Die coronabedingten Einschränkungen seit Mitte März und Absagen zahlreicher Kulturveranstaltungen bringen Spielorte und Akteure in existenzielle Schwierigkeiten. Mit einer Lichtaktion will der Bereich Veranstaltungstechnik jetzt ein Zeichen setzen: In der deutschlandweiten „Night of Light“ am 22. Juni ab 22 Uhr werden auch in München verschiedene Veranstaltungsorte rot leuchten, darunter der Gasteig, das Münchner Stadtmuseum, die Schauburg, die Pasinger Fabrik und das Kulturzentrum Giesinger Bahnhof. Auch der Olympiaturm leuchtete rot. Oder die Arena von Schloss Kaltenberg oder Schloss Tüssling! Die Lichtaktion beginnt mit Einbruch der Dämmerung und dauert bis frühmorgens!
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„Münchens Strahlkraft speist sich nicht zuletzt aus seinem vielfältigen kulturellen Angebot. Dieses ist jedoch in großer Gefahr – wie kaum ein anderer Bereich musste und muss die Kultur aufgrund der Pandemie große Einbußen hinnehmen. Mit unserer Teilnahme an der Night Of Light setzen wir ein Zeichen der Solidarität mit existenziell bedrohten kulturellen Institutionen und Künstlern und zeigen: Wir sind da, wir wollen Kultur machen und es ist dank fundierter Hygienekonzepte auch möglich“, sagt Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner.
Überall in Deutschland werden daher am Montag ab 22 Uhr zahlreiche Veranstaltungslocations in rotes Licht getaucht.
Hintergrund zur Night of Light
Seit Mitte März macht die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr. Anders als im produzierenden Gewerbe können weggefallene Umsätze nicht mehr nachgeholt werden, es kann auch nichts „auf Lager“ produziert werden; die meisten Unternehmen in der Veranstaltungswirtschaft sind Dienstleister. Selbst wenn nach Beendigung der Krise eine hohe Nachfrage einsetzen würde, kann der erlittene Verlust nicht mehr kompensiert werden. Die Veranstaltungswirtschaft insgesamt ist einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft und zählt rund 1 Million direkte Beschäftigte. Es wird ein jährlicher Umsatz von rund 130,0 Mrd. Euro erwirtschaftet. Rechnet man die Kultur- und Kreativ-Wirtschaft mit ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten hinzu, so beschäftigen mehr als dreihunderttausend Unternehmen in über 150 Disziplinen mehr als 3 Millionen Menschen und erzielen einen Jahresumsatz von über 200 Mrd. Euro!
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Durch das vorläufige Verbot von Großveranstaltungen bis 31.08.2020 und einen danach noch folgenden Vorlauf zur Planung von Veranstaltungen gibt es einen 80 bis 100 % Umsatzausfall über einen Zeitraum von mindestens acht Monaten. Daraus resultiert eine akute Insolvenzgefahr für die gesamte Branche.
In der Nacht vom 22. Juni 2020 auf den 23. Juni 2020 werden ab 22 Uhr die über 2.500 Teilnehmer an der bundesweiten Aktion in mehr als 250 Städten Eventlocations, Spielstätten, öffentliche Gebäude und Bauwerke mit rotem Licht illuminieren. Eine interaktive Übersichtskarte findet Ihr hier!
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