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Häusliche Pflege vor Altersheim: Nicht nur eine finanzielle Abwägung

Da wir statistisch gesehen stetig älter werden, steigt auch das Risiko, im Alter entsprechende Pflege zu benötigen. Trotz gesetzlicher Pflegeversicherung steigen die Eigenanteile, da auch die Pflege immer teurer wird. Gleichzeitig ist der Pflegesektor überlastet und ein Platz im Pflegeheim in Städten wie München sowieso schwer zu finden. Per se ist ein Altersheim in München teurer als ein Pflegeheim in Bayern. Ein Trend: Viele vertrauen bereits einer Betreuung und Pflegekraft aus Polen. Zudem erlaubt der Einsatz einer polnischen Pflegekraft, dass die Bedürftigen in ihrem gewohnten Umfeld verbleiben können. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu!

Häusliche Hilfer
Jeder benötigt in seinem Leben eine helfende Hand. Fotocredit: PeopleImages / Stock-Fotografie-ID:1389452512

Polnische Pflegekraft statt Pflegeheim

Polnische Pflegekräfte besitzen in der Regel keine medizinische Ausbildung. Sie nehmen den Angehörigen einer pflegebedürftigen Person allerdings eine Menge Arbeit ab, indem sie folgende Bereiche bei der Pflege abdecken:

  • Pflegerische Aufgaben: Dabei handelt es sich um Tätigkeiten wie An- und Auskleiden, die Unterstützung bei den Mahlzeiten und bei der Körperhygiene.
  • Hilfe im Haushalt: Pflegekräfte erledigen für ihre Schützlinge natürlich auch Tätigkeiten wie Kochen, Waschen, Putzen und Einkaufen.
  • Soziale Aufgaben: Pflegebedürftigen werden bei Freizeitaktivitäten wie Vorlesen, beim Spaziergang oder bei einem Café-Besuch begleitet.

Tätigkeiten aus dem Bereich der Krankenpflege wie ein Verbandswechsel, die Verabreichung von Spritzen oder das Zusammenstellen von Medikamenten können von ausländischen Pflegekräften, die keine entsprechende Qualifikation besitzen, nicht ausgeführt werden. Diese Arbeiten bleiben weiterhin einem ambulanten Pflegedienst vorbehalten.

Wie wird die Pflegekraft aus Osteuropa in der Regel untergebracht?

Üblicherweise wird die Zusammenarbeit mit einer polnischen Pflegekraft so gelöst, dass die Betreuerin während der Dauer ihres Aufenthaltes im gleichen Haus wie die Person wohnt, die sie betreut. In der Regel verweilt die polnische Pflegekraft mehrere Monate im Haushalt, bevor sie von einer Nachfolgerin abgelöst wird. Im Idealfall werden immer die gleichen Personen im halbjährigen Turnus eingesetzt.

Das hat für die pflegebedürftige Person den Vorteil, dass sie sich – trotz normalerweise hoher Fluktuation und Fachkräftemangel in der Pflege – nicht auf neue Gesichter einstellen muss und zwei feste Ansprechpartnerinnen hat.

Damit die polnische Pflegekraft ihren Aufgaben nachkommen kann, benötigt sie ein eigenes Zimmer, das mindestens mit einem Tisch, einem Stuhl, einem Bett und einem Schrank ausgestattet sein sollte. Eine WLAN-Verbindung sollte ebenfalls zur Standardausstattung gehören.

Verpflegung der selbst organisierten Pflegehilfe

Bei der Verpflegung der ausländischen Pflegekraft bedarf es einer individuellen Absprache. Gegenseitige Rücksichtnahme ist dabei das oberste Gebot. Es ist durchaus möglich, dass die Pflegekraft die Mahlzeiten gemeinsam mit den Angehörigen und der pflegebedürftigen Person einnimmt.

Ein wichtiger Grundsatz dabei ist jedoch, dass sich die Pflegekraft wohlfühlen sollte. Nur so kann sie sich mit ausreichendem Engagement und der notwendigen Fürsorge ihrem Schützling widmen. Unter Umständen sollte man der Pflegekraft ein gewisses Budget zugestehen, welches es ermöglicht, für sich selbst Lebensmittel einzukaufen.

Welche Kosten können anfallen?

Wie jeder Arbeitnehmer haben auch polnische Pflegekräfte in Deutschland einen Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn. Dabei sind Pfleger und Pflegerinnen, die über eine Agentur vermittelt werden, in der Regel etwas teurer als selbständige Pflegekräfte. Es bleibt jedoch zu bedenken, dass für diese dann eine zusätzliche Renten- und Krankenversicherung abgeschlossen werden müsste.

Weitere Unterschiede in der Vergütung bestehen, wenn die Pflegekraft fließend Deutsch versteht und spricht. Außerdem ist es üblich, dass die deutschen Arbeitgeber die Fahrtkosten zwischen dem Einsatzort und dem Wohnort im Ausland übernehmen. Die Ausgaben für freie Kost und Logis sollten in diese Kalkulation immer einbezogen werden.

Finanzierung einer polnischen Pflegekraft

Die Anstellung einer polnischen Pflegekraft wird von der Pflegekasse unterstützt. Auftraggeber können mit 316 Euro monatlich bei Pflegegrad 2 und mit bis zu 901 Euro monatlich bei Pflegegrad 5 rechnen. Zudem können bis zu 20 Prozent der Ausgaben steuerlich geltend gemacht werden.

Rechtliche Vorschriften

Bei der Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte kann deren Beschäftigungs- und Versicherungsstatus zum Problem werden. Es empfiehlt sich, auf der Vorlage der sogenannten A1-Bescheinigung zu bestehen. Nur so kann vermieden werden, dass die Pflegekraft schwarzarbeitet.

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