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Münchner Nacht-Club P 1 trifft auf E-Mobilität: Interview über Wertewandel

Der Nachtclub P1 im ‚Haus der Kunst‘ ist eine Institution in München und für viele Stars eine Art zweites Wohnzimmer. Seit Jahrzehnten geben sich Nachtschwärmer dort die Klinke in die Hand. Das Erfolgsgeheimnis? Immer mit der Zeit gehen und auf die Bedürfnisse der neuen Generation eingehen. Beim Talk im Rahmen der Interviewreihe „What’s next?“ des Elektroauto-Herstellers „Aiways“ aus Shanghai sprachen Sebastian Goller und Franz Rauch, die das P1 betreiben, über das Erfolgsgeheimnis des legendären Nachtclubs im Münchner Haus der Kunst. Im Talk mit Aiways-Geschäftsführer Dr. Alexander Klose (die Europazentrale befindet sich in München) unterhielt sich das Vater-Sohn-Duo vor allem über den Wertewandel der Generationen und über Zukunfts- und Mobilitätstrends.

Wertewandel in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens
Wertewandel in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Im Talk (v.l.n.r.): Sebastian Goller (li.), Dr. Alexander Klose (Aiways) und Franz Rauch (P1) vor dem neuen SUV U5 von Aiways.

Was macht die Marke P1 seit Jahrzehnten so erfolgreich?

Franz Rauch: „In zu sein ist eine momentane Erscheinung, der Beste zu sein ist eine Kunst – so hat es Alecco (Anmerkung: Erster Wirt des P1) schon 1968 treffend zusammengefasst. Und hinter diesem Spruch stehen wir auch heute noch. Denn wir haben uns zwar immer wieder neu erfunden, mit neuen Konzepten und aufwändigen Umbauten, doch im Kern sind wir uns immer treu geblieben. Es ändert sich nicht nur der Mode- und der Musikgeschmack, auch die Wünsche und Träume der Menschen ändern sich. Und da geht es gar nicht nur um die Ausgehgewohnheiten, das Auto ist da noch ein viel besseres und viel alltäglicheres Beispiel. Mit 18 Jahren habe ich nicht nur schon den Führerschein in der Tasche gehabt, ich musste auch sofort ein Auto haben. Man hat all sein Geld in den motorisierten Untersatz gesteckt, Hauptsache, er machte etwas her. Das ist heute völlig anders.“

Sebastian Goller: „Tatsächlich müsste ich überlegen, wo mein Auto gerade geparkt ist. Ich fahre es echt nur selten, in der Stadt sowieso gar nicht und wenn, dann nur, um mit Freunden irgendwo hinzukommen oder einen größeren Einkauf zu erledigen.“

Dr. Alexander Klose: „Sebastian, Du wärst also der perfekte Kunde für einen Mobilitätsdienstleister. Ein Auto zu besitzen ist heute vor allem in der Stadt für viele Menschen kein erstrebenswertes Ziel mehr. Mobilität hingegen wird weiter im gleichen Maße benötigt. Das sehen wir als Hersteller uns natürlich sehr genau an, um dann das beste Produkt anbieten zu können. Denn in unserer Branche muss man natürlich auch auf Trends reagieren. Doch allein die Entwicklungszyklen eines Autos – früher dauerte so etwas fünf Jahre und länger – nötigen uns sehr viel Voraussicht ab.“

Wie reagiert man am besten auf Trends und neue Bedürfnisse, dem Wertewandel?

Sebastian Goller: „Man muss die Generationen verstehen. Und damit meine ich nicht nur den persönlichen Geschmack, sondern das, was eine ganze Generation ausmacht. Wir kennen die Buchstaben heute alle: Gen X, Gen Y, Gen Z, Millenials, Boomer. Doch hinter diesen Schlagworten stecken vor allem konkrete Ideale und Bedürfnisse. Es bringt also nichts, an einem Konzept festzuhalten, nur weil es gut war, sondern man muss am Puls der Zeit bleiben, um auch in Zukunft vorne zu sein.“

