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Unternehmen im Wandel: Nachhaltiges Wirtschaften als Erfolgsfaktor

In München sind über 92.000 Unternehmen ansässig, und wie in vielen deutschen Städten gewinnt das Thema Nachhaltigkeit auch hier zunehmend an Bedeutung. Oft stehen Betriebe vor Herausforderungen, wenn es um umweltfreundlichere Prozesse geht – sei es aufgrund mangelnder Informationen über nachhaltige Alternativen oder Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Nachhaltigkeit erfordert jedoch nicht zwingend hohe Investitionen oder radikale Veränderungen. Bereits durch gezielte Maßnahmen lassen sich Ressourcen schonen und betriebliche Abläufe umweltfreundlicher gestalten. Auch die Bayerische Staatsregierung macht sich mit der Strategie ‚Zukunft.Bioökonomie.Bayern‘ bereits stark für eine nachhaltige Wirtschaftsweise. Ob Reifen aus Löwenzahn, Kaffeebecher aus Kaffeesatz oder Papier aus Moorfasern – langfristig will man fossile Rohstoffe durch biobasierte nachwachsende Ressourcen und Reststoffe ersetzen. Wie sagte es der ehemalige EU-Präsident Barroso: ‚Es ist billiger, den Planeten jetzt zu schützen, als ihn später zu reparieren!‘

Im Werksviertel München Ost haben sich bedeutende Unternehmen angesiedelt. Hier der Blick zu KPMG
Im Werksviertel München Ost haben sich bedeutende Unternehmen angesiedelt. Hier der Blick zum KPMG Gebäude.

Gebraucht statt neu:
Ressourcenschonende Alternativen für Unternehmen

Die Einrichtung eines Unternehmens – ob Büro oder Produktionsstätte – ist mit hohen Kosten verbunden. Laptops, Smartphones, Maschinen und andere Betriebsmittel sind essenziell, aber nicht immer muss es Neuware sein. Ein wachsender Trend, sowohl in der Industrie als auch im Büroalltag, ist die Nutzung von refurbished Geräten und Maschinen. Ob man eine Fräsmaschine gebraucht kauft oder ein Second-Hand-3D-Drucker – der Markt für wiederaufbereitete Industriemaschinen wächst kontinuierlich. Immer mehr Unternehmen setzen auf generalüberholte Anlagen, um Ressourcen zu schonen und Kosten zu senken.

Refurbished-Produkte sind gebrauchte, aber generalüberholte Geräte, die funktionstüchtig bleiben und statt entsorgt weiterverwendet werden. In der Produktion betrifft dies beispielsweise Werkzeugmaschinen, die nach Betriebsstilllegungen von spezialisierten Händlern aufbereitet und wieder in den Markt gebracht werden. Dies spart nicht nur Kosten, sondern schont auch Ressourcen und verlängert die Lebensdauer industrieller Anlagen.

Wie bei Neuwagen unterliegen auch spezialisierte Präzisionswerkzeuge einem erheblichen Wertverlust in den ersten Jahren – in manchen Fällen kann dieser bis zu 40 Prozent betragen. Daher lohnt es sich, insbesondere bei hochwertigen Maschinen wie Bettfräsmaschinen, den Gebrauchtmarkt sorgfältig zu prüfen, bevor eine kostspielige Neuanschaffung in Betracht gezogen wird.

Unternehmen im Wandel: Die patentierte Landbox® aus dem bayerischen Alling ist weltweit die erste kompostierbare Isolierverpackung, die sich mit Styropor messen kann
Die patentierte Landbox® aus dem bayerischen Alling ist weltweit die erste kompostierbare Isolierverpackung, die sich mit Styropor messen kann. Fotocredit: Landpack

Nachhaltige Verpackungslösungen: Stroh als Material der Zukunft

Ein außergewöhnliches Beispiel für nachhaltige Innovation im Sinne der bayerischen Bioökonomie ist die Nutzung von Stroh als umweltfreundliches Verpackungsmaterial. Verpackungen spielen eine essenzielle Rolle in der Wirtschaft – ob beim Versand von Waren, der Lagerhaltung oder dem Transport empfindlicher Produkte. Doch die bisher vorherrschenden Materialien wie Styropor oder Kunststoffe haben eine hohe Umweltbelastung und sind nur schwer biologisch abbaubar.

