Mythos St. Tropez! Der Urlaubsort an der französischen Riviera ist seit Jahren der Inbegriff für Glanz, Glamour und Luxus und steht für ein ganz eigenes und besonderes Lebensgefühl. Bekannt wurde das einstige Fischerdorf durch Persönlichkeiten wie Brigitte Bardot und Gunter Sachs. Bis heute ist St. Tropez ein Star-Magnet: hier trifft sich in den Sommermonaten der internationale Jet Set. Derzeit herrscht bereits Hochbetrieb in dem Städtchen und vor allem im legendären Strandclub ‚The Club 55‘, dem Lieblings-Treff der Schönen, Reichen und Berühmten. Kleiner Trost für alle Daheimgebliebenen: Schon bald weht auch ein Hauch von St. Tropez durch München – dank Künstler Stefan Szczesny! Die Galeristen Dirk und Sarah Kronsbein holen den in St. Tropez lebenden Maler mit einer Ausstellung zurück in seine Heimatstadt. Vom 10. Juli bis zum 10. September werden rund 70 seiner farbenprächtigen und lebensfrohen Werke in beiden Teilen der Galerie in der Wurzerstraße 12 gezeigt: Gemälde sowie Skulpturen, die einen Einblick in das facettenreiche Schaffen des in München geborenen Künstlers geben und die Fröhlichkeit und das Savoir Vivre der Côte d’Azur widerspiegeln. Abgebildet werden eine üppig wachsende Vegetation sowie sinnliche Frauenfiguren.
‚Es ist eine sehr komplexe Übersichtausstellung‘, erklärt Stefan Szczesny, den wir vorab zum Gespräch getroffen haben. ‚Im Fokus stehen meine bunten Bilderwelten. Es sind Arbeiten, die viel mit der Natur und dem Leben St. Tropez‘ zu tun haben und das ‚joie de vivre‘ zum Vorschein bringen‘, erzählt er. ‚Diese Werke sind noch auffälliger und was die Farbgebung angeht noch lauter und extremer als die früheren Arbeiten.‘
Zurückhaltender sind seine ebenfalls gezeigten ‚Sepia-Übermalungen‚: eine Technik, mit der sich Szczesny bereits seit Mitte der 90er Jahre befasst und bei der er Malerei und Fotografie verbindet. Dritter Teil der Ausstellung sind die ‚Goldenen Bilder‘: eine Art Hommage an die christliche Ikonenmalerei: ‚In dieser Reihe sind in den letzten Jahren rund 100 Bilder entstanden‘, erzählt der renommierte Künstler, der in der Vergangenheit schön mehrfach in München ausstellte. Erstmals können seine Werke nun in der Galerie Kronsbein bewundert werden: ‚Ich bin sehr glücklich über diese Zusammenarbeit. Zum einen freue ich mich immer, in meiner alten Heimat meine Werke zu zeigen. Ich habe fast 30 Jahre lang in München gelebt und an der Akademie der Bildenden Künste studiert. Und ich kenne Dirk Kronsbein schon seit rund zehn Jahren. Uns verbindet eine freundschaftliche Beziehung und er ist schön länger ein Sammler meiner Kunst. Die Galerie liegt in einer der schönsten Ecken der Stadt: die Maximilianstrasse zählt zu meinen Lieblingsplätzen in München. Auch ein Besuch im Bratwurst Glöckl am Dom ist immer Pflicht wenn ich hier bin‘, erzählt er schmunzelnd. Bei aller Liebe zur bayerischen Metropole – seine Wahlheimat St. Tropez, wo er seit mehr als zehn Jahren lebt, ist für ihn der ideale Ort zum Leben und natürlich auch für sein künstlerisches Schaffen: ‚Mich hat es schon immer in den Süden gezogen. Ich habe lange Zeit in Italien gelebt: in Rom, in Florenz und auf der Insel Elba. Dann zog es mich nach Südfrankreich. Ich liebe das dortige Lebensgefühl, die Natur und das einzigartige Licht. Man hat dort das ganze Jahr über ein fantastisches Licht. St. Tropez ist für mich eine Art natürliches Anti-Depressionsmittel‘, lacht er. Wenn er und seine Frau zum privaten Grillfest in ihr Zuhause, wo sich auch das Atelier befindet einladen, dann sind auch Prominente wie Pierce Brosnan oder Mario Adorf unter den Gästen. Sein Lieblings-Platz in St. Tropez ist übrigens das legendäre ‚Club 55‘.
Stefan Szczesny – Außenseiter in der Kunst
In der Kunst schwimmt er aber gegen den Strom: ‚Ich bin sicherlich ein Außenseiter in der Kunst, das ist mir bewusst. Ich persönlich bin der Meinung, dass Kunst immer lebensbejahend sein sollte und den Betrachter aufrichten und ihm Glücksgefühle vermitteln sollte. Kunst sollte in meinen Augen keine Spiegelung des Negativen sein. In der Kunst herrscht aber die kollektive Meinung vor, dass Kunst mit den bedrückenden und tiefgründigen Dingen des Lebens zu tun haben sollte. Ich bin vom Gegenteil überzeugt. Meiner Meinung nach verhält es sich bei der Bildenden Kunst wie bei der Musik: auch Jazz, Rock oder Pop vermitteln dem Zuhörer ein positives Gefühl. Zur offiziellen Eröffnung der Vernissage am 9. Juli wird er persönlich nach München kommen: ‚Mit dieser Ausstellung schließt sich für mich der Kreis. Ich komme zurück in die Stadt, wo ich meine Kindheit verbrachte und wo mein Weg als Künstler begann. Ich liebe München sehr, werde aber nie wieder ganz hierher zurückkehren. Meine Heimat ist mittlerweile St. Tropez.‘
Weitere Infos: Galerie Kronsbein, Wurzerstraße 11 +12, 80539 München, Tel. +49 89 23239768, www.galeriekronsbein.com,
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 16 Uhr
Text: Andrea Vodermayr