Amberg (obx) – Walter Gropius war zwar kein Amberger. Für die Stadt in der Oberpfalz aber schuf er vor 50 Jahren mit der so genannten Glaskathedrale ein Denkmal, das heute als eines der bedeutendsten Industriebauwerke des Bauhaus gilt. 2020 feiert Amberg Jubiläum mit einem neu eröffneten Dokumentationszentrum. Dort können Besucher die Geschichte des Gebäudes im Jubiläumsjahr in einer moderierten Multimedia-Show erleben.
Seinen Namen „Glaskathedrale“ bekam das Gebäude wegen des Werkstoffs, der dort verarbeitet wird. Die Dachflächen und das Mittelschiff sind aus Beton und Glas. Sie erheben sich aus der Rasenfläche bis zum Giebel. Ursprünglich wurde die „gläserne Kathedrale“ als Firmengebäude derFirma Rosenthal gebaut.
Im Mittelpunkt des Baues stand eine rasche und störungsfreie Wärmeabfuhr. Diese sollte den Glasbläsern die schweißtreibende Arbeit etwas erleichtern. Kunsthistoriker sind sich heute einig: Gropius schuf hier ein herausragendes Beispiel an modernem Funktionalismus. Heute befindet sich das Firmengebäude im Besitz der Firma Riedel Glas.
Bauhaus-Glaswerk als Firmensitz
Für das Umfeld der Produktionsstätte entwarf Gropius auch einen Wohngebäudekomplex mit fünf Häusern – gebaut wurden hier jedoch nur zwei. Die Kathedrale ist das letzte Werk des weltweit tätigen Architekten und Bauhaus-Gründers, der 1969 in Boston in den USA verstarb.
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