Bettenrid hat sich in den letzten 100 Jahren eine so bemerkenswerte Positionierung als Schlaf-Experte in München erarbeitet. Mit dem Onlineshop geht diese Expertise über die Landesgrenzen hinaus. Bettenrid hat in den letzten Jahren stark in den Umbau investiert, nicht zuletzt um das Profil als Schlaf-Spezialist zu schärfen und sich entsprechend zu positionieren. Diese Woche wurde der neue Bettenrid Flagship Store Theatinerstraße eröffnet. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer Robert Waloßek:
Bestes Fachgeschäft Europas noch chicer
Welche Maßnahmen waren Ihnen bei diesem Umbau besonders wichtig?
Robert Waloßek: ‚Uns ist es wichtig, im Sinne des letzten Unternehmers und Stifters Dr. Günther Rid zu handeln. Das bedeutet, viel in die Aufenthaltsqualität unserer Kundinnen und Kunden zu investieren. Gleichzeitig haben wir das hervorgehoben, was uns besonders macht als Spezialist für guten Schlaf: die sicher einmaligen Servicebereiche und die außergewöhnliche Sortimentskompetenz in einem modernen Ambiente mit Altbau-Chic.
Bei der Modernisierung arbeiten die beiden Töchterunternehmen der Rid Stiftung Hand in Hand: Die Grundbesitz- und Hausverwaltungsgesellschaft der Stiftung investiert in das Gebäude, Bettenrid in den Innenausbau und das Ambiente. Wir sind besonders stolz darauf, auch München damit ein Stück zu verschönern, denn unsere Stadt verliert immer mehr Münchner Traditionsunternehmen. Wir werden alles dafür tun, dass unser Unternehmen auch die nächsten 100 Jahre der Spezialist für guten Schlaf bleibt.‘
Welche Faktoren haben dazu beigetragen, dass Bettenrid über die letzten 100 Jahre hinweg eine so bemerkenswerte Positionierung als Schlaf-Experte aufbauen konnte?
Robert Waloßek: ‚Wir sehen uns als bestes Bettenfachgeschäft Europas und arbeiten ständig ander Verbesserung des Unternehmens, wiees die Gründerfamilie seit 1916 vorgelebt hat. Zu gutem Schlaf zählen viele Dinge.
Nummer 1 sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Ein Fachgeschäft braucht Schlafexperten, denn jeder schläft anders oder hat seine individuellen Wünsche. Wir haben ein wunderbares und vor allem kompetentes Team, die einen wesentlichen Teil unserer Einzigartigkeit ausmachen. Das Sortiment haben wir in den letzten Jahren weiter geschärft und den Schwerpunkt auf Marken gelegt, die nicht überall zu finden sind. Dazu gehören auch unsere Eigenmarken, die beispielsweise bei Bettwaren 80% des Sortiments ausmachen.
Wir kuratieren eine einzigartige Auswahl vieler verschiedener Artikel. Wir haben zahlreiche Services, die in vielen Geschäften nicht mehr zu finden sind: u.a. Waschservice und Füllstation für Bettwaren, Bettencheck zu Hause, Lieferung, Aufbau und Entsorgung beim Bettenkauf mit hauseigenem Team bis hin zum Probeschlafen für Schramm-Betten im Brauereigasthof Hotel Aying.
Honesty-Bar mit Blick auf die Theatinerstraße
Neu: Rosa’s Lounge – eine Honesty-Bar für unsere Kunden als kleine Hommage an Firmengründerin Rosa Zaininger, die mit Blick auf die Theatinerstraße zum Verweilen einlädt.
Außerdem gehen wir auf individuelle Wünsche ein – mit unserem Maßatelier für Spezialanfertigungen, einer kleinen Bettdeckenmanufaktur, Stickservice und vielem mehr. 30 % der bei uns verkauften Bettwäsche wird individuell nach Maß gefertigt.
Neu: der Personal Shopping Raum für maximale Privatsphäre in exklusivem Ambiente. Auch organisieren wir immer wieder Veranstaltungen zum Thema guter Schlaf wie die Schlaf- und Gesundheitswochen, die im Januar 2024 zum fünften Mal stattfinden. In den beiden Bettenrid Häusern bieten wir in der Zeit wieder ein vielseitiges Programm mit kostenlosen Vorträgen, Workshops erfahrener Mediziner, Gesundheitsexperten sowie Buchautoren zum Thema Schlaf an.
Was ist Ihre langfristige Vision mit Bettenrid?
Robert Waloßek: ‚Wichtigstes Ziel für uns ist die Customer Centricity oder zu Deutsch: den Kunden mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellen. Deswegen war es maßgebend, schon seit langer Zeit einen Online-Shop einzuführen, der heute gleichzeitig ein zusätzliches Schaufenster und eine eigene Filiale ist. Es gibt keine einseitige stationäre Sichtweise des Kunden mehr, Omni-Channel ist eine notwendige Voraussetzung für jeden Einzelhändler.
