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Murnau setzt auf kunstaffine Feinschmecker

Eine Hommage an „Kunstweiber“ der Vergangenheit präsentieren uns heuer die Staffelseewirte bei ihrem aktuellen Kunst-Kulinarik-Projekt!. Denn während sich die Wirte beim Zubereiten und Anrichten ihrer Speisen sich gegenseitig überbieten, nutzen Maler, Bildhauer und Fotografen aus Murnau und Umgebung die Gasthöfe und Restaurants als außergewöhnliche Ausstellungsräume. Das Besondere am „Kunstwirte-Projekt 2019“: Alle Werke, welche die Wände oder Gärten der acht teilnehmenden Gasthäuser schmücken, haben ausschließlich Frauen geschaffen.

Was will uns das Werk sagen? Antworten liefern die Künstlerinnen in Murnau. Foto: Kirsten Luna Sonnemann
Was will uns das Werk sagen? Antworten liefern die Künstlerinnen höchstpersönlich. Foto: Kirsten Luna Sonnemann

Die Fokussierung auf Murnaus lebende „Kunstweiber“ geschieht in Hommage an Frauen wie Gabriele Münter, Marianne Werefkin oder Maria Marc, die Anfang des 20. Jahrhunderts maßgeblich zur Entstehung des Blauen Reiters und des deutschen Expressionismus beigetragen haben. Höhepunkte des Gemeinschaftsprojekts sind wieder die „KunstKulinarischen Reisen“. An insgesamt zehn Abenden stehen fünf Locations, fünf Gänge sowie fünf Werke auf dem Programm. Und die „Kunstweiber“ Rede und Antwort.

An jedem ersten und zweiten Freitagabend im Monat werden in diesem Sommer kunstliebende Gourmets am Murnauer „KuHaus“ einen kleinen Bus besteigen. Die Reise durch den idyllischen Markt und seine Umgebung wird eine etwa fünfeinhalbstündige Geschmacksreise. Pro Station wird man von der Vorspeise bis zum Dessert inklusive passender Weinbegleitung je einen Gang genießen. On top gibt es die ausgestellte Kunst. Die erste kunstkulinarische Station, das „KuHaus“, ist indes Galerie, Werkraum und Projektschmiede von Fotografin und Malerin Kirsten Luna Sonnemann und von Metallbildhauer und Objektkünstler Marc Völker. Beide sind seit 2017, dem Gründungsjahr der „Kunstwirte“, mit an Bord.

Kuratierte Kunst bei den Staffelseewirten

Völker hat erneut die Auswahl der Künstler übernommen. Dabei hat er akribisch überlegt, bei welchem der Staffelseewirte die jeweiligen Arbeiten am besten zur Geltung kommen könnten. Die Staffelseewirte, zu denen das Seerestaurant Alpenblick in Uffing oder das urige, am Rande des Murnuer Moos‘ gelegene „Bischoff’s Ähndl“ zählen, sind seit 2007 ein eingetragener Verein. Dieser hat sich der Regionalität, Saisonalität und Qualität verschrieben. Die Staffelseewirte vertrauen Marc. „Der weiß am besten, wer zu wem passt“, sagt Barbara Gilg vom Gasthof Griesbräu. Bei ihr sieht Völker die humorvollen Keramiken und Bilder der Autodidaktin Helga Hoppe am besten untergebracht. „Ich bin schon ganz gespannt auf Frau Hoppe und ihre Werke“, erklärt Gilg, die den „KunstKulinarik-Reisenden“ ihrerseits den fantasievollen Zwischengang „Himbeer-Bier-Süppchen mit Espuma“ kredenzen wird.

Die Grundidee der „Kunstwirte“, die Symbiose von Kunst an den Wänden und Kunst auf den Tellern, hat die Wirtin inzwischen als Ganzjahreskonzept übernommen. ‚Wir und einige andere Gastwirte stellen unsere Räumlichkeiten auch nach Projektende den vielen unterschiedlichen Künstlern der Gegend als Ausstellungsfläche zur Verfügung‘, sagt Gilg. Die Win-Win-Situation sei einfach zu gut, um sie nicht dauerhaft zu nutzen. Organisator Marc Völker hatte indes die Qual der Wahl. Er sagt: „Von Künstlerseite war das Interesse wieder enorm.“ Die Entscheidung, sich ausschließlich auf Künstlerinnen zu konzentrieren, hatte etwas Pragmatisches.

Murnau und die Kunst

„Aber natürlich macht sie auch inhaltlich Sinn“, betont der Stahlkünstler. So sei nicht nur der Anteil der Frauen unter den zeitgenössischen Kunstschaffenden in Murnau sehr groß, sondern auch die kunsthistorische Bedeutung, die Frauen für den Staffelseeort im 20. Jahrhundert hatten. „Künstlerinnen wie Gabriele Münter, Marianne Werefkin und Maria Marc haben die Entstehung der Künstlergruppe Blauer Reiter sowie des deutschen Expressionismus maßgeblich mitbestimmt und international bekannt gemacht. Ohne damals je wirklich aus dem Schatten ihrer männlichen Kollegen heraustreten zu können“, erklärt Völker.

Ihnen zu Ehren stellt Murnau nun exklusiv die Frauen ins Rampenlicht. Und mit ihnen ihre ausgefallenen Arbeiten, die von „wilden Grafiken“ über mystische Pferdefiguren bis zu expressionistischen Abbildern des Blauen Landes reichen. Wer am späten Freitagabend am KuHaus wieder aus dem Bus steigt, wird vor seinem inneren Auge mannigfaltige Impressionen weiblicher Kunst haben. Und im Gaumen noch den Abgang eines feinen Aprikosenbisquits.

Termine für die „KunstKulinarische Reisen“ in Murnau

– 3. und 10. Mai
– 7. und 14. Juni
– 5. und 12. Juli
– 2. und 9. August
– 6. und 13. September
Start und Endpunkt: KuHaus am Burggraben 47
– Dauer: 17.30 Uhr bis circa 23 Uhr
– Kosten: 125 Euro pro Person, Pärchen zahlen 230 Euro
– Reservierung bei der Tourist Information Murnau bis zum Montag zuvor, Tel.: 08841/6141-0

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