Bei den 17.ten Marken-Oscars drehte sich heuer alles um das Thema Nachhaltigkeit und es wehte ein „grüner“ Wind durch den Saal. Denn Stargast des Abends war die Schimpansenforscherin, Umweltschützerin und UN-Friedensbotschafterin Dr. Jane Goodall. Die Britin, die im April unglaubliche 86 Jahre alt wird, war eigens an die Isar gekommen, um die diesjährige Keynote zu halten. Thema: „Reason for Hope“.
„Ich kann leider kein Deutsch, nur ‚Guten Abend‘“, sagte sie und begrüßte die Gäste dann auf ungewöhnliche Art und Weise: Indem sie einen Schimpansen imitierte. Dann erzählte sie ihre eigene Geschichte: Wie sie schon als im Alter von nur zehn Jahren davon träumte, Tiere im Dschungel zu beobachten.
„Tarzan hat damals die falsche Jane geheiratet“, sagte sie schmunzelnd. Damals hätte jeder gesagt, das wäre nicht möglich für ein Mädchen – bis auf ihre Mutter: „Sie sagte immer zu mir: ‚Wenn du etwas wirklich möchtest, dann findet sich ein Weg‘. Ich wünschte, sie würde noch leben, um ihr erzählen zu können, wie viele Menschen zu mir kommen und sagen: ‚Dank Dir habe ich meinen Weg gefunden‘.“
300 Tage pro Jahr ist Jane Goodall unterwegs
Jane Goodall besuchte zunächst eine Schule für Sekretärinnen, doch dann bot sich die Möglichkeit, eine ehemalige Schulkameradin in Kenia zu besuchen. Wo sie dann die Schimpansen studierte …
Wie hält sie es mit Marken? „Mit Marken kenne ich mich nicht gut aus“, so Jane Goodall nachmittags beim Interview. „Aber als ich gefragt wurde, ob ich heute die Keynote halten möchte, habe ich gerne zugesagt. Denn das hier ist eine gute Möglichkeit, die Menschen zu erreichen und sie dazu zu ermutigen, aus unserer Welt eine bessere zu machen. Wir leben in einer dunklen Zeit, in einer Zeit der Krisen, vor allem was die Umwelt angeht: Der Klimawandel…. Mein Job ist es, den Menschen Hoffnung zu geben. Denn wenn wir alle die Hoffnung verlieren, dann bedeutet dies das Ende.“
Ans Aufhören denkt sie noch lange nicht – ihre Mission geht immer noch weiter: „Morgen geht es für drei Tage zurück nach Hause nach England. Und danach weiter in die USA und nach Kanada, wo ich Lesungen halte. Wir müssen alle Chancen nutzen! Ich bin 300 Tage im Jahr unterwegs.“ Wo fühlt sie sich zu Hause? „In England, in dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Dort sind noch alle meine Bücher wie Dr. Doolittle… Das Haus gehört meiner Schwester und mir. Meine Schwester lebt dort mit meiner Familie. Dort sind noch all die Bäume, auf die ich als Kind geklettert bin.“
Was sagt sie zu Greta Thunberg? „Sie hat ein großes Bewusstsein geschaffen“, lobte sie. „Wir sind mittlerweile mit unserem Jane Goodall Institut in 60 Ländern vertreten und haben es dort auch mit vielen jungen Menschen zu tun.“ Woher nimmt sie ihre unglaubliche Power? „Das fragt mich jeder. Ich weiß es nicht. Sie kommt irgendwo aus dem Universum.“
2021 gibt es mit ihr und dem nachhaltigen Münchner Modelabel ‚Elemente Clemente‘ ein gemeinsames Charity-T-Shirt-Projekt.