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Hoteltipps im Engadin: St. Moritz vs. Sils Maria

St. Moritz ist, gerade in den Wintermonaten, „The Place to Be“ für die „Snowciety”. Egal ob für die „Hot Party in the Snow“, für das legendäre Pferderennen „White Turf“ oder in diesem Jahr für das 50jährige Jubiläum des berühmten „Dracula Clubs“, den einst Gunter Sachs gründete – in dem Engadiner Wintersportort ist eine Menge geboten. Natürlich auch für Aktivurlauber, welche die traumhafte Berglandschaft mit den wunderbaren Sportmöglichkeiten und Skipisten genießen möchten. Wo übernachtet man? Wer für ein Wochenende nicht den Gegenwert eines Kleinwagens hinlegen möchte, es aber dennoch stylish und komfortabel haben möchte! Zwei Hotels stellen wir Euch hier vor!

St. Moritz
Hotelbar und Spa befinden ‚upstairs‘!

„Art Boutique Hotel Monopol“ in St. Moritz

Pluspunkt 1: Die perfekte Lage! Das „Art Boutique Hotel Monopol“ liegt im Herzen von St. Moritz, in der „Via Maistra“, direkt in der Fußgängerzone. Alle Edel-Boutiquen und viele der In-Restaurants wie das „Hato“ oder die „Chesa Veglia“ liegen quasi um die Ecke und sind fußläufig zu erreichen. Wer mit dem Auto kommt, darf direkt bis vors Hotel fahren. Ich war am zweiten Februar Wochenende dort, an einem Samstag, und in den Gassen herrscht Hochbetrieb. Während sich ein freundlicher Hotelmitarbeiter um Wagen und Gepäck kümmert, bekomme ich in der Lobby auch schon den Zimmerschlüssel. Es ist nachmittags – und strahlender Sonnenschein!  Deshalb fahre ich mit dem Lift erst einmal zur obersten Etage. Dort befindet sich nämlich, wie ich finde, das absolute Highlight des Hotels. Die Roof Top Bar mit großer Sonnenterrasse, die „The St. Moritz Sky Bar“.

Coolste Bar in St. Moritz und noch ein Geheimtipp

Die Bar öffnet gerade, nämlich immer um 14 Uhr, und ich bekomme draussen einen wunderbaren Platz in einer der gemütlichen Lounge-Ecken. Ich bestelle einen Cappuccino und genieße die grandiose Aussicht: auf das Hotel „Badrutt’s Palace“ mit seinem Turm, auf den St. Moritzersee, wo an diesem Wochenende das Pferderennen „White Turf“ über die Bühne geht, und auf die grandiose Bergwelt. Langsam füllt sich die hippe Location. Nicht nur Hotelgäste, auch die Einheimischen und St. Moritz-Stammgäste sind schon auf den Geschmack gekommen. Ein Ehepaar neben mir, das den Zweitwohnsitz in St. Moritz hat, ist begeistert: „Das hier ist einer der schönsten Sonnenplätze in St. Moritz“, erzählen sie. Keine Frage.

Genug Sonne getankt. Zeit, um im Zimmer einzuchecken. Diese sind groß und geräumig und modern und hell eingerichtet. Witzig: im Bad gibt es sogar Ohropax – das allerdings nicht zum Einsatz kommt, soviel vorab. Noch kurz relaxen nach dem Skitag? Dann ab ins grandiose Rooftop-Spa, das sich auf der gleichen Etage Bar befindet. Vom Jacuzzi aus kann man ebenfalls direkt aufs Hotel Badrutt’s Palace und in die Bergwelt gucken. Traumhaft. Eine Oase mitten in St. Moritz.

Zeit fürs Abendessen. St. Moritz hat ja für jeden Geschmack etwas zu bieten, aber in der Hochsaison sind die Tische schon Wochen vorher ausreserviert. Deshalb gleich die stressfreie Version und die Halbpension im Hotel mitbuchen. Im hoteleigenen Restaurant „Mono“ gibt es italienische-mediterrane Köstlichkeiten und erstklassige Weine aus dem eigenen Weinkeller „La Cantina“. Tipp: das Champagner-Risotto aus dem Parmesan-Laib bestellen.

Auch am nächsten Tag beim Frühstück fühle ich mich ein bisschen wie in Bella Italia. Der Latte Macchiato kommt im XL-Format. Ich bestelle Rührei, das frisch zubereitet und zum Tisch gebracht wird, und danach gibt es das klassische Bircher Müsli. Bei aller Liebe zu Italien – das darf hier nicht fehlen.

Hoteltipps im Engadin - Überall findet man ein Kunstwerke
Überall findet man Kunstwerke im Hotel.

Das Restaurant befindet sich zwar Untergeschoss und ohne Blick auf die Bergwelt, dafür aber gibt es viel farbenfrohe Kunst an den Wänden zu bestaunen, ebenso wie in den Zimmern und in den Hotelfluren. Nicht umsonst hat das Hotel das „Wörtchen Art“ im Namen.

