<Berlin> (cat). Kurz vor der Premiere von Til Schweiger neuen Films ‚Kokowääh‘ im Sony Center am Potsdamer Platz erreichte ihn die Nachricht vom Tod seines Freundes und Mentors Bernd Eichinger.

Schweiger: ‚Wir haben kurz überlegt, ob wir alles absagen, wir haben die Nachricht gerade erhalten, als wir mit Champagner ein bisschen feiern und anstoßen wollten. Ich würde abbrechen, wenn es Bernd wieder lebendig machen würde.‘
Till Schweiger war mit Eichingers Co-Produktion ‚Manta Manta‘ berühmt geworden. Schauspieler Otto Sander erfuhr die schlimme Nachricht erst auf dem roten Teppich. Er war mit Eichinger befreundet. ‚Scheiße ist das. Wir hatten noch viel vor miteinander‘, sagte Sander, dann kamen die Tränen. Auch das Schauspieler- und Musiker-Paar Jan Josef Liefers und Anna Loos zeigten sich tief betroffen – zwar posierten sie brav für die Fotografen, gingen aufgrund der traurigen Nachricht aber stumm ins Kino.
Seit seinem großen Durchbruch mit ‚Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo‘ im Jahr 1979 produzierte Eichinger Dutzende Filme, die vielfach auch internationale Erfolge waren. Spätestens 1984 wurde er mit der Michael-Ende-Verfilmung ‚Die unendliche Geschichte‘ (Regie: Wolfgang Petersen) zu einer internationalen Größe im Filmgeschäft. Seinen letzten großen Erfolg feierte er mit ‚Der Baader Meinhof Komplex‘, in den Jahren zuvor waren seine Produktionen ‚Das Parfum‘, ‚Elementarteilchen‘ und ‚Der Untergang‘ in den Kinos zu sehen. Der von ihm produzierte Film ‚Nirgendwo in Afrika‘ gewann 2003 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Im vergangenen Jahr erhielt Eichinger die Ehrenauszeichnung beim Deutschen Filmpreis – ein wirklich Großer ist von uns gegangen.