Auf schmalstem Raum im Stuttgarter Osten haben ‚Loweg Architekten‘ ein elegantes Büro- und Wohnhaus gebaut. Die schlanke Form ist dem Grundstück geschuldet: Die 420 Quadratmeter große Parzelle ist zehn Meter schmal. Auf der linken Grundstücksseite führt eine Treppe den Hang hinauf zum neun Meter höher gelegenen Hintergrundstück. Ein Objektbericht für ein schmales Stadthaus!
Stadthaus mit Büro und Wohnung
Die wahre Raffinesse des Hauses enthüllt sich erst bei näherer Betrachtung. Das straßenseitig durch die Garage verdeckte Erdgeschoss ragt rechts aus dem Turm heraus und schiebt sich nach hinten tief in den Hang. Dadurch ist die Bürofläche für die sechs Mitarbeiter mit rund 130 Quadratmetern ähnlich groß wie die gesamte Wohnfläche in den drei Obergeschossen.
Ein großzügig verglaster Dachgeschosserker auf der Südseite bietet freien Blick auf den zweieinhalb Kilometer entfernten Stuttgarter Fernsehturm. Der dreigeschossige Außenerker entlang des Treppenlaufs sorgt mit einem wandbündigen Einbauschrank für viel Stau- und Abstellfläche im Wohnbereich. Und das extensiv begrünte Satteldach wirkt nur von der Straße aus flach, steigt aber nach hinten zunächst leicht an und gibt zum Garten hin eine großzügige Dachterrasse frei.
Ein Ziegel für mehr Innenraum
Bei der Gebäudehülle setzten die Architekten neben Glas ganz auf gebrannten Ton. Das passt zur Nachbarschaft. Gegenüber stehen Villen mit historischer Ziegelfassade, rechts nebenan wurde 2016/2017 ein Mehrfamilienhaus mit heller Ziegelfassade errichtet.
Das Stadthaus behauptet sich in diesem Ambiente nicht nur durch seine schlanke Form, auch der dunkelbraun-anthrazitfarbene Wasserstrichziegel Eco-Brick Moana mit seiner partiell aufgerauten Oberfläche und den wasserstrich-typischen reliefartigen Faltungen trägt zum charakterstarken Auftritt bei. Und es ist der Ziegel, der mehr Wohnraum ermöglicht.
Der Ziegel ist nämlich rund 45 Millimeter schmaler als übliche Ziegel, das sorgt bei den vorgegebenen Außenmaßen für mehr Raum im Inneren. Darüber hinaus leistet der Ziegel einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Denn durch das schlanke Format verringert sich der CO2-Fußabdruck im Vergleich zu klassischen Vormauerziegeln. Hier sogar um 20 bis 30 Prozent pro Quadratmeter Fassade.
Das Stadthaus zeigt eindrucksvoll, dass man auch auf Mini-Grundstücken etwas einzigartiges bauen kann!