Auch Social Media ist Zugang für jüngere Kundengruppen, an denen wir in Zukunft verstärkt arbeiten werden. Wir werden künftig noch mehr Veranstaltungen zum Thema guten Schlaf anbieten und die Aufenthaltsqualität unserer Kundinnen und Kunden weiter erhöhen. Langfristige Visionen gibt es meiner Meinung nach nicht, denn dazu ist der Wandel im Augenblick zu stark. Wir werden uns weiterhin auf unsere Stärken konzentrieren, wie das seit über einem Jahrhundert der Fall ist. Wichtig ist für uns, wachsam gegenüber neuen Kundenwünschen oder verändertem Kaufverhalten zu bleiben. Denn wer seine Zielgruppe aus den Augen verliert, nach seinem eigenen Geschmack einkauft oder handelt, ist in der Vergangenheit gescheitert und wird auch zukünftig scheitern.‘
Der Markt rund um Schlafgesundheit erreicht in den nächsten Jahren die gleiche Relevanz wie der Ernährungs- und Fitnessmarkt. Wie sehen Sie persönlich die Zukunft des Schlafs?
Robert Waloßek: ‚Alles hängt sehr eng miteinander zusammen: Fitness und Bewegung, Stressreduktion, eine ausgewogene Ernährung, Work-Life-Balance und gesunder Schlaf zahlen alle auf die Gesundheit und damit auch auf Leistungsfähigkeit ein.
Ein guter Schlaf ist die Grundlage für Wohlbefinden und Ausgeglichenheit. Wie überall gilt, die Routine macht es aus: ein regelmäßiger, gut strukturierter Tagesablauf sowie feste Schlafenszeiten. Der Schlaf wird meiner Meinung nach in Zukunft eine noch viel größere Rolle spielen. Nicht nur bei der immer älter werdenden Gesellschaft, die mit Schlafproblemen zu kämpfen hat. Auch Jüngere legen immer mehr Wert auf Schlafhygiene und guten Schlaf. Jeder ist individuell und entwickelt seine eigenen Gewohnheiten, um Geist und Körper bestens auf die Nachtruhe einzustimmen, jeder schläft anders. Deswegen werden wir uns hier weiter spezialisieren und vielmehr rund um das Thema guten Schlaf anbieten. Die große Nachfrage nach unseren meist ausgebuchten Veranstaltungen während unserer vor fünf Jahren ins Leben gerufenen Veranstaltungsserie „Schlaf-und Gesundheitswochen“ zeigt uns dies.‘
Rückblickend gesehen: die Vision von Günther Rid als Gründer der Rid Stiftung war es mit Bettenrid, einem bekannten Fachgeschäft die Existenz des mittelständischen Einzelhandels zu sichern – auch als Beitrag zum Erhalt der Vielfalt der Stadtkultur und der Wirtschaftsstruktur.
Wie setzen Sie das „Erbe“ fort?
Robert Waloßek: ‚In dem wir genau das fortführen, was Dr. Günther Rid, seine Mutter Hedwig Rid und seine Großmutter Rosa Zaininger gemacht haben: Als Spezialist für guten Schlaf die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hochwertige Waren und das beste Ambiente für unsere Kunden zu bieten. Dafür haben wir in den letzten Jahren sehr viel getan. Das sieht man hier in unserem neuen Flagship Store Theatinerstraße.
Das Erbe wird von allen Teilen der Rid Stiftung fortgeführt: Auch die zweite Tochter der Stiftung, die sich um die stiftungseigenen Immobilien kümmert, hält jedes Objekt auf dem neuesten Stand. Und unsere Eigentümerin, die Rid Stiftung, unterstützt auf einzigartige Weise mittelständische bayrische Unternehmen mit kostenlosen Coachings, Fortbildungen und individueller Betreuung. Ganz im Sinne des Stifters Dr. Günther Rid.
Wichtig ist es uns, am Puls der Zeit zu bleiben. Viele Traditionsunternehmen in München haben das leider nicht geschafft und sind aus dem Stadtbild verschwunden. Und somit ging auch ein Stück Einzigartigkeit und Unvergleichbarkeit Münchens verloren.‘
Welchen Einfluss hat der Wandel der Innenstädte auf den Einzelhandel?
Robert Waloßek: ‚Die Gesellschaft, aber auch die Innenstädte sind im Umbruch. Auch unsere Stadt verliert immer mehr Münchner Traditionsunternehmen. Das Einkaufsverhalten hat sich stark gewandelt und das Bild in den Innenstädten wird sich weiter stark verändern. Was man momentan beobachten kann: immer mehr Büroarbeitsplätze von großen Unternehmen oder Institutionen, befinden sich zunehmend wieder in der Fußgängerzone, wodurch auch der Handel des täglichen Bedarfs wiederverstärkt aus den Randbezirken in die Innenstadt zurückkehren wird. Diese Veränderungen betreffen alle Stakeholder einer Stadt. Deswegen engagiere ich mich persönlich auch bei CityPartner München e.V., um mit allen Verantwortlichen im aktiven Austausch zu sein und gemeinsam neue Projekte anzuschieben und bestehende voranzutreiben. Ein Beispiel: die Aufenthaltsqualität in der Münchener Innenstadt sollte weiterverbessert werden, um mit anderen europäischen Destinationen auch zukünftig mithalten zu können.‘