Die Gäste? Ein internationales Publikum mittleren Alters, zwischen ca. 30 und 50 Jahren. Ein Hotel, das perfekt für alle ist, die St. Moritz und das Nightlife genießen möchten, der „Dracula Club“ ist ebenfalls gleich in der Nähe. Und zu den Skiliften ist es auch nicht weit.

Sils Maria entspannter als St. Moritz

Zeit zum Auschecken. Das Auto wird wieder bis vor die Hoteltüre gefahren. Für mich geht es jetzt weiter nach Sils-Maria, ins Hotel „Edelweiss“. Schon mein Onkel sagte früher: „Geh‘ nach Sils-Maria, dort ist es viel entspannter als in St. Moritz.“ Ich bin zugegeben zunächst etwas skeptisch. Aber schon als ich in den Ort, der ca. zehn km von St. Moritz entfernt liegt, hineinfahre, bin ich seiner Meinung; Ein Dorf wie aus dem Bilderbuch! Meine Fahrt führt mich vorbei an Häuschen, an denen die Schweizer Flagge weht. Anstatt den Nobel-Boutiquen wie in St. Moritz gibt es hier Geschenkläden mit Fonduetöpfen und Schweizer Spezialitäten wie der Engadiner Nusstorte in der Auslage.

Hotel Edelweiss in Maria Sils. Fotocredit: hotel-edelweiss.ch
Hotel Edelweiss in Sils Maria. Fotocredit: hotel-edelweiss.ch

Ich stoppe vor dem „Hotel Edelweiß“, das wie im Märchen aussieht, mit dem gelben Anstrich und den blauen Fensterläden. Ein bisschen scheint hier die Zeit stehen geblieben zu sein. Auf dem Weg zum Zimmer komme ich in die Lobby und ein Musiker spielt auf dem Saxophon „All you need is love“. Ich bin sofort tiefen entspannt. Die Zimmer sind im Schweizer Stil eingerichtet, gemütlich und komfortabel, aber alles andere als old fashioned. Mit einem gemütlichen Bett, Sitzmöbeln, einem riesigen Kleiderschrank (wer kennt es nicht von anderen Hotels, dass die Skisachen kaum Platz haben), TV und einem Fenster mit Blick auf die Berge und das Kirchlein gegenüber. Hier könnte ich es durchaus länger aushalten.

Exklusives Fünf-Gang-Menü für Hotelgäste

Es ist Dinner-Time und ich verlasse das gemütliche Zimmer. Für Halbpensionsgäste wird am Abend ein Fünf-Gänge-Menü im denkmalgeschützten Jugendstilsaal des „Grand Restaurants“ serviert. Wirklich High Class und elegant. Dort speiste übrigens schon Dichter und Denker Friedrich Nietzsche. Gourmets sind an der richtigen Adresse: Es gibt ein Vorspeisenbüffet mit Lachsforelle, Pastetchen, Bündner Fleisch und, und und. Danach zwei Suppen zur Auswahl. Ich entscheide mich für die Bündner Gerstensuppe, eine typische Spezialität, an die ich mich sonst nie herangetraut habe. Ein Traum.

Nach dem Salatbüffet (alles superfrisch) gibt es wieder einen Klassiker: Züricher Geschnetzeltes mit Rösti. Endlich mal typisch Schweizer Küche in der Schweiz und nicht Sushi oder Crevetten – und das auf höchstem Niveau. Für Vegetarier gibt es auch eine fleischlose Hauptgang-Variante. Dazu serviert der aufmerksame Kellner einen Grauburgunder – die Tagesempfehlung. Das Käsebüffet und das Dessert – ich kann nicht mehr …

Auch beim Frühstück, das ebenfalls im Grand Restaurant eingenommen wird, bleiben keine Wünsche offen. Am Büffet gibt es Eier, Lachs, diverse Brotsorten, Joghurt und natürlich Schweizer Käsespezialitäten.

Das Haus verfügt über einen wunderschönen Wellnessbereich. Allerdings scheint die Sonne und das Hotel ist nur einen Steinwurf von den Langlaufloipen entfernt. Deshalb entscheide ich mich für Loipe anstatt fürs Spa. Gegen ein Deposit erhalte ich die Loipenkarte und laufe los. Sils-Maria liegt an der bekanntesten Loipe der Schweiz: der 42 Kilometer langen Marathonstrecke zwischen Maloja und Schanf. Und für Skifahrer: Das Skigebiet Corvatsch-Furtschellas liegt direkt um die Ecke. Kulturfans sind ebenfalls an der richtigen Adresse. Das Hotel bietet regelmäßig Kulturabende mit Konzerten, Lesungen, etc an. Direkt neben dem Hotel liegt das „Nietzsche Haus“, leider ist es montags geschlossen. Ein perfektes Hotel, für alle diejenigen, die Ruhe und Erholung suchen und die Kultur lieben. Ach ja, an der Hotelbar soll es den besten Gin Tonic der Schweiz geben. Diesen teste ich das nächste Mal, denn ich komme bestimmt wieder. Mehr zum Hotel Edelweiss!

Text: Andrea Vodermayr

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