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Die verborgene Welt der Detektive: Zwischen Mythos und Realität

In der dunklen Ecke eines verrauchten Cafés sitzt ein Mann mit Hut und Trenchcoat, die Augen hinter einer Zeitung verborgen. Er beobachtet sein Gegenüber mit scharfem Blick, bereit, das kleinste Detail zu notieren. So oder ähnlich präsentiert das Kino seit Jahrzehnten die Figur des Privatdetektivs – eine Mischung aus Charme, Geheimnis und Gefahr. Doch wie sieht die Arbeit eines echten Detektivs aus, fernab von Hollywoods Glanz und Glamour. Im Rahmen eines Zivilprozesses am Landesgericht München kam gerade ans Tageslicht, dass die Ex-Frau von Boris Becker einen Detektiv wegen Unterhalt auf den Sport-Promi angesetzt hatte. In einem anderen Fall suchte eine Erbin nach verschollenen Kunstwerken. Wo Polizeiarbeit an die Grenzen stößt, kommen oft private Ermittler weiter. Hier haben wir die Arbeit von ‚echten‘ Matula’s (Schnüffler aus der dt. Serie ‚Ein Fall für Zwei) einmal genauer unter die Lupe genommen.

Bekannte Detektive gab es eigentlich nicht in München
München hat jetzt keinen Dektiv-Star wie London mit Sherlock Holmes oder Hercule Poirot, welcher in 33 Romanen und mehr als 50 Kurzgeschichten der britischen Schriftstellerin Agatha Christie vorkam.

In Bayern und speziell in München gab es im Laufe der Jahre einige spektakuläre Fälle, bei denen Detektive und Ermittler maßgeblich zur Aufklärung beigetragen haben. Während viele dieser Fälle von der Polizei bearbeitet wurden, konnten gerade private Detektive entscheidende Hinweise liefern. Einer der Gründe: Während Polizeidetektive sich auf Verbrechen konzentrieren, die gegen das Gesetz verstoßen, beschäftigen sich Privatdetektive oft mit Angelegenheiten, welche oftmals noch nicht strafrechtlich verfolgbar sind.

Viele Detekteien arbeiten überregional und in den unterschiedlichsten Städten. Sucht man beispielsweise einen Detektiv in München, kann dieser für den Auftraggeber auch in anderen Städten aktiv werden. Je nach gewünschtem und benötigtem Einsatzgebiet, denn dieses hat sich über die Laufe der Jahre massiv verändert.

Die Realität der Detektivarbeit

Andres als im Film besteht die Arbeit eines Detektivs nicht nur aus actionreichen Verfolgungsjagden und Konfrontationen mit gefährlichen Verbrechern. Viel eher ist sie geprägt von Geduld, akribischer Recherche und der Analyse von Informationen. Im 19. Jahrhundert strukturierte ein Franzose mit seiner Detektivarbeit die Polizeiarbeit völlig um. Eugène François Vidocq war einer der berühmtesten realen und historischen Detektive, strukturierte er mit seinem Wissen als Krimineller und später Detektiv die Polizeiarbeit um. Mit seiner erfoglreichen Detektivarbeit wurde er zum Chef der Sûreté Nationale, der nationalen französischen Polizeibehörde. Er gilt als einer der ersten Detektive in der modernen Geschichte und als Pionier kriminalistischer Methoden, einschließlich der Ballistik und der systematischen Aktenführung über Kriminelle und ihre Aktivitäten.

Heute haben Detektive auf moderne Technologien wie das Internet, soziale Medien und verschiedene Datenbanken Zugriff. Hinzu kommt der Einsatz von Überwachungstechnik, die diskrete Beobachtungen ermöglicht, ohne die Privatsphäre unnötig zu verletzen. In vielen Ländern ist die berufliche Laufbahn eines Detektivs nicht direkt aus dem Bildungssystem heraus definiert, wie es bei anderen Berufen der Fall ist. Stattdessen gelangen Interessierte oft über verwandte Felder wie die Polizeiarbeit, militärische Erfahrung, Sicherheitsdienste oder Studiengänge in Kriminologie und Forensik in den Beruf.

