Das große Kunst Auktionshaus-Opening in der rheinischen Metropole Köln ließen sich Sammler, Galeristen und auch Kunstexpertinnen, wie Mon Muellerschoen aus München nicht entgehen. Kunstauktionshaus-Inhaber-Paar Gudrun und Robert Ketterer liebäugelten seit Jahren mit einer Dependance in der renommierten ‚Art Cologne‘-Stadt.
Exklusiver Kunstgenuss ‚made in munich‘ jetzt in Köln
„Ich freue mich sehr, heute hier zu sein und bin auch sehr dankbar“, so Robert Ketterer, der die Gäste begrüßte. „Ich habe schon lange, nicht erst seit ein paar Jahren, mit dem Standort Köln geliebäugelt. Wir schaffen hier vor allem Raum für unsere Sammler, die wir oft jahrzehntelang begleiten. Sie haben die Möglichkeit, mit einer Ausstellung neues Interesse für ihre Sammlung zu wecken“, so Robert Ketterer. der die Gäste begrüßte. „Und die Nachfrage danach ist groß.“
Kuratorin und Kunstexpertin Mon Muellerschoen moderierte zu Beginn den Talk mit Robert Ketterer und kam eigens von der Isar an den Rhein. Sie ist dem Auktionshaus schon lange eng verbunden.
„Ich habe in den 80er Jahren während meines Studiums der Kunstgeschichte ein Praktikum bei Ketterer Kunst gemacht, damals noch bei Roberts Vater. Zu dieser Zeit war das Unternehmen noch in der Münchner Innenstadt beheimatet. Ketterer Kunst war schon immer sehr innovativ und man ist dann von der City etwas weiter ins Umland, nach München-Riem, gezogen. Für die Münchner war das zunächst ungewohnt: ‚Was, so weit draußen?‘, wurde zunächst gesagt, aber es war zweifellos der richtige Move. Die Ketterers haben dort eine architektonische Kultstätte geschaffen.‘
Für die Kunsthistorikerin ist die neue Niederlassung in Köln zweifellos der richtige Schritt. Im Rheinland gibt es viele Kunstsammler und es gibt großartige Museen sowie die renommierte Art Cologne.
Bei der exklusiven Vorbesichtigung gab es als Highlight das Werk „Mädchen mit Zopf“ von Alexej von Jawlensky zu sehen: Dieses expressionistische Meisterwerk aus dem Jahr 1910 kommt am 9. Juni bei der Frühjahrsauktion mit einem Schätzpreis von 3,5 bis 4,5 Millionen Euro zum Aufruf!
Weitere Höhepunkte: Gerhard Richters „Teyde-Landschaft“ aus dem Jahr 1971 – ein Meisterwerk, welches auf 800.000 Euro bis 1,2 Mio. Euro geschätzt wird. Außerdem Max Pechsteins „Die Ruhende“ aus dem Jahr 1911: Dieses im Millionenbereich taxierte Meisterwerk war über Jahrzehnte in der Sammlung der Nationalgalerie in Berlin.
Für Begeisterung sorgten zudem Franz Marcs „Grünes Pferd“ aus dem Jahr 1912 – eine Vorstudie zu diesem Werk (Schätzpreis: 600.000 bis 800.000 Euro) befindet sich im berühmten Guggenheim Museum in New York – und Max Liebermanns „Große Seestraße in Wannsee“ aus dem Jahr 1925.
Köln ist zentraler Ort des Kunsthandels
Darüber hinaus wurden Werke aus Post War und zeitgenössische Kunst gezeigt. Zum Beispiel Konrad Klaphecks „Lolita“, George Condos „The life we love“ oder Sean Scullys „Samar“. Werke u.a. von Ernst-Ludwig Kirchner, Otto Mueller, Louis Soutter und Martin Kippenberger. Außerdem internationale Maler wie Sean Scully, Louis Soutter, Cindy Sherman und Ernst Wilhelm Nay.
Highlights der Frühjahrsauktion in München
„Mit der Eröffnung unserer neuen Räumlichkeiten präsentieren wir heute gleichzeitig exklusiv die Highlights unserer Frühjahrsauktion, die am 9. und 10. Juni in München stattfindet,“ freute sich Dr. Sebastian Neusser. Er ist bereits seit 2021 als Senior Director bei „Ketterer Kunst“, um den Ausbau des internationalen Marktes vom Standort Köln aus voranzutreiben.
„Das Rheinland ist schon seit den 60er Jahren ein zentraler Ort des deutschen Kunsthandel,“ erklärte er. „International relevante Galerien, Museen und Sammler in der Region haben Köln zu diesem gemacht. Auch die „Art Cologne“ hat mit ihrer Strahlkraft dazu beigetragen. Deshalb haben wir nun unsere Präsenz im Rheinland verstärkt. Wir sind bereits seit vielen Jahren in der Region vertreten, aber jetzt haben wir endlich eine richtige Dependance mit repräsentativen Galerieräumen.“
Kunst, Kunsthandel und der Nachwuchs
In den frisch renovierten Räumlichkeiten werden u.a. ein regelmäßige hochkarätige Ausstellungsprogramme gezeigt. Zudem wird es Einblicke in Privat- und Firmensammlungen, mit denen das Auktionshaus enge Kontakte pflegt, geben.
Auch der Kunst-Nachwuchs steht im Fokus. „Im Oktober zeigen wir die nominierten Arbeiten von Meisterschülern der Abschlussklassen an deutschen Kunsthochschulen 2022/23, die sich für den erstmals ausgelobten und mit 10.000 Euro dotierten „Ketterer Kunst-Masterclass-Preis“ beworben haben“, so Robert Ketterer. Er leitet das Familienunternehmen mit Hauptsitz in München.
Außerdem unter den Gästen: Kunstkritiker Mario-Andreas von Lüttichau (Wissenschaftlicher Berater Ketterer Kunst). Anwalt und Kunstsammler Prof. Dr. Rainer Jacobs. Mediziner, Kunstsammler und Kunstmäzen Prof. Dr. Dr. Thomas Olbricht („Sammlung Olbricht“). Kunstsammlerin Nicola Bscher, Galerist Christian Nagel. Galerist Philipp von Rosen mit Frau Prof. Valeska von Rosen, uvm.
Text: Andrea Vodermayr