So hat das bayerische Unternehmen Landpack eine nachhaltige Lösung entwickelt, die genau an diesem Punkt ansetzt. Das Unternehmen stellt kompostierbare Isolierverpackungen aus Stroh her – eine umweltfreundliche Alternative zu Styropor. Das Material bietet dieselben isolierenden und stoßdämpfenden Eigenschaften wie herkömmliche Verpackungen, besteht jedoch vollständig aus einem nachwachsenden Rohstoff und kann am Ende des Lebenszyklus einfach kompostiert werden.

Stroh ist in großen Mengen verfügbar: Etwa 50 Prozent der Getreideernte besteht aus den trockenen Halmen, und allein in Deutschland könnten jährlich bis zu zehn Millionen Tonnen Stroh außerhalb der Landwirtschaft genutzt werden. Statt diese wertvolle Ressource ungenutzt zu lassen, verarbeitet Landpack das Material regional in Bayern – mit kurzen Transportwegen, ohne den Zusatz von Chemikalien und ausschließlich mit erneuerbaren Energien.

Diese Innovation zeigt, dass eine nachhaltige Wirtschaft nicht nur umweltschonender, sondern auch regional wertschöpfend sein kann. Sie reduziert Abfall, fördert die Kreislaufwirtschaft und stärkt die heimische Landwirtschaft. Mehr Beispiele für Bayerns Weg in die Zukunft gibt es hier!

Bewusstsein schaffen: Nachhaltigkeit beginnt im Arbeitsalltag

Ein nachhaltiger Betrieb steht und fällt mit der Sensibilisierung der Mitarbeitenden. Der bewusste Umgang mit Ressourcen im Alltag – sei es der Verbrauch von Strom, Wasser oder Büromaterialien – kann bereits einen Unterschied machen. Häufig ist es nicht Nachlässigkeit, sondern fehlendes Bewusstsein, das zu unnötigem Verbrauch führt.

Durch Schulungen, interne Kampagnen oder einfachere Maßnahmen wie automatische Lichtsteuerungen oder sparsame Dosiersysteme für Verbrauchsmaterialien können Unternehmen langfristig ihre Ökobilanz verbessern. Der Schlüssel liegt in einer transparenten Kommunikation und der Einbindung der Mitarbeitenden in nachhaltige Konzepte.

Papierlos arbeiten: Digitalisierung als Umweltfaktor

Ein weiterer entscheidender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist die Reduzierung des Papierverbrauchs. Digitale Dokumentation, E-Mail-Kommunikation und die elektronische Rechnungsstellung ermöglichen nicht nur effizientere Prozesse, sondern sparen auch erhebliche Mengen an Papier.

Unternehmen können ihre Kunden schrittweise an diesen Wandel heranführen, indem sie beispielsweise digitale Rechnungen als Standardoption anbieten und Papierrechnungen nur auf ausdrücklichen Wunsch versenden. Studien zeigen, dass viele Kunden bereit sind, auf Papierdokumente zu verzichten – das senkt nicht nur die Betriebskosten, sondern trägt auch zur Ressourcenschonung bei.

Darüber hinaus spielt das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle für Fachkräfte bei der Wahl ihres Arbeitgebers. Unternehmen, die auf umweltfreundliche Prozesse setzen, verbessern ihre Arbeitgebermarke und zeigen, dass sie Verantwortung für zukünftige Generationen übernehmen.

Nachhaltigkeit beginnt nicht mit großen Investitionen, sondern mit bewusstem Handeln im Arbeitsalltag. Die Kombination aus ökologischer Verantwortung, technologischer Innovation und wirtschaftlicher Weitsicht wird darüber entscheiden, welche Unternehmen langfristig erfolgreich sind.

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