Dr. Alexander Klose: „Das Beispiel mit deinem eigenen Auto ist ein sehr guter Vergleich. Wo früher Dinge wie Leistung, Hubraum und Beschleunigung in der Entwicklung und der Vermarktung eines Autos eine große Rolle gespielt haben, sind die Interessen heute gänzlich andere. Wir haben uns deshalb ganz bewusst für ein praktisches Familienauto mit dem Aiways U5 SUV entschieden. Er bietet viel Platz, bringt eine umfassende Ausstattung und state-of-the-art-Assistenzsysteme mit und bietet damit ein perfektes Einstiegspaket in die Elektromobilität. Zu einem konkurrenzlosen Preis. Denn das ist es, was unsere Kunden wünschen: Ein Auto ohne Schnickschnack.“

Was unterscheidet die Automarke Aiways von der Konkurrenz?

Dr. Alexander Klose: „Sicher der Verzicht auf Unnötiges und die Konzentration auf das Wesentliche. Platzangebot und Preis habe ich schon angesprochen, es sind aber auch Details, wie etwa der Verzicht auf ein eigenes Navigationssystem. Das spart auf der einen Seite nicht nur Millionen in der Entwicklung, es macht dem Kunden auf der anderen Seite auch die Bedienung einfacher. Er nutzt das Auto genau wie sein Smartphone und ist immer auf dem neuesten Stand der Technik.“

Franz Rauch: „Ein spannender Ansatz. Man muss auch ehrlich zu sich selbst sein: Google war nicht die erste Suchmaschine und Apple hat das Handy nicht erfunden. Aber sie haben eine Idee weitergedacht und erfolgreich gemacht. So haben wir das P1 auch durch die Jahrzehnte geführt. Alles begann mit der Idee, einen Club im Stil der Bars in New York aufzumachen, mit Motto-Partys, Stars und eben diesem einzigartigen Ambiente. Wir waren damit international nicht die ersten, aber die ersten in Deutschland.“

Sebastian Goller: „Und auf diesem Fundament haben wir unsere Idee vom perfekten Club immer wieder neu gedacht. Noch heute sind wir der Club für Jedermann, denn es ist genau diese Mischung, die den Reiz ausmacht. Im P1 ist jeder willkommen und diese Diversität ist Teil unseres nachhaltigen Erfolges, denn der Stammgast kann hier genauso gut feiern wie der Tourist, der nur eine Nacht in München bleibt. “

Wie leiten sich daraus Ideen für die Zukunft ab?

Franz Rauch: „Die letzten zwei Jahre waren für uns im Gastronomie- und Eventbereich sicher sehr speziell. Mit klassischen Business-Plänen wäre man nicht weit gekommen. Unser Vorteil ist, dass wir unsere Zielgruppe sehr gut kennen und dadurch auch neue Wege gehen konnten. Etwa das Terrassen-Geschäft schon zum Nachmittag. Es war eine neue Idee und ein voller Erfolg. Es sind Dinge wie diese frischen Konzepte, die dich als Marke festigen und weiterbringen.“

Sebastian Goller: „Auch Dinge wie unsere Lifestyle-Kollektion und geplante Kooperationen sind Themen für die Zukunft, die unsere Marke P1 festigen und ausbauen. Selbst vermeintlich kleine Änderungen, wie die kontaktlose Zahlungsmöglichkeit im Club sind Themen, die dem Nutzerverhalten unserer Kunden Rechnung tragen. Wir wollen auch hier in Zukunft weiterführend sein und beobachten deshalb auch die digitalen Entwicklungen sehr genau.“

Dr. Alexander Klose: „Für uns gilt das genauso, mehr noch, unser Kunde von morgen ist heute vielleicht erst 13 oder 14 Jahre alt. Wenn wir ihm heute einen positiven Erstkontakt mit unserer Marke bieten können, dann ist die Chance groß, dass er auch in Zukunft eines unserer Produkte wählt. Gerade deshalb war es uns wichtig, mit dem Aiways U5 SUV ein tolles Familienauto auf die Räder zu stellen.“ Viele deutsche Auto-Journalisten bezeichnen Aiways als ‚harte‘ Konkurrenz für VW.

Text: Andrea Vodermayr

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