Die Pinakothek der Moderne mit den vier unabhängigen Museen für Architektur, Design, moderne Kunst und Graphische Kunst ist eines der beliebtesten und meistbesuchten Museen Münchens. Von Februar bis September 2013 wird die Pinakothek umgebaut. Jenseits der klassischen Ausstellung kann man dann im temporören Ausstellungsbau – genannt SCHAUSTELLE – ein Sonderprogramm anschauen, welches von den vier Museen extra entwickelt wurde. Man darf sich auf Ausstellungen, Workshops, Vorträge, Film und Video freuen.
Der Tatsache, dass dem Haus wegen Sanierungsarbeiten von Februar bis September 2013 die Schließung bevorsteht, treten die vier Museen auf Initiative der Stiftung Pinakothek der Moderne und mit deren finanzieller Unterstützung mit einem Experiment gegenüber: Während der Zeit der Schließung wird die ‚Schaustelle‘, ein temporärer Ausstellungsbau im Südosten der Pinakothek der Moderne, errichtet werden.
Im Erdgeschoss der ‚Schaustelle‚ wird es einen großen, frei bespielbaren Ausstellungsbereich für die unterschiedlichen Präsentationen der vier Sammlungen geben. Das offene Raumgerüst im Außenbereich ist als Projektions- und damit als weitere Ausstellungsfläche vorgesehen. Ein räumliches Gitter, das man durchgehen kann und das dabei immer wieder neue Blicke auf die Stadt mit den Inhalten der Sammlungen ermöglicht. Begleit- und Abendveranstaltungen, multimediale Projektionen im Außenbereich und eine Aussichtsplattform zur Innenstadt eröffnen neue Blickwinkel und Perspektiven in und auf das Kunstareal.
Auch andere Münchner Museen fangen die Schließung der Pinakothek auf: So wird beispielsweise die Sammlung Moderne Kunst der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Performances und Medienkunst zeigen. Die Staatliche Graphische Sammlung München macht das ‚Originalwerk‘ im Kontext digitalisierter Bildwelten zum Thema. Die Neue Sammlung – The International Design Museum Munich – wird Design im Kontext zeitgenössischer Entwicklungen präsentieren.
Als Vorlage für die SCHAUSTELLE diente das Raumkonzept ‚Aus.Gestell‘ von J. Mayer H. Architekten (Berlin) ein System für einen multimedialen, experimentellen Ausstellungsbau, welches für München angepasst werden musste. ‚Die Produktion von kulturellen Ereignissen steht im Mittelpunkt der temporären Plattform. Dieser Haltung entspricht auch der Habitus des einfachen Stahlgerüstbaus, der bespielbare Innen- und Außenfläche ist – und keine Architektur-Ikone. Die Schaustelle wird eine große Anziehungskraft auf die Stadt und deren Bewohner entwickeln‘, ist sich Prof. Dr. Andres Lepik sicher, welcher seit Oktober 2012 Direktor des Architekturmuseums der TU München in der Pinakothek der Moderne ist.