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Wim Wenders erhält ‚Menschen in Europe Kunst-Award‘ – Laudatio hielt Iris Berben

„Du bezeichnest dich als Romantiker mit deutschem Herzen“, sagte Iris Berben in ihrer Laudatio über Wim Wenders. „Da passt Passau perfekt für diese Verleihung. Eine Stadt, in der sich drei Flüsse vereinigen.“ Berben übergab Wenders den MENSCHEN in EUROPA – Kunst Award für sein schöpferisches Wirken.

Iris Berben mit Verlegerin Angelika Diekmann und MiE Kunst Award Preisträger Wim Wenders. Fotocredit: Thomas Jäger
Iris Berben mit Verlegerin Angelika Diekmann und MiE Kunst Award Preisträger Wim Wenders. Fotocredit: Thomas Jäger

Zur Diskussionsrunde in Passau trafen Wim Wenders, der Fotograf Jim Rakete sowie die Kunsthistorikern und Geschäftsführerin der Wim Wenders-Stiftung, Laura Holtorf aufeinander. Unter der Moderation der Kulturjournalistin Tina Mendelsohn im Medienzentrum der Verlagsgruppe Passau philosophierte man über die Veränderungen in der Filmkultur und ein Europa im Wandel.

Wim Wenders präferierte Passau als Drehort

Als Wim Wenders das erste Mal nach Passau kam, habe er sich die Stadt anschauen wollen, weil er seinen Film „Im Laufe der Zeit“ hier enden lassen wollte, erzählte er. „Leider reichte das Geld nur bis Hof“, sagte Wenders. Der Film handelt von zwei Männern, die auf der Flucht vor sich selbst die deutsch-deutsche Grenze im Auto entlang fahren. So ein Film sei heute nicht mehr möglich.

„Ich habe damals eine halbe Seite Drehbuch geschrieben. Heute müssen es hundert sein. Das Produkt ist ja schon fertig, wenn es gemacht wird“, beklagte sich Wenders. Polaroid Fotos dieses ersten Passau werden jetzt in der Ausstellung gezeigt.

Die Zuhörer, unter denen prominente Gäste wie Musiker Hans-Jürgen Buchner (Haindling), Schauspieler Detlef Bothe, Sänger Patrick Lindner oder Staatsministerin a.D. Emilia Müller waren, folgten gebannt Wenders Ausführungen, dem man anmerkte, dass er sich mit guten Bekannten auf der Bühne wohl fühlte. Mit Jim Rakete habe er in Berlin sogar im selben Haus gewohnt. Der Song „Blueberry Hill“, den ein Jazztrio zu Veranstaltungsbeginn spielte, hätte auch gut in „Im Laufe der Zeit“ gepasst, meinte Wenders.

Kunst und Kultur müssen geschützt werden!

Wichtig sei es, Kunst und Kultur zu schützen. „Ich glaube, dass sonst Europas kulturelle Identität schwindet“, sagte Laura Holtorf. Jim Rakete kritisierte, dass man sich nicht genug auf Europas Kultur berufe: „Jedes Mal wenn ich in New York bin, schaue ich mir das Theaterprogramm an. Da ist nicht ein Zehntel los von dem in Berlin.“ Laura Holtorf fügte hinzu, dass Kunst und Kultur einen europäischen Dialog ermöglichen könnten, was auch der in London lebenden Moderatorin Mendelsohn am Herzen lag.

Kultur sei so wichtig. Gerade für junge Filmemacher, die Wim Wenders mit seiner Stiftung fördert – und auch für Schulkinder. „Wir leben hinterm Mond, dass wir Kindern den Umgang mit Filmen, Spielen und Kunst nicht lehren“, sagte Wenders.

„WATER WORKS“ heißt Wim Wenders‘ Fotoausstellung, deren Vernissage mit der Veranstaltung einher ging. Jim Rakete lobte die Fotos, weil sie „als deutlichen Gegenstand den toten Punkt“ zeigten. Bis 30. November werden die Fotografien im Passauer Medienzentrum in einer Ausstellung zu sehen sein. Für Iris Berben sind das Fotos, an denen man sich – genau wie an Wenders Filmen – nicht satt sehen könne.

Veranstaltungsreihe Menschen in Europa

Zum 23. Mal richtet Angelika Diekmann in diesem Jahr die Veranstaltungsreihe MENSCHEN in EUROPA im Medienzentrum der Verlagsgruppe Passau aus. Seit 1996 kommen in diesem Rahmen herausragende Persönlichkeiten in die Dreiflüssestadt, um über aktuelle wirtschaftliche, politische und kulturelle Themen zu diskutieren. Ziel der Gesprächs-und Diskussionsrunden ist es, das grenzübergreifende Verständnis und den Dialog der Kulturen zu fördern. Bisher waren unter anderem der Dalai Lama, Kofi Annan oder Schimon Peres zu Gast.

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