthomonadaceae, die üblicherweise mit Pflanzenkrankheiten in Verbindung gebracht werden, wurden nachgewiesen sowie einige potenziell gefährliche Bakterien wie etwa Staphylokokken und Pseudomonas. Die Studienergebnisse zeigen zwar, dass die Mehrheit der identifizierten Bakterien, die auf den “Glücks-Denkmälern” gefunden werden, harmlos sind. Einige wenige sind jedoch mit Krankheiten verbunden und können bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem potenziell zu Infektionen führen.
So konnten die Wissenschaftler auf den Löwen vor der Residenz in München die potenziell lebensbedrohliche Bakteriengattung der Pseudomonas nachweisen. Diese Bakterien können Follikulitis (Entzündungen der Haarbälge) und Ohrkanalinfektionen verursachen. Auf der Wels-Bronzeskulptur wie auch dem sitzenden Keiler – zwei beliebten „Glücks-Denkmälern“ in der Münchner Innenstadt – konnten hingegen keine gefährlichen Bakterien nachgewiesen werden.
Die unter den untersuchten Denkmälern in Europa am meisten verbreitete Bakteriengattung ist übrigens die der Staphylokokken, welche vor allem auf den “Glücks-Denkmälern” in Verona, Florenz, Budapest, Prag, Stockholm, Moskau aber auch in London und Paris nachgewiesen werden konnte. Staphylokokken können unter anderem zu Konjunktivitis führen, einer hoch übertragbaren Augeninfektion. Zudem können diese Bakterien Blasenentzündungen, Endokarditis (Herzinnenhautentzündung) sowie Sepsis verursachen, eine lebensbedrohliche Reaktion des Körpers auf eine Infektion.
Mikroorganismen sind überall
Sergey Musienko, CEO von Atlas Biomed, rät, nicht allzu große Angst vor Bakterien zu haben: „Die Vielfalt der Mikroorganismen, die im, auf und um den Menschen herum vorkommen, ist ein wesentlicher Bestandteil der allgemeinen Gesundheit. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass nur weil ein Bakterium das Potenzial hat, uns krank zu machen, es nicht bedeutet, dass man es auch wird. Es gibt viele Faktoren, die in diese Gleichung einfließen, wie die Menge der vorhandenen Bakterien oder wie stark oder schwach das Immunsystem einer Person ist, die die Denkmäler berührt.“
Wer also eines der “Glücks-Denkmäler” gern einmal besuchen und anfassen möchte, der kann dies gern tun. Jedoch raten die Experten von Atlas Biomed, dass man sich anschließend gründlich die Hände mit sauberem Wasser und Seife wäscht und aufpasst, dass die Hände vor dem Waschen nicht mit den Augen in Kontakt kommen. Ist das Händewaschen nicht möglich, hilft auch Teebaumöl, denn das wirkt natürlich antibakteriell. Es lohnt sich also, immer ein Fläschchen davon bei sich zu haben. Ein weiterer wichtiger Tipp des Atlas Biomed Mikrobiom-Teams, um gefährliche Bakterien fernzuhalten und den Darm glücklich zu halten, ist die Vermeidung von Trinkwasser aus Freiluftbrunnen und stattdessen Mehrwegflaschen mit einem Filter zu verwenden.
Bakterien auf 22 europäischen Glücksdenkmälern
Vollständige Liste der analysierten Statuen:
Löwenstatue am Trafalgar Square, London, Großbritannien
Paddington Bär Statue, London, Großbritannien
Oscar Wilde Statue, London, Großbritannien
Sherlock Holmes Statue, London, Großbritannien
Greyfriars Bobby Statue, Edinburgh, Großbritannien
David Hume Statue, Edinburgh, Großbritannien
Julia-Statue, Verona, Italien
Fontana del Porcellino, Florenz, Italien
Victor Noirs Grab, Paris, Frankreich
Buste de Dalida, Paris, Frankreich
St. Nepomuk-Statue, Prag, Tschechische Republik
Der dicke Polizist, Budapest, Ungarn
Die kleine Prinzessin (Donaupromenade), Budapest, Ungarn
Sitzender Keiler, München, Deutschland
Wels-Bronzeskulptur, München, Deutschland
Zwei Löwenstatuen vor der Residenz, München, Deutschland
Statue der Zitronenjette, Hamburg, Deutschland
Järnpojke (Eisenjunge), Stockholm, Schweden
Margaretha Krook Skulptur, Stockholm, Schweden
De Gestreelde Borst, Amsterdam, Niederlande
Glückshund am Platz der Revolution, Moskau, Russland
Ostap Bender Statue (Nase und Buch), St. Petersburg, Russland
Gründlich die Hände mit sauberem Wasser und Seife wäscht und aufpasst, dass die Hände vor dem Waschen nicht mit den Augen in Kontakt kommen. Ist das Händewaschen nicht möglich, hilft auch Teebaumöl, denn das wirkt natürlich antibakteriell. Es lohnt sich also, immer ein Fläschchen davon bei sich zu haben
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