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‚Luxus im Wandel‘ oder der neue Luxus-Code

Luxus ist in Bewegung. Die Pandemie, der Krieg – unser Alltag verändert sich genauso wie unsere Bedürfnisse. Wieviel Luxus braucht es da in Zukunft? Hinzu kommt, dass der Luxusmarkt an sich mit einem tiefgreifenden demografischen Wandel konfrontiert ist. In ca. vier Jahren werden ca. 70 Prozent der Luxuskunden unter 40 Jahre alt sein. Bis dato hat sich in Europa und speziell in München, welche als Stadt mit den meisten Millionären gilt, der Luxusmarkt parallel mit dem Wohlstand entwickelt. Höchste Zeit also für ein Luxus-Thema als Kamingespräch im Hotel Bayerischer Hof!

Luxustalk als Kamingespräch

Luxus im Wandel Talkgäste
Kamingespräch im Bayerisch Hof in München am 16. Mai. 2022. n.l.n.r.: Dr. Julia Riedmeier; Valentin vom Arnim,Innegrit Volkhardt;Eva Fricke; Elisabeth Gürtler. Foto: Heinz Weissfuss

Diesen hochinteressanten Fragen rund um das Thema Luxus widmeten sich Innegrit Volkhardt, Gastgeberin Hotel Bayerischer Hof. Elisabeth Gürtler, Gastgeberin ASTORIA Resort Seefeld. Beide hatten erstmals zum „Kamingespräch“ in das Hotel „Bayerischer Hof“ geladen – Thema: „Luxus der Zukunft. Zukunft des Luxus.“

Gemeinsam mit Eva Fricke (Star-Winzerin aus dem Rheingau) und Valentin von Arnim (Geschäftsführer von Iris von Arnim) sprachen sie über die Veränderungen im Bereich Luxus, die weitere Entwicklung des Luxusgedanken und die Definition des Begriffs heute und in Zukunft. Moderiert wurde der Abend von Dr. Julia Riedmeier, Gründerin von CODE \ LUXE und Expertin für die Entwicklung von Luxus in der Zukunft / Neo Luxury, die zudem die Keynote hielt.

Wie kam es zu dieser hochkarätig besetzen Talkrunde?

Die Initiatorinnen des Kamingesprächs haben viel gemeinsam und vor allem kennen sich beide im Bereich „Luxus“ bestens aus. Die Gastgeberinnen prägen jeweils mit ihren Hotels den Luxusbegriff in der Hotellerie im deutschsprachigen Raum – und das schon seit Jahrzehnten. Beide meistern seit Jahren den Spagat zwischen Tradition und Moderne. Dabei gehen sie stets auf die sich verändernden Bedürfnisse und Ansprüche ihrer Kund:innen ein. Denn Luxus hat viele Facetten und ist heutzutage eine sehr individuelle und persönliche Sache.

Luxus ist nicht mehr nur materiell

Luxus hat längst eine sehr immaterielle Komponente erhalten. Denn es geht heute vielmehr darum, auf die individuellen Wünsche des Gastes einzugehen und dabei auch dem Nachhaltigkeitsgedanken gerecht zu werden – Stichwort „Green Luxus“.

Die Gastgeberinnen konnten zahlreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Medien, Kultur und Gesellschaft begrüßen. Gemeinsam eröffneten sie den Talk mit der Frage, was Luxus für die jeweiligen Unternehmen der anwesenden Podiumsteilnehmer:innen heute bedeutet.

Gäste beim 'Luxus im Wandel'-Talk: Gäste beim 'Luxus im Wandel'-Talk: v.l.n.r. Galeristin Sarah Kronsbein, Moderatorin Barbara Osthoff, Influencerin Jeanette Graf und ExklusivMünchen-GF Yvonne Wirsing. Fotocredit: Martin Schmitz
Gäste beim ‚Luxus im Wandel‘-Talk: v.l.n.r. Galeristin Sarah Kronsbein, Moderatorin Barbara Osthoff, Influencerin Jeanette Graf und ExklusivMünchen-GF Yvonne Wirsing. Fotocredit: Martin Schmitz

Innegrit Volkhardt wies zu Beginn auf die unterschiedliche Definition des Luxusbegriffs bei den unterschiedlichen Generationen hin: Die „Millennials“, die „Generation X“ und die „Baby Boomer“ wiesen deutliche Unterschiede in ihrem Luxusverständnis und -erwartungen auf. Gehe man von den drei Stufen „traditionell – ich bin, was ich besitze“, „new – ich bin, was ich erlebe“ und „neo – ich bin, was ich sinnvoll beitrage“ aus, zeige sich schnell, dass Werte wie Authentizität, Transparenz, Persönlichkeit und der energetische Wert sowie Nachhaltigkeit einer Marke wichtiger seien denn je sind.

Luxus im Wandel: Ein neuer Luxus Code?

Elisabeth Gürtler wies auf die Erfahrungsdimension hin und betonte, wie wichtig die Individualisierung sei. Vor allem sei es unabdingbar, dass auch die Mitarbeiter das eigene Luxusverständnis transportieren. Der Schlüssel zu mehr Authentizität in der Verkörperung eines Luxushotels bestehe darin, die eigenen Mitarbeiter zu Botschafter:innen der eigenen Marke zu machen.

Alle Diskussionsteilnehmer:innen waren sich einig darin, dass es heutzutage und in Zukunft viel mehr auf immaterielle Luxusgüter wie (Ich-)Zeit, Achtsamkeit, grünen Luxus im Einklang mit der Natur und eine gesunde Art von Luxus als auf schwere Etikette ankommt.

‚Luxus werde immer inklusiver, demokratischer und mehr casual‘, erklärte Valentin von Arnim, welcher früher bei Goldman Sachs in USA gearbeitet hat. Für das Familienunternehmen kam er nach Deutschland zurück. Luxus sei einerseits eine individuelle Definition und andererseits ein Business-Konzept. Bei letzterem reichen jedoch hohe Qualität, Tradition, Design und ein hoher Preis nicht mehr aus. Der Luxus-Code verändere sich und brauche neue Elemente. Auch Nachhaltigkeit und Transparenz gingen mit dem heutigen und zukünftigen Begriff von Luxus Hand in Hand – besonders von der jungen Generation getrieben.

Das das Thema für die ganze Luxusbranche spannend ist, zeigt auch ein Strategie-Bericht von Bain & Company gemeinsam mit Altagamma (Zusammenschluss der führenden italienischen Luxusbrands). Ihr Fazit: Da das Klientel immer vielschichtiger wird, wird man ohne eine Vielzahl an Kontaktpunkten den Käufer nicht mehr erreichen.

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