Ist ein Auto in die Jahre gekommen, ist es oftmals Zeit, sich ein neues Fahrzeug zuzulegen. Nicht immer macht ein Neuwagen Sinn. Wer sowieso verunsichert ist, welche Automarke oder welches Modell es sein soll: Der Markt bietet schließlich viele verschiedene Gebrauchtwagen an. Beim Kauf eines gebrauchten Fahrzeuges sind verschiedene Punkte zu beherzigen. Neben der Kontrolle von Funktionen und technischen Details sollten Interessierte auch genau überprüfen, ob das Fahrzeug eventuell gestohlen ist. Die Betrugsfälle nehmen zu!
Wie erkenne ich überhaupt, ob es sich beim Auto um ein gestohlenes Fahrzeug handelt?
Es kommt häufiger vor, als Autokäufer vermuten würden: Das Fahrzeug vor der Nase wirkt neu, vollkommen intakt, ist aber nicht auf legalem Wege beschafft worden. Das möchten potentielle Käufer natürlich nicht hören, aber dennoch macht es durchaus Sinn, das Gebrauchtfahrzeug auf Herz und Nieren zu kontrollieren.
Fahrzeug auf Schäden sichten
Fallen Spuren am Zündschloss oder an der Tür ins Auge? Dann könnte es sein, dass sich Langfinger über unorthodoxem Wege Zugang zum Fahrzeug verschafft haben. Man sollte daher auf die Beschaffenheit der Türschlösser achten. Sehen diese noch gut aus oder sind Schäden erkennbar? Wer sich unsicher ist, sollte lieber die Finger vom Angebot lassen.
Fahrgestellnummer in Augenschein nehmen
Ein Profi hinterlässt in vielen Fällen keine sichtbaren Spuren, sondern verschleiert den Diebstahl bestmöglich. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Autokäufer daher die Fahrgestellnummer des Fahrzeuges genauer kontrollieren. Jedes Auto verfügt über eine spezielle Fahrgestellnummer, die auch als Fahrzeugidentifikationsnummer (kurz FIN) bekannt ist. Diese Nummer ist einzigartig und bei neuen Fahrzeugmodellen
- im Türrahmen
- auf dem Armaturenbrett
- im Motorraum
- unter der Motorhaube
- hinter der Windschutzscheibe
oder in anderen Teilbereichen des Autos zu finden. Autohersteller stanzen die FIN meistens ins Metall ein, damit die Nummer selbst nicht manipuliert werden kann. Wichtig ist jedoch, dass die FIN am Auto immer mit der Ziffern- und Buchstabenkombination im Fahrzeugbrief sowie Fahrzeugschein übereinstimmt. Sind Unterschiede erkennbar, passen Papiere sowie Fahrzeug nicht zueinander. Es könnte sich daher bei der angebotenen Ware um Diebesgut handeln.
Wer sich unsicher ist, ob etwas mit der FIN nicht stimmt, holt besser die Polizei. Diese kann im System die übergebenen Daten überprüfen und feststellen, ob ein entsprechendes Fahrzeug als gestohlen gemeldet worden ist.
Wie kann ich mich vor Betrug schützen?
Jeden Tag werden Autos gestohlen, die jedoch nicht immer über die Auslandsgrenzen wandern, sondern nach kurzer Zeit zum Verkauf angeboten werden. Daher sollten Autokäufer, die ein Fahrzeug kaufen möchten, immer mit gewisser Vorsicht an verschiedene Angebote herantreten.
Wer sich vor Betrug schützen will, meidet einen Privatkauf und wendet sich Vertragshändlern zu, die neben Neuwagen auch diverse Gebrauchtwagen im Angebot haben. Da Autohändler vor dem Ankauf gebrauchter Fahrzeuge spezielle Überprüfungen vornehmen, müssen sich Käufer um diesen Passus nicht mehr kümmern. Das Risiko, ein gestohlenes Fahrzeug und somit Hehlerware bei einem versierten Autohändler zu kaufen, ist somit äußerst gering.
Wichtig: Wer ein gestohlenes Fahrzeug kauft, hat in Wirklichkeit gar kein Auto gekauft. Der legitime Verkauf steht nämlich allein dem Eigentümer zu, was dubiose Autoverkäufer nicht sind. Daher muss das Fahrzeug dem rechtmäßigen Besitzer übergeben werden. Ein Autokäufer hat schließlich Diebesgut erworben, das ihm rein rechtlich gar nicht zusteht. Es kann sogar sein, dass mit dem Erwerb eines gestohlenen Fahrzeugs Konsequenzen anfallen. Wie diese aussehen hängt vom Einzelfall ab. Daher ist es empfehlenswert, ein Gebrauchtwagen nicht ohne vorherige Kontrolle zu kaufen, sondern verschiedene Dinge zu hinterfragen. Hüllen sich Autoverkäufer in Schweigen oder können keine genauen Angaben machen, ist es besser, vom Angebot Abstand zu nehmen.