Auf Schloss Kaltenberg hat man zum 500-jährigen Jubiläum des bayerischen Reinheitsgebotes ein Volksfest für das wichtigste Grundnahrungsmittel in Bayern initiiert: BIER! Prinz Luitpold will dem Oktoberfest zwar keine Konkurrenz machen, zeigt aber, dass man eine Mass Bier auch zum unschlagbaren Jubiläumspreis von 500 Cent (5 Euro) ausschenken kann! Das Festzelt für 1.800 Gäste steht bereits. Alles über das Sonntags-Volksfest fürs Bier und was Prinz Luitpold zum Reinheitsgebot sagt, was in den letzten Wochen immer öfters diskutiert wurde!
Die Idee zum ‚bierigen‘ Volksfest entstand nachdem Prinz Luitpold zum Gedenken an das Reinheitsgebot für Samstag, den 23. April, Mitglieder von bayerischen Heimatvereinen persönlich zu einem Festgottesdienst nach Kaltenberg eingeladen hatte. Die Resonanz auf diese Einladung war derart überwältigend – mehr als 6.500 Gäste haben bereits zugesagt -, dass man sich entschloss, die Feierlichkeiten auszuweiten. Für das Volksfest am 24. April wird es natürlich viele Informationen zum Thema Bier geben, aber auch Musik, Tanz und Markttreiben wie man es schon fast von den Kaltenberger Ritterturnieren kennt. Der Eintritt zum Volksfest ‚500 Jahre Reinheitsgebot‘ ist frei.
‚Ohne Bayern kein Bier. Ohne Bier kein Bayern.‘ So heißt das Buch, das Prinz Luitpold von Bayern gemeinsam mit Günter Albrecht anlässlich des 500-jährigen Jubiläums des Reinheitsgebotes geschrieben hat. In dem Buch wird die besondere Rolle des Bieres in der bayerischen Geschichte ausführlich beleuchtet.
Prinz Luitpold weiß, wovon er redet. Schließlich hat seine Familie, das Haus Wittelsbach, das berühmte Reinheitsgebot 1516 auf den Weg gebracht. Noch heute ist Bier aus der bayerischen Kultur nicht wegzudenken. Kein großes Fest wird in Bayern ohne Bier gefeiert. Das gilt für regionale Feste ebenso wie für das weltweit berühmte Oktoberfest. Bier gehört zum bayerischen Brauchtum wie Goaßlschnalzer, Böllerschützen, Tracht und Blasmusik.
Warum das Reinheitsgebot nicht angegriffen werden darf!
Prinz Luitpold von Bayern: ‚Es ist erstaunlich, dass ausgerechnet im Jahr, in dem sich die Verabschiedung des Reinheitsgebotes zum 500. Male jährt, Stimmen laut werden, die eben dieses Reinheitsgebot für überholt halten und meinen, dass es höchste Zeit wäre, es abzuschaffen. Begründet werden diese Vorstöße damit, dass das Reinheitsgebot Kreativität und neue Produkte verhindere. Für einen echten Brauer ist das Reinheitsgebot keine Fessel, sondern der Auftrag, sauber zu arbeiten. In ein Bier gehören Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Nichts Anderes. Zucker, Mais, Enzyme, Geschmacksverstärker, künstliche Stabilisatoren oder Konservierungsmittel haben in einem guten Bier nichts verloren. Wer das Reinheitsgebot angreift, öffnet jedoch all diesen Stoffen die Tür. Bier wäre kein Bier mehr. Es würde der Beliebigkeit ausgesetzt. Jeder Angriff auf das Reinheitsgebot ist daher ein Angriff auf das Bier selbst.
Das Reinheitsgebot gilt nicht umsonst als das älteste Lebensmittelgesetz der Welt. Schon im Mittelalter setzten umtriebige Braumeister ihren Bieren Giftpflanzen zu, um die Wirkung des Rausches zu erhöhen. Todesfälle waren nicht selten die Folge dieser Panscherei. Das Reinheitsgebot war damals (und ist es noch heute) auch ein Verbraucherschutzgesetz. Wer Bier kaufte, sollte sicher sein, was er da zum Trinken bekam: ein reines, sauberes Naturprodukt. Dabei sollte es bleiben. Es gibt verschiedene Bierhefen und Hopfenarten, außerdem hunderte Sorten Braugerste.
Aus diesen Zutaten lassen sich – sofern man sein Handwerk wirklich beherrscht – hunderte verschiedene Biere brauen. Wer meint, er brauche mehr Zutaten, kann sie gerne in seine Getränke tun und verkaufen. Nur eben nicht unter dem Namen ‚Bier‘. Denn sie sind kein Bier.
Wenn diese selbsternannten Brauer so einfallsreich sind: Warum überlegen sie sich keinen guten, neuen Namen für ihre kreativen alkoholischen Schaumgetränke? Warum versuchen sie unbedingt die Bezeichnung ‚Bier‘ für sich zu missbrauchen? Ganz einfach: Die Angriffe auf das Reinheitsgebot zielen nicht etwa darauf ab, die Bierkultur zu bereichern, sondern sich die Beliebtheit des Bieres für eigene, neue Getränke zunutze zu machen. Mit dem Begriff ‚Bier‘ auf einem Flaschenetikett ist das Marketing schließlich ungleich leichter als ohne. Das Reinheitsgebot ist kein Selbstzweck, sondern es ist die Grundlage für die einzigartige Erfolgsgeschichte des Bieres. Dem Reinheitsgebot verdanken wir den klaren, unverwechselbaren Charakter des Bieres und die Sicherheit, ein reines sauberes Naturprodukt zu genießen. Nur so konnte Bier zu einem Volksgetränk werden, das in allen Gesellschaftsschichten zu Hause ist. In diesem Sinne: Hopfen und Malz – Gott erhalt’s.‘