Obwohl München für seine tolle Fußgängerzone und eine lebendige Innenstadt von anderen Kommunen bewundert wird, kommen einfach nicht mehr so viele Menschen in die Stadt wie vor der Pandemie. Erst der Handel macht Städte zu lebendigen Ortskernen. Fehlende Parkplätze, zu viele Baustellen, weniger Zeit – die Gründe sind vielfältig, warum immer weniger durch die Stadt bummeln. Das Dilemma muss schnellstens gelöst werden und so luden gleich drei Institutionen zum Pressefrühstück, um Förderprogramme, eine Förderinitiativen und einen neuen Innenstadtfond für München und Bayern vorzustellen.
Keine Stadt funktioniert ohne Handel
Als Verena Dietl ihren Dienst als dritte Münchner Bürgermeisterin antrat, musste sie auf einen leeren Marienplatz blicken. Ein Anblick, welchen noch keiner ihrer Vorgänger je erleben musste. In der Pandemie hatte sich für alle gezeigt, dass der ‚Handel auch ohne Stadt funktioniert‘. Dafür hat die Stadt bereits im März 2022 die Zukunftskonferenz ‚Marktplatz Innenstadt‚ sozusagen als SOS-Maßnahme hybrid abgehalten. Gemeinsam mit der Rid Stiftung gab und gibt es diverse Kooperationsprojekte.
Für Staatssekretär Roland Weigert in seiner Ausbildung zum Großhandelskaufmann waren Themen wie Lieferkettenprobleme und Onlineshopping noch gar kein Thema. Fachkräftemangel, neues Konsumverhalten, Energiekosten – täglich werden die Probleme mehr statt weniger. Fast beiläufig überrascht er mit seiner Aussage, dass ‚wir uns von der Wohlstandsgesellschaft verabschieden müssen‘. Müßten wir eigentlich noch einmal bei ihm nachfragen:-)
Gerade für den Handel hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie eine Förderinitiative „Innenstadt neu erleben!“ aufgelegt. ACHTUNG: Bewerbungsfrist ist der 8. Juli 2022
Gefördert werden unterschiedliche Konzepte, welche auf Veranstaltungen mitten in der Stadt basieren. So zum Beispiel spezielle Shopping-Abende, Konzerte, Food-Festivals oder Kulturevents.
Ortszentren sind die Gesichter der Stadt
‚Keine Stadt funktioniert ohne Handel‘, betont Michaela Pichlbauer, welche mit der Rid Stiftung mittlerweile Jahrzehnte den mittelständischen Einzelhandel in München und Bayern unterstützt. Gerade hat sie mit der Stiftung die neuen Büroräume im obersten Stock der Theatinerstraße bezogen. Mit Blick auf den Marienhof und dem Rathaus direkt dahinter. Mit der Stadt München gab es längst eine konstruktive Zusammenarbeit. ‚Es ist wichtig, neue Impulse für den Handel in unserer Stadt zu geben.‘
So ging man zum Beispiel bereits 2021 die Kooperation des Kompetenzteams Kultur- und Kreativwirtschaft unter dem Titel „Zwischennutzung, Pop-Up und Co – Einzelhandel in der Kultur- und Kreativwirtschaft‘ ein. Zuerst auf ein Jahr angelegt wurde diese aufgrund der hohen Nachfrage 2022 fortgeführt. Zu den vielfältigen und kostenfreien Förderprogrammen der Stiftung geht es hier!
An der Umsetzung einer Idee zum Thema Verkehr arbeitet sie auch, denn eine verkehrsfreie Innenstadt kann nicht die Lösung sein! Das konkrete Konzept für Münchner wollte sie nicht verraten: ‚Ich möchte nicht, dass eine Diskussion entsteht und am Ende eine Idee stirbt, weil es zu viele Meinungen darüber gibt.‘