Einige Detektive spezialisieren sich auf Bereiche, in denen sie über besondere Kenntnisse oder Fähigkeiten verfügen, wie Betrugsfälle, Personenschutz, Hintergrundüberprüfungen, das Auffinden vermisster Personen oder sogar Cyberkriminalität.

Einsatzgebiete werden immer vielfältiger

 Eines der häufigsten Einsatzgebiete für Detektive ist in Unternehmen mittlerweile das Thema Arbeitszeitbetrug. Denn Mitarbeiter, welche ihren Arbeitgeber über die geleistete Arbeitszeit betrügen, kosten Unsummen. Doch was tun als Unternehmen, wenn man einen solchen Verdacht hegt? Gerade in Zeiten von Homeoffice und flexibler Arbeitsgestaltung scheinen Unternehmen die Hände gebunden zu sein.

Hier die Polizei zu rufen ist in keinem Fall angebracht. Modern arbeitende und gut ausgestattete Detekteien jedoch können durch verschiedene Observationen und weitere Ermittlungen Beweise für oder gegen einen Arbeitszeitbetrug vorbringen und somit die Angestellten entweder belasten oder entlasten.

Bei der diesjährigen internationalen Schmuckmesse Inhorgenta wurde ein Trend sehr deutlich, dass immer mehr Sicherheitspersonal bei Detekteien arbeiten. Das spiegelt die wachsende Nachfrage nach einem breiteren Spektrum an Sicherheits- und Ermittlungsdienstleistungen wider. Dieser Wandel hat mehrere Gründe, aber in erster Linie suchen Unternehmen und Privatpersonen nach Lösungen, welche präventive als auch reaktive Sicherheitsmaßnahmen umfassen.

Komplexität der Bedrohungen hat sich verändert

Sicherheitsleute, die bei Detekteien arbeiten, verfügen oft über spezialisierte Ausbildungen und Zertifizierungen, welche ihnen erlauben, ein breites Spektrum an Sicherheitsdienstleistungen anzubieten. Neben physischen Bedrohungen gibt es zunehmend auch Cyberbedrohungen, Identitätsdiebstahl und komplexe Betrugsfälle. Auch die Grenzen zwischen physischer und digitaler Sicherheit verschmelzen zunehmend.

Gute Ermittlungsmethoden sind von entscheidender rechtlicher Bedeutung

Wer einen Detektiv beauftragt, sollte immer daran denken, dass es auch in der Branche schwarze Schafe gibt. Auch Detektive müssen sich bei ihren Arbeiten an die rechtlichen Vorgaben halten und dürfen bestimmte Grenzen nicht überschreiten. Alle Ermittlungsergebnisse müssen gerichtsfest sein und einem Prozess standhalten können. Daher muss man jederzeit klar erklären können, wie man an die Bilder, Videos, Dokumente und Aussagen gekommen ist.

Gute Detekteien unterstützen professionell und mit transparenten Kosten. Dabei müssen die Kosten für die anfallenden Aufgaben und Ermittlungen klar und transparent kommuniziert werden, sodass hier jeder Auftraggeber weiß, womit er zu rechnen hat.

Wenn Journalisten zu Detektiven werden

Fast anderthalb Jahre haben zwei Redakteure von der Süddeutschen Zeitung einen Fall unter die Lupe genommen, als eine Frau behauptete, dass sie fünf Jahre lang ungerechtfertigt in einem Gefängnis in München saß. Aus einer Münchnerin wurde für die Journalisten sehr schnell ‚Die Mafia Braut‘. Daraus entstand aus einer Podcast-Folge eine siebenteilige Serie, welche man bei SZ Plus anhören kann. Es geht um wertvolle Gemälde, Schmuck und Kunst im Wert von mehreren Millionen Euro. Dabei wirken die Charaktere wie Romanfiguren, jedoch ist es eine wahre Münchner Geschichte.

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