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Zwischen Tradition und Fortschritt: Münchens Wirtschaftswachstum im Technologie-Zeitalter

München war eigentlich schon immer ein Business-Magnet für viele Unternehmen. Als Siemens 1874 seinen Sitz von Berlin nach München verlegte, wurde ein besseres Verkehrsnetz und eine Lebensqualität für Mitarbeiter als Umzugsgrund angeführt. Wirtschaftswachstum wird natürlich von einer Vielzahl von Einflussgrößen beeinflusst, die sich auf makroökonomischer Ebene abspielen. Die interessantesten Fakten dazu haben wir in diesen Artikel zusammengefasst.

München als Hauptstadt von Bayern
Vor dem Hotel Bayerischer Hof steht eine sechs Meter hohe Aluminium-Skulptur vom bayerischen Staatsmann Maximilian Joseph Graf von Montgelas (1759 –1838). Er gilt als Schöpfer des neuen Bayern. Zur Abkürzung seines Arbeitsweges hatte er sich in Bogenhausen eigens eine Brücke über die Isar bauen lassen.

München als Wirtschaftsstandort für viele Unternehmen wichtig

Wer an große Technologieunternehmen und Konzerne mit großem Wirtschaftswachstum denkt, hat womöglich zunächst US-amerikanische Unternehmen im Sinn, die beispielsweise im US Tech 100 gelistet sind. München als Hauptstadt von Bayern gilt als bester Wirtschaftsstandort in Deutschland, was US-Firmen wie Google, Microsoft hier längst ihre Zelte aufschlagen ließ. Was bildet die Wirtschaft besser ab als ein Aktienindex? In den Deutschen Aktienindex – den sogenannten DAX – schaffen es nur die größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. In Bayern gibt es insgesamt neun Unternehmen, die dieses Kriterium erfüllen. In München sind davon ganze sechs Firmen ansässig. Keine andere deutsche Großstadt kann so viele DAX-Unternehmen aufweisen.

Dazu zählt unter anderem Siemens – eine Firma, die für technologischen Fortschritt steht. Zwar wurde das Unternehmen in Berlin gegründet, zog wegen des besseren Verkehrsnetzes, der höheren Lebensqualität und weiteren Gründen schon 1874 nach München. Bereits damals schaute man auf Lebensqualität der Mitarbeiter und Verkehrsnetz.

Doch nicht nur Unternehmen, die im DAX gelistet sind, haben ihren Sitz in München. Auch Unternehmen aus dem SDAX, dem MDAX und dem Tec-DAX gehören zu dem erfolgreichen Wirtschaftsstandort in Bayern. Sogar Unicorns haben sich in der Hauptstadt von Bayern angesiedelt.

Die UniCorns in der Hauptstadt von Bayern

Ein ‚Unicorn‘ ist eine Bezeichnung für ein privates Unternehmen, dessen Bewertung bei mindestens einer Milliarde US-Dollar liegt. Der Begriff wurde geprägt, weil solche Unternehmen auf dem Markt relativ selten sind, genauso wie Einhörner in der Fantasiewelt. Es handelt sich also um Start-ups, die innerhalb kurzer Zeit einen außergewöhnlich hohen Marktwert erreicht haben. Eins dieser Münchner Unternehmen ist zum Beispiel FlixMobility, welches hinter FlixBus und FlixTrain steht und 2021 sogar die legendäre US-Marke Greyhound übernommen hat.

Was München ebenfalls auf ein großes Wirtschaftswachstum auslegt, sind bedeutende Forschungsinstitute sowie exzellente Universitäten und Hochschulen, wie die Technische Universität München.

Künstler Hermann Hahn (1868-1945) schuf die Bronzeplastik 'Der Rosselenker' in der Arcisstraße - gegenüber der Technischen Universität
Künstler Hermann Hahn (1868-1945) schuf die Bronzeplastik ‚Der Rosselenker‘ in der Arcisstraße – gegenüber der Technischen Universität, welche 1928 hier aufgestellt wurde.

Wirtschaftsförderung ‚befeuert‘ Wirtschaftswachstum

An Fachkräften mangelt es in der bayerischen Hauptstadt kaum. Besonders Fachkräfte mit MINT-Qualifikationen sind in München tätig. So kann auch die Technologiebranche immer weiter vorangetrieben werden.

Die zahlreichen Technologiehubs und Wirtschaftsförderungseinrichtungen unterstützen das ganze Umfeld. So stehen beispielsweise das Bavarian IT Cluster, BioM Biotech Cluster in Martinsried sowie das Gate Garchinger Technologie- und Gründerzentrum für die technologische Entwicklung und sind Bausteine für Erfolg auch in der Zukunft.

Weitere Wirtschaftswachstums-Einflussgrößen

München besticht als Stadt mit ihrer zentralen Lage in Europa und einer leistungsfähigen Infrastruktur. Da der Münchner Flughafen weltweit rund 210 Ziele bedient, gilt er als internationales Drehkreuz. Mit dem ‚alten‘ Flughafen Riem hätte man dies nie erreichen können, obwohl sich sehr viele Einwohner gegen den Neubau des MUC Airport im Erdinger Moos erst einmal quer gestellt hatten. In der Rückschau hätte man mit München Riem die 12 Millionen Fluggäste im Jahre 1992 nicht schaffen können.

Ähnlich zukunftsweisend ist das Projekt des neuen Hauptbahnhofes Münchens, welcher derzeit zum größten und modernsten Bahnhof Europas umgebaut wird. Aktuell sind es rund 450.000 Reisende am Tag sowie 220 Fernzüge und 250 Regionalzüge. Das Streckennetz ist dicht gesteckt und bedarfsgerecht ausgebaut. München ist eine zentrale Transportdrehscheibe in alle Richtungen: sei das Mittel-, Ost- oder Südosteuropa. Nach Bauende (derzeit 2035 anvisiert!) sollen 850.000 Reisende täglich hier ein- und ausgehen.

40 Meter tief wird das neue Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs München gehen, welches vom Münchner Architekturbüro Auer Weber konzipiert wurde. Jetzt ist alles eine große Baustelle.
40 Meter tief wird das neue Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs München gehen, welches vom Münchner Architekturbüro Auer Weber konzipiert wurde, welche Entwürfe vom neuen Münchner Hauptbahnhof hier online zeigen! Jetzt ist alles eine riesengroße Baustelle.

Kaufkraft in München – Nicht zu unterschätzen

Ein weiteres Kriterium, das Aufschluss darüber gibt, wie erfolgreich eine Stadt ist, ist die Kaufkraft. Auch hier muss sich die bayerische Hauptstadt München keineswegs verstecken. Im Gegenteil: Als die Stadt Deutschlands mit der höchsten Kaufkraft ist München anderen Städten um einiges voraus.

Im Jahr 2019 lag die durchschnittliche Kaufkraft bei 26.884 Euro pro Einwohner. Dieser Wert liegt über dem deutschen Durchschnitt. Gründe dafür sind die außerordentlich gute Beschäftigungssituation und das hohe Gehalts- und Lohnniveau in München.

Vor allem im Bereich Konsum erweist sich die Kaufkraft als äußerst attraktiv. Eine unausweichliche Begleiterscheinung davon ist somit das Luxussegment. Und auch die Miet- und Immobilienpreise schießen in München in die Höhe. Das hat zur Folge, dass das Preisniveau und die Lebenshaltungskosten steigen. Und das schmälert wiederum die Kaufkraft.

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