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Interior Designer Andreas Neudahm: Residenz als Lifestyle Grand Hotel?

Sich die Münchner Residenz als Grand Hotel zu wünschen ist mehr als progressiv! Interior Designer Andreas  Neudahm (49) kann es sich leisten, verwandelt er seit über 25 Jahren Hotels zu Wohlfühlorten. Über 480 Projekte (davon zwölf Hotels in München) hat der ausgebildete Möbeldesigner bis dato umgesetzt. Durch eine Ausschreibung einer internationalen Hotelkette wurde der Grundstein für seine Karriere als Hotel Interior Designer gelegt. In der Münchner Hotellerie-Szene kennt er sich natürlich bestens aus. Im Interview verrät er uns, was sich auf dem Hotelmarkt an der Isar alles tut!

Interior Designer Andreas Neudahm
Interior Designer Andreas Neudahm

Was macht München für Sie als Interieur-Standort noch aus?

Interior Designer Andreas Neudahm: ‚Die Offenheit der Münchner und deren Internationalität spiegeln sich im Interieur des Klassischen wie auch Modernen wider. Gefährlich ist lediglich, dass Leute trendig leben, was im Interieur nicht passieren darf. Klüger ist deswegen ein zeitloses Design. Einen kurzen Aufschlag mit reiner Moderne ist ein Strohfeuer und morgen schon wieder out – wer will das schon?‘

Warum ist der Münchener Hotelmarkt so ein besonderer in Deutschland?

Interior Designer Andreas Neudahm: ‚München ist besonders interessant durch das minimierte Platzangebot und die immer weiter steigende Internationalisierung der Wirtschaft. In München funktionieren immer noch die großen Messen. München ist Bayern und alles, was in Bayern passiert, geht über München – das ist ähnlich wie Frankreich und Paris. Und natürlich dürfen Sie auch nicht das Oktoberfest vergessen, welches nur ein kleines Beispiel für die Internationalität Münchens und Bayerns ist.‘

Wird der Hotel-Boom in München auch 2018 anhalten?

Interior Designer Andreas Neudahm: ‚Absolut und selbstverständlich noch weiter darüber hinaus. Da jetzt gerade erst viele Baugenehmigungen erteilt werden, die in den letzten Jahren entwickelt worden sind, geht es erst so richtig los. Viele Hotels gehen in die Peripherie. Der Tourismus hat den äußeren Ring für sich erschlossen und der Nahverkehr zieht auch nach. Hier ist noch sehr viel Luft nach oben.

Hat München z.B. durch die Nähe zu Italien einen besonderen Chic, ist besonders anspruchsvoll in Sachen Interieur?

Interior Designer Andreas Neudahm: ‚München hat ganz klar südländisches Flair. Aber an der Isar bedarf es dafür nicht der Nähe zu Italien – München ist stark und kreativ genug, einen eigenen Chic und Charme zu kreieren. Durch Weit- und Überblick sowie die Weltoffenheit der Münchner ist und bleibt die Isarmetropole ein Aushängeschild Deutschlands – und zwar eines mit besonders gutem Geschmack. Das ist auch einer der Gründe, warum ich hier so gerne arbeite.‘

Wie viele Objekte haben Sie bis dato in München und Umgebung umgesetzt?

Interior Designer Andreas Neudahm: ‚Ich habe mittlerweile über zwölf Häuser in München umgesetzt in den letzten Jahren – dazu gehören unter anderem: das Holiday Inn Hochstraße, das Leonardo Boutique Hotel in Schwabing, das Citadines Boarding House, und das Leonardo Royal Hotel – eines der größten Superior Tagungshotels in München mit 470 Zimmern.‘

Wie verändert sich der Münchner Hotelmarkt?

Interior Designer Andreas Neudahm: ‚Der Hotelmarkt wurde in den letzten Jahren sehr viel aus Altbeständen entwickelt. Jetzt ist es anders und es gibt neue Bauflächen. Die Stadt hat die expansive Entwicklung erkannt, der Bedarf an Hotelbaufläche wurde nachgeholt und dem Wachstum am Immobilienmarkt angeglichen. Mit Altbestand zu arbeiten ist sehr viel schwieriger und fordert viel mehr Flexibilität. Es bedarf kreativer Lösungen für einen guten Standard, um ein internationales Niveau, wie es der Münchner Markt braucht, zu erreichen.‘

Welche sind die nächsten Hotel-Interieur-Projekte von Ihnen in München?

Interior Designer Andreas Neudahm: ‚Die neu geschaffenen Flächen werden jetzt geplant und sollen im 4-Sterne-Superior-Segment realisiert werden. Ein Hotel-Standort befindet sich zum Beispiel in unmittelbarer Nachbarschaft zur Siemens-Hauptverwaltung und der Hofmannstrasse. Das Holiday Inn in der Hochstraße hat mein Open Lobby Konzept integriert, welches den Gästen als gemütlich gestaltete Empfangshalle mit fließenden Übergängen sofort eine offene Wohnzimmer-Kultur bietet. Der Mensch ist ein Rudeltier.

Man mag es gesellig unter Gästen und so findet das Hotelleben heute in der Lobby statt. Gleichzeitig wollen sich Gäste geborgen fühlen. Daher unterteile ich die Empfangshalle in Chambres séparées, die das Gefühl erzeugen, dass man sich in einem geschlossenen Raum aufhalte, als befände man sich in einer Art Versteck. Diese Kombination aus Offenheit und Gemütlichkeit macht den großen Erfolg meines Open Lobby Konzeptes aus.‘

Residenz als Luxushotel

Welche Location, welches Gebäude, in München würden Sie am liebsten mal einrichten?

Interior Designer Andreas Neudahm: ‚Ich würde gerne aus der Residenz ein Hotel machen: Ein wahnsinnig tolles Gebäude mit einzigartiger Lage und allem dran, was dazugehört, wie z.B. eine eigene Kapelle und der Hofgarten. Daraus könnte man ein echtes Lifestyle Grand Hotel machen, was München meiner Meinung nach noch nicht hat.‘

Welches Restaurant in München ist Ihrer Meinung nach Interieur-mäßig am coolsten?

Interior Designer Andreas Neudahm: ‚Das ‚Herzog‘ mag ich gerne – es ist sehr gut ausgeleuchtet und interpretiert zeitloses Design durch die Verwendung von Glas, Stahl, Stein und Deko, die man leicht austauschen kann. Die Schumann‘s Tagesbar (Fünf Höfe) liegt ebenso für mich ‚im Trend‘, weil sie zeitlos ist.‘

Mehr zu Andreas Neudahm!

Interview: Andrea Vodermayr

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