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Lipödem erkennen: Was man über die tückische Krankheit wissen sollte

Lipödem ist eine chronische Erkrankung vom Fettgewebe, die oft missverstanden oder nicht korrekt diagnostiziert wird. Daher ist es wichtig, den richtigen Arzt für eine Behandlung zu finden. Denn für Betroffene kann Lipödem nicht nur körperlich zu Beschwerden und Schmerzen führen, sondern auch psychische Auswirkungen haben.

Schöne Beine sind nicht jedem vergönnt. Mit Lipödeme müssen meistens Frauen. Fotocredit: PeopleImages / istockphoto by GettyIamages

Was ist Lipödem?

Bei Lipödem kommt es zu einer übermäßigen Verteilung von Fett, die sich in den meisten Fällen an den Hüften, Beinen, am Po und an den Armen bemerkbar macht. Frauen sind hauptsächlich betroffen.

Nicht selten sehen sich Betroffene Vorurteilen ausgesetzt, sie würden schlichtweg zu viel kalorienreiche Nahrung verzehren oder zu wenig Sport machen. Das Problem: Im Gegensatz zu Fettleibigkeit „reagiert“ das Fettgewebe beim Lipödem nicht auf Bewegung oder eine Diät.

Zusätzlich können laienhafte Untersuchungen und Fehldiagnosen den Leidensweg verlängern und stehen letztendlich einer erfolgversprechenden Behandlung im Weg.

Hauptmerkmale eines Lipödems sind:

  1. Symmetrische Fettvermehrung: Typischerweise an den Beinen, manchmal auch an den Armen, aber nie an Händen und Füßen.
  2. Schmerzen: Betroffene klagen häufig über Schmerzen und Druckempfindlichkeit in den betroffenen Bereichen.
  3. Neigung zu Blutergüssen: Schon bei geringem Druck entstehen leicht Blutergüsse.
  4. Ödeme: In späteren Stadien kann es zu Wassereinlagerungen kommen, besonders am Abend oder nach langem Stehen.

Die genaue Ursache des Lipödems ist nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass hormonelle Faktoren eine Rolle spielen, da die Erkrankung oft in Zeiten hormoneller Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre auftritt.

Die gute Nachricht: Es gibt spezialisierte Ärzte für Lipödem, die auf die Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Lymphgefäßsystems spezialisiert sind, worunter eben auch das Lipödem fällt.

Lipödem erkennen: Die richtige Diagnose

Ärzte, die auf die Behandlung von Lipödem spezialisiert sind, führen eine gründliche klinische Untersuchung durch und können so zuverlässig eine Diagnose aussprechen. Dabei steht die Beurteilung der Fettverteilung sowie das Ausschließen anderer Ursachen im Fokus.

Lipödem geht mit Problemen des Lymphsystems und der Blutgefäße einher. Zugrunde liegt eine chronische Erkrankung des Fettgewebes. Die Fettzellen sind vergrößert und verformt, was zu einer Behinderung des Lymphabflusses führt. Die wässrige Flüssigkeit sammelt sich entsprechend in den Zwischenräumen der Zellen, was zu schmerzhaften Ödemen führt.

Das Fettgewebe sammelt sich ungleichmäßig an Körperteilen an, wobei die Fettansammlungen dort häufig eine symmetrische Form aufweisen und dazu führen, dass die betroffenen Körperteile übermäßig groß werden.

Lipödem: Welcher Arzt ist eigentlich Experte?

Wer vermutet, an Lipödem zu leiden, sollte darauf achten, dass der entsprechende Arzt in diesem Bereich Erfahrung hat und fachlich geschult ist. Bewertungen im Internet, durch ehemalige Patienten, können bei der Recherche helfen.

Zu den Spezialisten für die Behandlung von Lipödem gehören:

Phlebologen (Venenärzte), Lymphologen, aber auch Dermatologen, da das Lipödem auch Auswirkungen auf das Unterhautfettgewebe hat.

Plastische Chirurgen, die sich auf entsprechende Fettabsaugungen spezialisiert haben, können bei fortgeschrittenen Fällen von Lipödem eine Liposuktion durchführen.

Worauf sollte man bei der Arztwahl achten?

Nachdem ein passender, auf die Behandlung von Lipödem spezialisierter Arzt gefunden ist, gilt es, dessen Erfahrung sicherzustellen. Denn dies stellt die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung und eine angemessene Versorgung dar.

Bestenfalls bietet der Arzt einen ganzheitlichen Ansatz bzw. verschiedene Behandlungsmethoden und Therapieansätze an. Das garantiert, dass die Behandlung von Lipödem optimal auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Eine gute Aufklärung über die angewandte Methode sowie mögliche Risiken sind ebenso wichtig wie eine optimale Nachsorge.

Um langfristig gute Ergebnisse sicherzustellen, sollten Nachsorgeleistungen und Unterstützung nach der Behandlung verfügbar sein bzw. vom Arzt oder der Klinik angeboten werden. So können Betroffene ihre Symptome wirksam verwalten und damit erheblich dazu beitragen, ihre Lebensqualität zu verbessern.

Lipödem erkennen: Die Behandlung

Die Behandlung von Lipödem kann eine Vielzahl von Ansätzen umfassen. Diese sind abhängig vom Schweregrad der Symptome sowie den individuellen Patientenbedürfnissen.

Zu den konservativen Therapieansätzen gehören Maßnahmen wie das Tragen von Kompressionskleidung oder manuelle Lymphdrainagen, um die Symptome zu lindern und Schwellungen zu reduzieren.

Bei fortgeschrittenen Fällen von Lipödem kann eine Liposuktion durch einen plastischen Chirurgen dabei helfen, die übermäßigen Fettansammlungen zu entfernen und damit auch die Symptome zu verbessern.

Zur allgemeinen Nachsorge gehören regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung.

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